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Hard Enduro: Erzbergrodeo Serrano, Gomez, Walker, Lettenbichler, Jarvis, Katoch, Hare Scramble 2015

Rückblick: Vier Tage, vier Sieger

Das Erzbergrodeo mit dem härtesten Hare Scramble aller Zeiten – ein umfassender Rückblick auf vier Tage Vollgas am Berg aus Eisen.

Fotos: GEPA Pictures, Red Bull Content Pool

"Tougher than iron, harder than steel" – der Leitspruch des Erzbergrodeo wurde bei der 21. Auflage des weltweit wohl einzigartigen Motorrad-Offroad-Sportevents zur beinharten Realität. Bei hochsommerlichen Wetterbedingungen wurde am steirischen Erzberg Geschichte geschrieben, erstmals wurden beim berüchtigten Hare Scramble gleich vier Sieger gekürt. Auch hinter den Kulissen der Veranstaltung war einiges los – mit gewaltigem Aufwand entsteht jedes Jahr für nur vier Tage eine richtige Kleinstadt.

40.000 Besucher vor Ort, 1.500 Teilnehmer mit knapp 4.500 Begleitpersonen aus 38 Nationen, 250 internationale Medienvertreter, 800 Männer und Frauen in der Crew, hunderte VIP-Gäste, ein Berg – und vier Tage wolkenloser Himmel mit Temperaturen jenseits der 30 Grad. Während in den letzten Jahren vor allem Regen (mit gelegentlichen Schneeschauern) das Erzbergrodeo-Wetter dominierte, stand die 21. Ausgabe des Enduroevents unter dem Motto "Hitze, Staub und Badewetter". Kein Grund für schlechte Laune – weder für die Teilnehmer aus allen Kontinenten noch für die zigtausenden Besucher oder die Crews des Erzbergrodeo, die neben den Rennstrecken auch eine komplette Kleinstadt für knapp 6.000 Bewohner am Berg aus Eisen errichteten.

Für die Unterbringung der Fahrer und ihrer Begleitpersonen wurden fünf Fahrerlager aufgebaut, dazu kam ein komplettes Verkehrsleitsystem für die Besucher inklusive Parkflächen und kostenlosem Shuttle-Bus-Service, die Errichtung einer Stromversorgung für alle Bereiche, sanitäre Anlagen, ein ausgeklügeltes Abfallentsorgungskonzept und schließlich der Aufbau der Erzbergrodeo-Arena, in der neben dem mächtigen Festzelt auch das Rennbüro, das Pressebüro, der VIP-Bereich und die Ausstellerbereiche für Partner und Sponsoren der Veranstaltung untergebracht waren. Entlang der Rennstrecken wurden eigene Besucherbereiche errichtet, ebenso wie großflächige Sperrzonen am gesamten Areal, die den Besuchern ein sicheres und actionreiches Erlebnis der Veranstaltung inmitten Europas größten Erztagbaugebiets ermöglichten. Für die spektakulären TV-Bilder sorgten eine 150-köpfige Crew, eigene Übertragungswagen sowie eine Station vor Ort mit Schnittplätzen und modernstem Equipment.

Für die Sicherheit der Bewohner und Besucher der temporären Kleinstadt sorgten mehrere hundert Einsatzkräfte von Rettung, Bergrettung, Feuerwehr und Exekutive. Zusätzliche Security-Dienste waren rund um die Uhr im Einsatz, um sowohl den Ablauf der Besucherströme als auch das nächtliche Partyleben während der Veranstaltung in geordnete Bahnen zu leiten. Entlang der Rennstrecken wurden hunderte Streckenposten und Tourguides postiert und garantierten auch hier ein Höchstmaß an Sicherheit.

Organisationsleiter Mark Schilling beschreibt die Herausforderungen hinter den Kulissen: "Die organisatorischen Vorbereitungen für die Veranstaltung dauern weit mehr als ein Jahr, wir arbeiten seit Monaten bereits parallel am Erzbergrodeo 2016. Die monatelange Planung muss dann vor Ort innerhalb weniger Tage umgesetzt werden, da die Auf- und Abbauzeiten streng begrenzt sind. Ein derartiges Großevent in einem aktiven Bergbaugebiet zu veranstalten, ist vielleicht die größte Herausforderung. Unsere Crew muss in allen Bereichen ungemein effizient und vor allem Hand in Hand mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten, um die Infrastruktur für die zigtausenden Besucher in Bestzeit auf den Berg zu stellen. Die optimalen Wetterbedingungen haben uns da heuer sehr geholfen."

