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Bergrallyecup: Demmerkogel

Herzschlagfinale auf dem Demmerkogel

Vor dem Finale waren die Top 3 nur durch 0,7 Sekunden getrennt; es wurde eine der engsten Siegentscheidungen in den letzten Jahren.

Fotos: H. Rieger

Es war wohl eine der engsten Entscheidungen der letzten Jahren um einen Tagesssieg im Bergrallyecup. Vor dem alles entscheidenden dritten Rennlauf waren die ersten drei Piloten nur durch 0,7 Sekunden getrennt. Der spätere Tagessieger, Lokalmatador Andi Marko aus Ratsch an der Weinstraße, peitschte seinen Audi A4 quattro STW trotz PS-Unterlegenheit bereits im Training zu zwei Bestzeiten und setzte damit ein erstes Ausrufezeichen.

Bereits am Vormittag verfolgten viele Fans das Geschehen, in der Mittagspause vor den Rennläufen gab es dann einen regelrechten Zuschauersturm auf die Naturtribünen entlang der 1,7 Kilometer langen Strecke – und sie hatten bei Kaiserwetter ihr Kommen nicht zu bereuen, denn zum Duo Andi Marko und Rupert Schwaiger gesellte sich mit dem Mürztaler Werner Karl (Audi S2R quattro) ein weiterer potentieller Anwärter auf den Tagessieg hinzu.

Wie eingangs erwähnt war dieses Trio vor dem letzten Rennlauf nur durch wenige Zehntelsekunden getrennt. Leider mußte Werner Karl nach dem zweiten Lauf wegen Technikproblemen am Audi w.o. geben, der dritte Gesamtrang war aber nicht mehr gefährdet. Damit kam es zum großen Showdown zwischen Marko und Schwaiger. Der Audi-A4-Pilot legte auf der letzten Rille unterwegs vor und erzielte mit 48,61 Sekunden seine bisher schnellste Zeit.

Auch Schwaiger riskierte alles, holte das letzte aus seinem Porsche heraus, fuhr mit 48,47 Sekunden Tagesbestzeit, doch es reichte nicht. Am Ende siegte der Ratscher mit dem hauchdünnen Vorsprung von 0,17 Sekunden und feierte damit vor seinen vielen Fans einen vielbejubelnden Tagessieg. "Es war ein harter Fight, ich musste total ans Limit gehen", so Sieger und Lokalmatador Andi Marko.

"Im letzten Lauf gab ich alles, leider hat's nicht ganz gereicht. Kompliment an Andi, er ist ein tolles Rennen gefahren" streute der Koglhofer Porsche-Pilot seinem Konkurrenten Blumen. Der Langenwanger Werner Karl (Audi S2R quattro) war in den ersten beiden Läufen sensationell stark, und alle freuten sich schon auf einen tollen Dreikampf, doch ein Technikproblem zwang ihn vor dem letzten Wertungslauf zur Aufgabe. "Mit Platz drei bin ich total happy; schade, dass die Technik dann nicht mehr mitspielte", so der Mürztaler.

Eine bravouröse Leistung bot der Niederösterreicher Markus Habeler im Zweiliter Scirocco RSI. Mit Gesamtplatz 4 erzielte er sein bisher bestes Ergebnis in einer Tageswertung und setzte sich damit hauchdünn vor dem Gossendorfer Ford-Cosworth-Piloten Markus Binder, der auch diesmal eine tolle Leistung bot und Gesamtplatz 5 belegte, durch. Die ersten fünf Fahrer trennten am Ende nur 1,5 Sekunden.

Klassenergebnisse

• Division E1 über 2.000 cm³ 4WD

In der hubraumstärksten Allradklasse feierte der Langenwanger Werner Karl im Audi S2R quattro STW nach Seggauberg 2015 seinen zweiten Klassensieg. Am Ende trennten ihn und den zweitplatzierten Markus Binder (Ford Cosworth), der auch diesmal eine starke Leistung bot, gerade mal 0,5 Sekunden. Auf Platz 3 der Haslauer Lancia-Pilot Felix Pailer, dem die bewährte H-Schaltung wieder die Motivation und das Vertrauen ins Auto zurückgab; auf Platz 4 der Bad Gamser Ford-Cosworth-Pilot Werner Hofer mit einer starken Vorstellung. Stefan Wiedenhofer haderte mit einem Zündkerzenproblem und musste Lauf 2 auslassen, aber mit einer Topleistung im dritten Lauf reichte es noch zum guten fünften Platz. Zufrieden sein kann auch Reinhold Nauschnegg mit Platz 6 im über den Winter verbesserten Opel Calibra Turbo.

