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Formel 1: Interview

Whiting: Gefährlich nur im Aussehen

Die FIA prüft derzeit die beiden Cockpitschutzsysteme – Renndirektor Charlie Whiting wünscht sich nur äußerlich gefährliche Autos.

Geht es nach FIA-Renndirektor Charlie Whiting sollten Formel-1-Autos lediglich gefährlich aussehen, aber nicht gefährlich sein. Damit reagiert er auf Lewis Hamiltons Kritik, der zuvor zwar die Fortschritte bei der Sicherheit lobte, zugleich aber klarstellte, dass das Risiko weiterhin einen Schlüsselanreiz der Formel-1-WM darstellen sollte.

Whiting glaubt, dass die Formel-1-WM ein solches Image auch künftig für sich beanspruchen könne – trotz des weiteren Ausbaus der Sicherheit. Dazu zähle die Einführung von Schutzmaßnahmen wie Halo oder einer verstärkten Windschutzscheibe. "Ich nehme seine Kritik ernst, aber es wird sowieso immer Risken geben, wenn man mit einem Auto so schnell fährt," sagte Whiting. "Wenn man sich die Autos auf der Strecke ansieht, realisiert man, wie schnell diese die Strecke verlassen oder sich einfach gegenseitig beschädigen können."

Man müsse versuchen, die Autos lediglich gefährlich aussehen zu lassen – sie dürften dabei selbst aber nicht gefährlich sein. Es gäbe nichts Besseres als einen Fahrer aus einem unglaublich beschädigten Fahrzeug aussteigen zu sehen, wie etwa Alonso zuletzt in Melbourne. "Wenn man sich Robert Kubicas Unfall vor ein paar Jahren in Kanada 2007 anschaut, dachten alle irgendwie nur daran, wie er da wohl aussteigen würde. Wir wollten die Chancen erhöhen, dass man so ein Spektakel häufiger erlebt."

Die FIA prüft bis zu einer Frist am 1. Juli die Halo- und Aeroscreen-Installationen von Mercedes respektive RB Racing. Eines der Hauptkriterien bei der Bewertung der beiden Systeme werde sein, wie schnell der Fahrer nach einem Unfall eigenständig aus dem Fahrzeug aussteigen könne. Laut Whiting müsse die FIA diesbezüglich Vorgaben machen. Dies wäre ein kleiner Preis für eine höhere Sicherheit. Ansonsten könne er bei den beiden Lösungen kaum Unterschiede festmachen.

"Wir haben am Donnerstag einen Test mit Daniel Ricciardo durchgeführt. Er ist nur eine Runde gefahren, da man nie weiß, was dabei passieren kann. Wir wollten die Sicherheit haben, dass es für ihn möglich war, in der erforderlichen Zeit aus dem Auto zu steigen. Er hat es geschafft und wurde darin immer besser. Die Teams werden Systeme entwickeln, die das immer einfacher machen. Wenn wir dann ein paar Sekunden mehr Zeit dafür einräumen, wäre es nur ein kleiner Preis für den zusätzlichen Kopfschutz der Fahrersicherheit", so Whiting.

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