Vier Tage Vollgas und Nonstop-Action: Wer das Erzbergrodeo bereits live vor Ort miterlebt hat, weiß, dass es sich dabei um keine leeren Worte handelt. Bereits der Auftakt am Donnerstag, das "Rocket Ride"-Steilhangrennen, bot mit 300 Startern und einer auf vier Steilhänge verlängerten Strecke massive Action. Nach zwei Qualifikationsläufen standen die 48 schnellsten Steilhangpiloten fest, die abends im Superfinale in den Fight um den ersten Felspokal des Erzbergrodeo 2015 gingen. Das spannende Finale mit Fahrern aus zehn Nationen fesselte tausende Zuseher entlang des spektakulären, vierteiligen Steilhanges: erstmalig wurde bereits direkt beim Erzbergsee gestartet, und die Strecke somit deutlich selektiver gestaltet.

Am Ende des ersten Veranstaltungstages holte sich der Österreicher Ossi Reisinger (Husqvarna) die hart erkämpfte Rocket-Ride-Krone vor dem erst 17jährigen Erzberg-Rookie Brad Williams (GBR, Husqvarna) und Freestyle-MX-Ikone Jimmy Verburgh (BEL, KTM). Reisingers zweiter Rocket-Ride-Felspokal war auch sein emotionalster Sieg am Erzberg: der sympathische Oberösterreicher hatte vor einem Jahr einen schweren Autounfall und bestritt sein erstes Rennen nach der Verletzungspause.

Am Freitag und Samstag stand der "eiserne Gigant" dann voll und ganz im Zeichen des herzhaften Gasgebens. Beim Iron-Road-Prolog gingen 1.500 Fahrer aus 38 Nationen auf die 13 Kilometer lange und bis zu 15 Meter breite Schotterstrecke Richtung Erzberggipfel. Die Besonderheit beim Prolog: ambitionierte Amateurfahrer aus allen Kontinenten gehen im selben Rennen über die selbe Rennstrecke wie die Weltelite. Die Topfahrer wurden bereits bei der Auftaktpressekonferenz am Donnerstag vorgestellt: Jonny Walker (GBR, KTM), Graham Jarvis (GBR, Husqvarna), Andreas Lettenbichler (GER, KTM), Alfredo Gomez (ESP, Husqvarna), Wade Young (RSA, KTM), Ben und Dan Hemingway (GBR, Beta), Mario Roman Serrano (ESP, KTM), Joakim Ljunggren (SWE, KTM) und Lars Enöckl (AUT, KTM). Nach dreijähriger Pause wieder zurück auf "seinem" Berg: KTM-Werksprofi Taddy Blazusiak (POL), der das Hare Scramble fünf Mal in Folge gewinnen konnte.

Der erste Renntag des Iron-Road-Prologs brachte den spannenden Kampf um die Top-Platzierungen. Die Spitzenfahrer ließen erwartungsgemäß nichts anbrennen und lieferten spektakuläre Drifte und High-Speed-Wheelies auf der selektiven Prologstrecke. Dank Startintervallen von 20 bis 30 Sekunden zwischen den Teilnehmern konnte sich der gröbste Staub zwar legen, trotzdem waren die Sichtbedingungen etwas eingeschränkt. Der Brite Jonny Walker nutzte als Hare-Scramble-Vorjahressieger seine Startnummer 1 in beeindruckender Manier: satte fünf Sekunden Vorsprung auf Prolog-Vorjahressieger Ossi Reisinger und Taddy Blazusiak, die nur wenige Hundertstelsekunden auseinander lagen. Die weiteren Top-Favoriten des Erzbergrodeo 2015 qualifizierten sich ebenfalls allesamt unter den Top 50 – und somit für die heiß begehrte erste Startreihe des Hare Scramble.

Österreichs vielleicht erfolgreichster Enduropilot Lars Enöckl zeigte mit einem hervorragenden vierten Platz erneut, dass der 25jährige Niederösterreicher zur Weltspitze zählt. Am Ende des ersten Prologtages platzierten sich Fahrer aus 14 Nationen unter den Top 50, darunter 17 Österreicher – ein deutliches Aufzeigen der talentierten heimischen Offroadszene. Mit dabei auch ein ganz spezieller Erzbergrodeo-Rookie: Freestyle-MX-Ikone Robbie Maddison (AUS, KTM) krönte seinen ersten Erzbergbesuch mit einer spektakulären Prologfahrt. Trotz eines Sturzes knapp vor dem Ziel platzierte sich der Australier mit etwas mehr als einer Minute Rückstand als 45. und fasste abends im Festzelt sogar eine Teilnahme beim Hare Scramble ins Auge: "Ich hätte nie gedacht, dass ich es in die erste Startreihe schaffe. Wenn das auch morgen so bleibt, reizt mich das Rennen am Sonntag schon sehr."

