
WEC: News | 21.10.2015
Montoya testet den Porsche 919
Indy-500-Sieger Juan Pablo Montoya wird in Bahrain wie auch Mitch Evans für Porsche testen, ein Start in Le Mans ist jedoch fraglich.
Fotos: Werk
Was sich bereits beim fünften Lauf der Langstrecken-WM in Austin angekündigt hatte, wird nun Realität: Juan Pablo Montoya wird noch in diesem Jahr einen Test im Porsche 919 LMP1 absolvieren. Der 40jährige erhielt in dieser Woche eine umfangreiche Einweisung in das Fahrzeug. "Für uns als Team ist es immer interessant, starken Fahrern und Persönlichkeiten eine solche Möglichkeit zu verschaffen", sagt Teamchef Andreas Seidl.
Der Test direkt nach dem Saisonfinale in Bahrain wurde vom ACO ins Leben gerufen, um jungen Fahrern die Chance zu bieten, einen LMP1 zu testen. Auch Mitch Evans wird dabei für Porsche ins Lenkrad greifen und absolviert ein ähnliches Programm aus Simulator und Sitzprobe wie Montoya. "Juan Pablo und Mitch werden ein ähnliches Vorbereitungsprogramm durchlaufen, wie es Nico Hülkenberg vor seinem ersten Einsatz in unserem LMP1-Fahrzeug erlebt hat", erklärt Seidl.
Den Nachwuchsfahrern sind beim Bahrain-Test vertraglich nur 30 Runden zugesichert; Porsche hätte also ausreichend Zeit, auch Montoya ein hohes Pensum abspulen zu lassen. Beide Fahrer werden sich beim Test ein Auto teilen. Andreas Seidl ist gespannt darauf, wie sich die beiden Neulinge schlagen werden: "Wir freuen uns sehr, dass wir beim Young Driver Test in Bahrain einmal 'frisches Blut' im Porsche 919 Hybrid haben werden."
Nach dem Ende seiner Formel-1-Karriere fuhr Juan Pablo Montoya zunächst acht Jahre lang im NASCAR Sprint Cup und holte dort zwei Siege. 2014 kehrte er in den Formelsport zurück und hätte in dieser Saison fast den IndyCar-Titel geholt, verlor jedoch aufgrund einer Regelung mit doppelten Punkten beim Saisonfinale die Meisterschaft auf dramatische Art und Weise. Bereits im Sommer zeigte er Interesse an den 24h von Le Mans: "Vor fünf Jahren hätte es mich noch nicht interessiert, aber heute würde ich darüber nachdenken, wenn ich einen Chance im richtigen Auto hätte." Dieses hätte er bei Porsche auf jeden Fall.
Zwar hätte Montoya mit einem Le-Mans-Start die große Chance, als erst zweiter Fahrer nach Graham Hill Siege beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis, dem Formel-1-GP von Monaco und den 24 Stunden von Le Mans zu holen, ein Renneinsatz als Ersatz für den verhinderten Nico Hülkenberg in Le Mans ist aktuell jedoch unwahrscheinlich – zwar gibt es keine Rennüberschneidung, doch der Kolumbianer ist als Penske-Fahrer in der IndyCar-Serie vertraglich an den GM-Konzern gebunden.