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FIA droht Formel-3-Serien

Gerhard Berger warnt nationale Formel-3-Serien: Die Bezeichnung F3 dürfe nur bei Nutzung neuester Technologie verwendet werden.

Eine Entscheidung der Formelsport-Kommission des Motorsport-Weltverbandes unter Vorsitz von Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger hat ein regelrechtes Beben in den nationalen Formel-3-Serien ausgelöst. Am Rande einer Sitzung des Motorsport-Weltrates im Dezember wurde offenbar entschieden, dass ab sofort nur noch jene Serien den Begriff "Formel 3" im Titel tragen dürfen, die nach dem aktuellen FIA-Formel-3-Reglement fahren. Dies trifft allerdings weder auf die deutsche noch die britische oder die spanische Meisterschaft zu.

Der deutsche Formel-3-Cup wird womöglich bald nur noch Formel-Cup heißen, eine lange Tradition würde somit zu Ende gehen. Die Serie hat in den vergangenen Jahren hauptsächlich dadurch überleben können, dass Teams auch auf ältereres Material zurückgreifen konnten. Dem will die FIA nun einen Riegel vorschieben – und zwar auf recht brachiale Art. In einer E-Mail der Formel-3-Cup-Verantwortlichen an die Teams ist folgerichtig von einer sehr schlechten Nachricht die Rede.

Am Abend des 14. Dezember wurden die Macher der deutschen Serie von den Entwicklungen in Kenntnis gesetzt – nicht offiziell von der FIA (bis heute habe es keine offizielle Kommunikation gegeben), sondern von DMSB-Generalsekretär Christian Schacht, der die Folgen dieser Entscheidung sofort erkannte. Der neue Weg von Gerhard Berger und der FIA bringt viele Nachwuchsklassen in Nöte. Eine kurzfristige Umstellung auf aktuelles Material ist zumindest für die Teams der deutschen Formel-3-Meisterschaft aus Budgetgründen nicht machbar.

Derzeit sucht man nach einem Ausweg. Der deutsche Formel-3-Cup 2014 würde vermutlich als nationale Rennserie angemeldet, mit nur einem "Auslandsrennen" in Spielberg. Die Macher um Bertram Schäfer erhalten zwar intensive Unterstützung vom ADAC und vom DMSB, aber dennoch beißt man sich bislang an Berger und seinen Kollegen die Zähne aus. Der Österreicher will seine Linie offenbar durchziehen.

Für die deutsche Formel-3-Szene – ebenso für die britische – wäre eine Übergangsphase von zwei Jahren enorm wichtig. 2016 tritt ohnehin ein verändertes Formel-3-Reglement in Kraft. Bis dahin soll die FIA ein Auge zudrücken und den beiden nationalen Serien den ja auch historisch bedeutsamen Stempel "Formel 3" lassen. Wichtig aus Sicht der Serienverantwortlichen ist in dieser Phase der Saisonvorbereitung nur eines: Planungssicherheit. Auf der aktuellen Grundlage lässt sich eine solche kaum erreichen.

Sollte die deutsche Serie den Titel "Formel 3" weiterhin verwenden dürfen, dann zeichnet sich eine solide Teilnehmerzahl 2014 ab. Es soll bislang Interesse von zahlreichen Teams geben, die insgesamt rund 20 Fahrzeuge in die Rennen schicken möchten. Niemand weiß aber, wie viele Teams das Interesse verlieren würden, wenn man den Titel "Formel 3" nicht mehr tragen dürfte. Ein Abwandern von renommierten Teams in andere Serien sollte nicht im Interesse Bergers oder der FIA sein.

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