Der zweite Renntag bot den tausenden Zusehern nicht nur wettermäßig ein ähnliches Bild wie der Vortag: unter blauem Himmel ging das Teilnehmerfeld zum zweiten Mal auf die staubige Prologstrecke. Erfahrungsgemäß sind am zweiten Prologtag drastische Verbesserungen im Klassement auf der bereits stark hergenommenen Schotterstrecke kaum möglich, daher verzichteten einige der Spitzenfahrer auf ihren zweiten Versuch. Reisinger, Blazusiak, Enöckl, Joakim Ljunggren, Graham Jarvis, Mario Roman Serrano, Dieter Rudolf, Philipp Scholz – sie alle blieben im Paddock und begannen mit der Vorbereitung auf das Hare Scramble.

Robbie Maddison verzichtete nach einem ausgiebigen "Testabend" im Festzelt ebenfalls auf seinen zweiten Prologlauf, was sich allerdings als weniger gute Idee herausstellte: Er fiel vom 45. auf den 53. Platz zurück und verlor somit seinen sicher geglaubten Startplatz in der heiß begehrten ersten Hare-Scramble-Startreihe. Während KTM-Werksyoungster Jonny Walker mit einem Sicherheitslauf kein allzu großes Risiko einging, holte sich ein anderer Österreicher den Tagessieg mit einer gewaltigen Prologfahrt: der Tiroler Rudi Pöschl (Husqvarna) verbesserte seine Vortageszeit um mehr als drei Sekunden und fuhr damit auf den hervorragenden siebenten Gesamtrang.

Jonny Walker holte sich ungefährdet seinen ersten Iron-Road-Prolog-Gesamtsieg vor Ossi Reisinger und Taddy Blazusiak. Insgesamt war der Iron-Road-Prolog 2015 ein echtes Highlight des 21. Erzbergrodeo. Teilnehmer aus 38 Nationen ließen den Berg aus Eisen bei nahezu perfekten Wetterbedingungen erbeben, während der aufsteigende Staub der Strecke ein beeindruckendes Bild für die Zuseher bot.

Bereits im Vorfeld sickerten erste Gerüchte über die neue Streckenführung des ohnehin schon berüchtigten Hare Scramble durch, die wenig Zweifel offen ließen, dass das Highlight auch 2015 zur extremen Herausforderung für die Besten der Besten werden würde. Die knapp über 35 Kilometer lange Route erstreckte sich über den gesamten Erzberg und bot neben den legendären Steilauffahrten unmittelbar nach dem Start auch alle Klassiker: Wasserleitung, Badewanne, Zumpferlwald, Machine, Elevator, Carl's Dinner und Dynamite. Ein kerniges Menü, dass ambitionierten Endurofahrern ein Potpourri aus endlosen Steilhängen, respekteinflößenden Abfahrten, selektiven Waldpassagen und jeder Menge kräfteraubenden Felspassagen vorsetzte. Nur die schnellsten 500 Prologteilnehmer qualifizieren sich für das Hare Scramble, wobei am letzten Renntag vor allem ausgefeilte Fahrtechnik und maximale körperliche und mentale Kondition wichtig sind.

Schon die Aufstellung der 500 Fahrer in zehn Startreihen zu je 50 Teilnehmern gehört zu den besonderen Momenten im Endurosport, im Hare-Scramble-Startkessel kann man Adrenalin, Aufregung und auch Angst deutlich spüren. Zur Auflockerung spendierte Erzbergrodeo-Mastermind Karl Katoch seinen Gladiatoren heuer noch eine spektakuläre Airshow mit Hannes Arch, der für Besucher und Teilnehmer atemberaubende Flugmanöver über dem Startareal zeigte und den Teilnehmern per Funk viel Glück fürs Rennen wünschte.

Unmittelbar nach dem Start um Punkt 12 Uhr mittags kam es zur ersten Überraschung: Top-Favorit Taddy Blazusiak crashte bereits auf der ersten Auffahrt aus dem Rennen; eine massive Enttäuschung für den fünffachen Sieger, der sich nur allzu gerne dem Infight mit Walker, Jarvis & Co. gestellt hätte. Während Blazusiak unverletzt, aber schwer geknickt, den Erzberg verließ, flog Vorjahressieger Jonny Walker erneut vorne weg, gefolgt von Graham Jarvis, Mario Roman Serrano, Joakim Ljunggren, Andreas Lettenbichler, Alfredo Gomez, Wade Young und Lars Enöckl. Vor Beginn der No-help-Zone bei Checkpoint 8 von 23 konnte Walker bereits fünf Minuten Vorsprung auf seine Verfolger herausfahren, doch im heuer verschärften Abschnitt Carl's Dinner (Checkpoint 15) wendete sich das Bild.

