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WEC: News

„Wir fahren da auch wirklich 24 Stunden im Kreis“

Toyota-Pilot Alexander Wurz blickt zurück auf die 24 Stunden von Le Mans 2014 und beschreibt seine Emotionen und die Herausforderungen an der Sarthe.

Zweimal gelang es ihm bereits, zweimal konnte Alexander Wurz die 24 Stunden von Le Mans für sich entscheiden. Der Österreicher ging insgesamt bereits acht Mal an den Start des Klassikers an der Sarthe. Und auch 2015 wird er das härteste Langstreckenrennen in Angriff nehmen - mit der Wut des Vorjahres im Bauch.

2014 liegt der Toyota TS040 Hybrid in Führung als plötzlich Feuer an Bord ausbricht und man aufgeben muss. Der Übeltäter: ein FIA-Sensor, der den Ausfall verursachte. "Es hat im vergangenen Jahr gut funktioniert bis auf den Sensor von der FIA, der zu brennen begonnen hat", so Wurz im Interview auf ORF Sport Plus.

"In Le Mans in Führung liegend habe ich mir gedacht: 'Okay, das passt jetzt einmal.' In Le Mans gibt es doppelte Punkte, dann bin ich ausgeschieden. Und dann ist der Ärger entstanden", schildert der 40-Jährige. Das Auto sei einwandfrei gelaufen, aber "hätte wäre...das nutzt alles nichts", weiß der erfahrene Pilot. Und trotzdem gibt er zu, dass der Schmerz über den Verlust des dritten Triumphes in der Le-Mans-Gesamtwertung groß war.

Doch warum? "Weil du dich für Le Mans 364 Tage im Jahr vorbereitest und dann einen Tag im Kreis fährst. Um dort zu dominieren haben wir wirklich akribisch gearbeitet, ich habe noch drei Kilogramm abgenommen, damit das Leistungsgewicht tiefer ist - hört sich wenig an, aber über 24 Stunden ist das Gewicht so wichtig. Jeder hat alles gegeben, und dann scheiden wir aus...jetzt macht es mich schon wieder grantig."

Weniger verärgert ist Wurz über den Titelgewinn des Toyota-Schwesternautos mit Sebastien Buemi und Anthony Davidson. Er sei nicht neidisch auf die beiden, denn schließlich haben sie ich den Titel verdient, so Wurz.

Der Österreicher, der 2015 in Le Mans zum vierten Mal mit Toyota an den Start gehen wird, schildert, wie man sich optimal auf dieses Event vorbereitet: "Le Mans 2015 ist eigentlich seit Le Mans 2014 in Vorbereitung. Das ist ein extremes Event, wo man sofort aus dem Rennen lernen und die Entwicklung des Autos anpassen muss." Man sei das ganze Jahr über damit beschäftigt, er zieht einen Vergleich mit den Radprofis: "Wie bei der Tour de France. Man weiß, jeder Tour-de-France-Rennfahrer braucht ein Jahr um sich vorzubereiten."

Nach Le Mans ist vor Le Mans

Doch wie bereitet man sich eigentlich vor? "Wir testen schon seit Beginn des Jahres. Bis zum ersten Rennen der Meisterschaft werden wir einige Langstrecken-Tests gefahren sein. Das heißt, wir fahren da auch wirklich 24 Stunden im Kreis." Eigentlich sind es sogar 32 Stunden, die man fährt, denn das Team simuliert auch das Warm-Up und die Extrabelastungen von Le Mans, erklärt Wurz.

"Wir sind eigentlich jede Woche entweder im Simulator oder auf der richtigen Strecke unterwegs, und das ist ein cooler Entwicklungsjob, der mir Spaß macht", unterstreicht der ehemalige Formel-1-Pilot.

Seine Hoffnungen für 2015: "Dass da ein Licht leuchtet (an dem Rennauto; Anm. d. Red.) und ich in Le Mans ganz oben stehe." Es ist eben nicht nur ein wichtiger und prestigeträchtiger Sieg im Rennsport, auch viele Emotionen sind damit verbunden: "Wenn du da oben stehst und die Zielgerade füllt sich mit etwa 100.000 Fans, die haben 24 Stunden mit dir mitgefiebert, das ist so emotional, das ist ein Erlebnis - wenn du es einmal hattest, möchtest du es immer wieder haben."

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