MOTORSPORT

Bienvenido a Argentina! Am Wochenende meldet sich die WTCC aus ihrer sechswöchigen Sommerpause zurück und eröffnet mit den Rennen im argentinischen Termas de Rio Hondo die zweite Saisonhälfte sowie die Überseesaison.

Beim zweiten Auftritt der Weltmeisterschaft in Argentinien wird vor allem ein Pilot im Mittelpunkt stehen: Der Gesamtführende Jose-Maria Lopez (Citroen). "Ich werde hier der Lokalmatador sein", sagt der Argentinier. "Ich blicke dem Rennen mit Begeisterung entgegen."

"Ich kann mir schon die vollbesetzten Tribünen ausmalen und freue mich auf ein Wochenende, an dem wir der ganzen Welt zeigen können, welche Leidenschaft die Argentinier für den Motorsport haben", so der Citroen-Pilot. In der Tat ist vor allem der Tourenwagensport in Argentinien fest verwurzelt. In der nationalen TC-2000-Meisterschaft sind mehrere Werksteams am Start. Dort hatte Lopez in den Jahren 2008 bis 2012 drei Titel gewonnen, bevor vor genau einem Jahr beim ersten Gastspiel der Tourenwagen-WM in Argentinien sein märchenhafter Aufstieg in der WTCC begann.

Als Gaststarter für Wiechers-BMW gewann Lopez sensationell das zweite Rennen. Was folgte war ein Test für Citroen, die Verpflichtung durch die Franzosen als dritter Werksfahrer und eine mehr als überzeugende erste Saisonhälfte 2014, nach der Lopez mit fünf Siegen im Gepäck als souverän WM-Führender in seine Heimat zurückkehrt.

Der lange Weg nach Argentinien

Der Weg der WTCC nach Argentinien war kein leichter und mit einigen "Stolpersteinen" versehen. Bereits 2011 hätten dort erstmals zwei WM-Läufe stattfinden sollen, doch am Ende musste kurzfristig Zolder (Belgien) einspringen. Auch beim zweiten Anlauf mussten die ursprünglich geplanten Rennen am Ende abgesagt werden - dieses Mal sprang der Slovakiaring (Slowakei) ein. 2013 gelang dann endlich das Debüt in Termas de Rio Honda, das rund 1.300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Buenos Aires liegt.

Bei der Rückkehr zum 4,806 Kilometer lange Kurs, der 2008 eröffnet wurde, müssen sich die Fahrer und Teams aber auf einige Veränderungen gefasst machen. Denn für die MotoGP, die im April erstmals in Termas de Rio Honda gefahren war, wurde die Anlage ausgebaut. So wurden unter anderem die im vergangenen Jahr noch provisorischen Boxen durch eine feste Boxenanlage ersetzt. Mittlerweile ist die Rennstrecke vollständig vom Automobil-Weltverband FIA homologiert.

Obwohl die WTCC in diesem Jahr erst zum zweiten Mal in Argentinien Station macht, steht das Rennen bei Serienchef Francois Ribero hoch im Kurs. "Ich kenne kaum ein anderes Land, das so viel vom Tourenwagensport versteht wie Argentinien", sagt er "Es könnte eines der wichtigsten Rennen im Kalender sein, auch weil die Meisterschaft von einem argentinischen Fahrer angeführt wird. Wir haben vor Ort einen guten Vermarkter und die Unterstützung der Regierung. All das sind wichtige Bausteine", so Ribeiro. "Die WTCC denkt derzeit sogar darüber nach, diesem Land die Ausrichtung des Saisonauftakts 2015 vorzuschlagen."

Kann Lopez den Vorsprung weiter ausbauen?

Zum Sportlichen: Lopez startet mit einem beruhigenden Vorsprung in der Gesamtwertung in sein Heimspiel. Mit 255 Punkten hat er 39 Zähler mehr auf dem Konto als Teamkollege und Titelverteidiger Yvan Muller. Bei noch fünf verbleibenden Rennwochenenden muss der Franzose langsam Boden auf seinen argentinischen Teamkollegen gutmachen, wenn er Lopez noch einfangen will. Beim letzten Rennen vor der Sommerpause in Spa-Francorchamps hatte Muller gerade einmal zwei Punkte mehr als Lopez eingefahren.

Alles andere als eine neuerliche Dominanz der Citroen C-Elysee wäre in Termas de Rio Hondo eine Überraschung - zu überlegen sind die französischen Autos in dieser Saison. Zudem erhalten die Chevrolet Curze nach der guten Vorstellung in Spa 20 Kilogramm mehr Kompensationsgewicht und sind nun nur noch 20 Kilogramm leichter als die Citroen.

Nach dem Rennen in Argentinien steht übrigens die nächste lange WTCC-Pause bevor. Nachdem die Veranstaltung in Sonoma abgesagt wurde, finden die nächsten Rennen erst neun Wochen später in Peking statt. Anschließend bleibt die WTCC in Asien, wo die Läufe in Schanghai, Suzuka und schließlich das Saisonfinale in Macao stattfinden.

Streckenlänge: 4,806 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen zu je 13 Runden

Die Sieger in Termas de Rio Hondo 2005-2013:
2005: nicht im Kalender
2006: nicht im Kalender
2007: nicht im Kalender
2008: nicht im Kalender
2009: nicht im Kalender
2010: nicht im Kalender
2011: nicht im Kalender
2012: nicht im Kalender
2013: Yvan Muller (Chevrolet), Jose-Maria Lopez (BMW)

Rekordsieger:
Yvan Muller (1), Jose-Maria Lopez (1)
Chevrolet (1), BMW (1)

Rundenrekorde:
Qualifying: 1:47.920 Minuten - Yvan Muller (Chevrolet, 2013)
Rennen: 1:50.248 Minuten - Yvan Muller (Chevrolet, 2013)

Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):

Freitag, 1. August 2014
17:00-17:30 Uhr - Testsession

Samstag, 2. August 2014
13:45-14:15 Uhr - 1. Freies Training
16:00-16:30 Uhr - 2. Freies Training
20:00-21:00 Uhr - Qualifikation

Sonntag, 3. August 2014
19:15-19:45 Uhr - Rennen 1
20:25-20:55 Uhr - Rennen 2