Die extrem selektive Felspassage wurde um ein Drittel verlängert und forderte bei Temperaturen jenseits der 30 Grad schweren Tribut von den Fahrern. Während Jonny Walker im Vorjahr als Führender neun Minuten für die Bewältigung dieses Streckenteils benötigte, verbrachte der Brite heuer ganze 36 Minuten in der Felshölle. Graham Jarvis geigte im vielleicht schwierigsten Abschnitt mächtig auf und reduzierte seinen Rückstand auf Walker auf knappe 30 Sekunden, gefolgt von Teamkollegen Alfredo Gomez. Bei Checkpoint 17 dann der Führungswechsel: Jarvis und Gomez übernahmen die Spitze, während Walker mit thermischen Problemen an seiner KTM kämpfte. Bei der Einfahrt zum schließlich rennentscheidenden Streckenabschnitt Downtown hatten die beiden Husqvarna-Werkspiloten bereits zehn Minuten Vorsprung auf Walker.

Was sich danach im schattigen Waldstück abspielte, veränderte nicht nur den bisherigen Rennverlauf, sondern öffnete tausenden Fans vor Ort und vor den Bildschirmen eine neue Perspektive auf Endurosport und seine Akteure. Ein steil ansteigender Pfad durch ein malerisches Wäldchen – im Normalfall der Traum jedes ambitionierten Endurosportlers, im Falle des Hare Scramble 2015 eine unfahrbare Sektion. Der feuchte, steinige Untergrund sorgte in Verbindung mit den hohen Temperaturen und dem Erschöpfungsgrad der Fahrer für ein bisher unerreichtes Drama. Gomez und Jarvis bemerkten bald, dass ohne gegenseitige Hilfe kein Weiterkommen möglich sein würde und zogen, schoben und hievten ihre Motorräder durch den ersten Teil der Sektion. Innerhalb der nächsten halben Stunde gesellten sich auch Jonny Walker, Andreas Lettenbichler und Wade Young zur Gruppe und packten ebenfalls tatkräftig mit an.

Die Szene war ebenso unglaublich wie berührend: Werksfahrer und Konkurrenten aus unterschiedlichen Lagern besonnen sich auf den Teamgedanken und zogen sich mit unbändiger Willensstärke und letzter Kraft durch die scheinbar ausweglose Situation. Schließlich schafften die fünf Ausnahmeathleten unter den Anfeuerungsrufen von Streckenposten und Fotografen den Ausstieg aus der grünen Hölle und überraschten die Zuseher erneut: Walker, Jarvis, Lettenbichler, Gomez und Young schlossen einen Nichtangriffspakt und fuhren gemeinsam durch die letzten Checkpoints ins Ziel. "Da wir gemeinsam schleppen mussten, wollten wir auch gemeinsam siegen", sagte Andreas Lettenbichler später im Interview. Das Hare Scramble hatte somit zum ersten Mal in seiner 21jährigen Geschichte ein Podium mit vier würdigen Siegern.

Einen emotionaleren Zieleinlauf hat das Erzbergrodeo wohl noch nie erlebt – insbesondere, weil Karl Katoch schlussendlich noch vor dem Zielbogen die Disqualifikation von Wade Young aussprechen musste: der 19jährige Südafrikaner hatte Checkpoint 18 verpasst! Mario Roman Serrano verdient hingegen besondere Anerkennung: der 25jährige Madrilene bewältigte einen Großteil der Sektion Downtown komplett alleine und krönte seine noch junge Karriere mit einer weiteren Zielankunft beim Hare Scramble.

Erzbergrodeo-Veranstalter Karl Katoch meinte nach dem Rennen zur 2015er-Edition, dass der Streckenbau schon immer eine Gratwanderung gewesen sei; einerseits solle die Strecke des Hare Scramble flüssig, andererseits eben auch selektiv gestaltet werden: "Du kannst mit wenigen Handgriffen ein ganzes Rennen stoppen oder aber auch das sehr hohe Fahrtechnikniveau der Teilnehmer unterschätzen. 2015 hat der Erzbergrodeo-Streckenbau mit dieser Anforderung an die Top-Fahrer das Fahrerpotential überschätzt."

