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Motorsport: News

Alexander Wurz nimmt Abschied

Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz spricht über seinen schönsten Karrieremoment, Motivationsprobleme und seine Zukunft als GPDA-Vorsitzender.

Sein letztes Formel-1-Rennen fuhr Alexander Wurz bereits 2007 in China, sein allerletztes Rennen als aktiver Rennfahrer wird der Österreicher am 21. November dieses Jahres beim Langstreckenrennen in Bahrain bestreiten. Danach hängt er seinen Sturzhelm endgültig an den Nagel.

Der 41-Jährige fuhr insgesamt zehn Jahre (mit Unterbrechungen) in der Formel 1, sein Debüt gab er in Kanada 1997. Bei 69 Rennstarts stehen eine schnellste Rennrunde, drei Podestplatzierungen und 14 Punkteresultate für ihn zu Buche. Erfolgreicher war Wurz auf der Langstrecke, die 24 Stunden von Le Mans gewann der Niederösterreicher zweimal: 1996 und 2009.

Sebastian Vettel ist voll des Lobes für Wurz und bedauert dessen Karriereende: "Schade. Alex ist einer der intelligentesten Fahrer, die wir haben. Er wird schon seine Gründe dafür haben." Der Ferrari-Pilot hofft, dass Wurz der Formel 1 als Co-Kommentator beim österreichischen Fernsehsender ORF erhalten bleibt: "Wenn einfach die Luft raus ist, hat er kein Problem, die Hand zu heben und zu sagen: 'Jetzt mog i nimma!' Deswegen wünsche ich ihm alles Gute. Ich hoffe, er bleibt dem ORF erhalten, denn ich denke, er macht das sehr gut."

Der richtige Zeitpunkt um zu sagen: "So, jetzt ist Schluss"

Im Rahmen des Brasilien-Grand-Prix-Wochenendes hat sich Wurz bei Sky Deutschland zu seinem Entschluss geäußert.

Frage: "Viele Fans sind sicher traurig, dass du diese Entscheidung getroffen hast. Warum kam diese gerade zum jetzigen Zeitpunkt?"
Alexander Wurz: "Es gibt sicher auch viele, die sagen: 'Na endlich'. Ich zum Beispiel. Es ist an der Zeit zum Aufhören. Irgendwann muss man einen Schlussstrich ziehen. Ich hatte eine tolle Karriere, bin froh, dass ich hier stehe, gesund bin und lachen kann."

"Aber ich muss mich weiterbewegen im Leben. Ich bin sehr affin was das Geschäft angeht, habe mehrere Firmen aufgebaut und da muss es jetzt weitergehen. Nach vielen Jahren in der Sportwagen-WM, die mir sehr am Herzen liegt, war es nach einer etwas ernüchternden Saison der richtige Zeitpunkt zu sagen: 'So, jetzt ist Schluss'."

Frage:"Was war der schönste Moment in deiner Karriere?"
Wurz: "Die schönsten Momente sind natürlich die Siege. Und da ganz klar Le Mans. Wenn da 50, 60 oder 70 Tausend Zuschauer nach so einem Marathonrennen mit dir mitfeiern, und du als Sieger oben stehst, dann ist das unbeschreiblich. Das sind tolle Augenblicke."

Frage: "War es schwierig, diese endgültige Entscheidung zu treffen?"
Wurz: "Ich hab kein Problem damit, ich habe ja schon einige Zeit darüber nachgedacht. Begonnen hat das im Vorjahr in Le Mans. Ich war von der ersten Runde an in Führung bis in die Morgenstunden, ich glaube bis fünf Uhr früh. 14 Stunden oder so, wir waren dominant. Und dann hatten wir einen technischen Defekt wegen eines Teils, das fünf Euro wert ist."

"Normalerweise komme ich dann stärker zurück und denke mir: 'Diesmal erst recht'. Aber diesmal eben nicht. Nein, die biologische Uhr tickt einfach. Das war für mich das erste Zeichen, dass ich nicht mehr dieses Feuer habe. Ich habe gehofft, dass das Auto in diesem Jahr wieder so gut ist, um um Siege mitzufahren. Dem war aber nicht so. Dann war es noch einmal schwieriger, sich zu motivieren."

Frage: "Wie geht es nun mit deiner Rolle als GPDA-Vorsitzender weiter?"
Wurz: "Den Job mache ich so lange, bis sie mich abwählen. Das ist der einzige Job im Leben, den ich umsonst mache. Aber ich mache das natürlich gerne, weil die Fahrer mich gewählt haben und gesagt haben, ich soll ihnen helfen und das für sie machen. Weil ich viel aus dem Sport genommen habe, gebe ich natürlich auch etwas zurück."

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