"Wir haben mit der 21. Ausgabe ungewollt Geschichte geschrieben, aber auch gelernt, dass es Grenzen gibt, die wir nicht überschreiten dürfen, um den Xtreme-Enduro-Sport wertvoll zu erhalten. Ich möchte allen Teilnehmern dafür danken, dass sie sich dieser enormen Herausforderung gestellt haben – und besonders den Finishern meinen vollen Respekt für ihre herausragende Leistung aussprechen. Ich hoffe aber auch, dass sowohl wir als auch alle anderen Veranstalter die Trackvorgaben erkannt haben, um Xtreme-Enduro-Veranstaltungen weiterhin sportlich wertvoll zu gestalten und in Zukunft weiter erhalten zu können", so Katochs Fazit.

Motorsportlegende Heinz Kinigadner zieht sein Resümee: "Das Erzbergrodeo hat wieder einmal bewiesen, dass es weltweit einzigartig ist. Eine ungemein harte sportliche Herausforderung mit einem gewaltigen, Woodstock-artigen Festivalcharakter. Mich wundert's nicht, dass so viele Nationen am Start sind – beim Erzbergrodeo musst Du als gestandener Offroadfahrer zumindest einmal im Leben dabei sein." Das Hare Scramble 2015 nötige sogar ihm Respekt ab: "Erst recht die Leistung und der Teamgeist der Finnisher; vier Sieger, so etwas passiert zu Recht nur beim Erzbergrodeo", meinte Kinigadner begeistert.

Die heimische Motorrad-Offroad-Szene konnte beim Erzbergrodeo XXI groß aufzeigen: mit Podiumsplätzen durch Ossi Reisinger beim Rocket Ride und dem Iron-Road-Prolog, der Prolog-Tagesbestzeit von Rudi Pöschl und natürlich mit dem starken Abschneiden der Österreicher beim Hare Scramble. Insgesamt platzierten sich 30 Österreicher in den Top 100 des Hare Scramble, und das bei den definitiv schwierigsten Bedingungen aller Zeiten.

Dieter Rudolf (KTM) erreichte als bester Österreicher den hervorragenden 15. Gesamtrang, nachdem er im Iron-Road-Prolog bereits als 22. mitten unter die internationale Elite des Sports gefahren war – eine Top-Leistung des 25jährigen Privatfahrers aus Niederösterreich, der bereits im Vorjahr mit seiner Hare-Scramble-Zielankunft auf einer KTM für Aufsehen gesorgt und sich somit endgültig in der internationalen Enduroszene etabliert hat. Lars Enöckl musste nach seiner bemerkenswerten Prologleistung wegen Missachtung der Helmpflicht während des Hare Scramble disqualifiziert werden – ein harter Schlag für den talentierten Lunzer.

Die Live-Übertragung des Hare Scramble 2015 bei ServusTV wurde nicht zuletzt durch den spannenden Rennverlauf zum Erfolg. Die 150-köpfige TV-Crew brachte die Rennaction mit 20 Livekameras, 20.000 Meter Glasfaserkabel, Superzeitlupenkameras, einer Helikopterkamera, etlichen Helmkameras und erfahrenen Moderatoren auf die Bildschirme. Zusätzlich berichtete auch das amerikanische TV-Network NBC in über 110 Millionen US-Haushalte, während der ORF ebenso Beiträge über das Erzbergrodeo ausstrahlte wie ATV und mehrere europäische Fernsehstationen. Auch Radiosender waren vor Ort und informierten ihre Hörer laufend über das Geschehen am Berg aus Eisen. Die weltweite Printberichterstattung erreichte 2015 ebenfalls einen neuen Höchstwert: Medien aus Japan, Südkorea, Australien, Russland und ganz Europa erlebten das Erzbergrodeo vor Ort.

Zum Tode eines 29jährigen Erzbergrodeo-Besuchers aus Ungarn am 7. Juni 2015 nahm Karl Katoch in einer separaten Aussendung wie folgt Stellung: "Wie wir leider verlautbaren müssen, wurde nach letzten Informationen ein ausländischer Besucher im Sperrgebiet vom Erzberg im Rahmen des Erzbergrodeos von einem Stein getroffen und tödlich verletzt. Der Stein löste sich aus bisher ungeklärter Ursache, traf den Besucher und verletzte ihn tödlich. Seitens des Veranstalters wurden alle notwendigen Rettungsmaßnahmen sofort und damit rechtzeitig getroffen. Die genaue Unfallursache wird zur Zeit noch ermittelt. Fest steht jedoch, daß der Besucher sich weit außerhalb der Besucherzone im einem Sperrgebiet bewegt hat und somit auf eigene Gefahr unterwegs gewesen ist. Meine Gedanken und Anteilnahme sind jetzt bei der Familie und den Freunden des Verunglückten."

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