• Division E1 über 2.000 cm³ 2WD

Rupert Schwaiger (Porsche 911 Biturbo), Gastgeber am Demmerkogel, war auch bei seinem Heimrennen eine Bank und siegte in seiner Klasse souverän vor einem stark fahrenden Manfred Platzer im BMW 320 M3, sein beherzter Fahrstil begeistert die Fans immer wieder. Knapp dahinter der Loipersdorfer BMW-M3-Pilot Bernhard Lenz in seinem neongelben Boliden. Für Karl-Heinz Binder auf Platz 4 im Ford Sierra hätte es auch gut und gern ein Stockerlplatz sein können, denn zwischen ihm und dem Zweitplatzierten war nur eine Differenz von 0,35 Sekunden. Manuel Seidl aus Gleisdorf wurde im Porsche 997 Cup guter Fünfter vor Karl-Heinz Schauperl, der seinen schwarz-weißen VW Käfer einmal mehr spektakulär in Szene setzte. Pech hatte Thomas Weberhofer.

• Division E1 über 2.000 cm³

Für Lokalmatador Andi Marko im Audi A4 quattro STW war es ein perfektes Wochenende. Zu einem weiteren Erfolg seiner imposanten Siegesserie in dieser Division gab es als "Sahnehäubchen" auch noch den Tagessieg. Motorsportherz, was willst du mehr? Der Niederösterreicher Markus Habeler (2.) konnte sich mit einem perfekten dritten Lauf im VW Scirocco noch knapp an Diethard Sternad im Alfa Romeo 156 STW, der Platz 3 belegte, vorbeischieben. Die beiden lieferten sich ein sehenswertes Duell. Eine absolut perfekte Leistung bot der Gleisdorfer Michael Wels mit Platz 4 in einem weiteren VW Scirocco. Mit Platz 5 im VW Golf bewies der Niederösterreicher Jürgen Halbartschlager, dass mit ihm heuer auf jeden Fall zu rechnen ist.

Das gleiche gilt auch für Michael Emsenhuber, ein weiterer Niederösterreicher im VW Corrado, der eine feine Vorstellung bot. Auf den ersten sechs Plätzen gab es damit einen Kampf Niederösterreich gegen Steiermark. Guter Siebenter wurde "Drifterkönig" Hermann Blasl aus Oberösterreich in seinem Opel C Kadett Coupé. Das Auto und der Fahrstil des Piloten – immer wieder "großes Kino". Mit Werner Jud im VW Golf, Manfred Majkovski und Martin Povoden (beide Renault Mégane) platzierten sich drei steirische Fahrer auf den Plätzen acht bis zehn. Die schnelle Amazone Beate Steiner wurde im Seat Ibiza gute Elfte; Pech für Thomas Strasser jun. (VW Scirocco) und Heiko Fiausch (Opel Astra GSI), die mit ihren Boliden nach Problemen nicht in die Wertung kamen.

• Division E1 bis 1.600 cm³

Hier gibt weiter Manuel Michalko im Citroën Saxo RP4 den Ton an. Neben dem Klassensieg reichte es auch noch zu einem tollen siebenten Rang im Gesamtklassement. Mit Christian Speckl (VW Golf 16V) gab es einen Doppelsieg für die niederösterreichische Abordnung. Der Semriacher Gerald Pucher (Suzuki Swift Mk1) wurde Dritter, gewann damit die Klasse E1 bis 1.400 cm³, wurde aber durch eine zu geringe Teilnehmerzahl bei den 1400ern in dieser Division gewertet; das Gleiche gilt für Günter Strohmeier als Vierter (Zweiter bis 1.400 cm³). Manuel Blasl im VW Golf wird solider Fünfter vor Florian Pyringer (1er-Golf) aus Niederösterreich. Platz 7 geht an den Steirer Michael Schnidar im Honda Civic.

• Division A über 2.000 cm³

Wolfram Sommer war diesmal als Solist in dieser Klasse unterwegs. Der Mitsubishi-Pilot fuhr aber konstant gute Zeiten, die ihm im Gesamtklassement einen guten Platz im Mittelfeld einbrachten.

• Division A bis 2.000 cm³

Topmotiviert, Auto wieder komplett ausgebügelt – das waren die Zutaten für den Sieg von Stefan Grünauer aus dem Burgenland im Peugeot 206 S1600 vor dem Feldbacher Patrick Lorenser im Honda Civic Type R; ein Duell, auf das man sich auch weiterhin freuen kann. Auf Platz 3 ein weiterer Burgenländer, Bernd Werfring im Opel Kadett GSI.

• Gruppe N über 2.000 cm³

Dieter Holzer im Mitsubishi Evo 8 musste sich diesmal heftiger Attacken von Subaru-Pilot Reinhold Taus erwehren. Schließlich reichte es mit 0,9 Sekunden Vorsprung für einen weiteren Sieg. Taus war mit Platz 2 aber durchaus zufrieden. Peter Probhardt im Mitsubishi Evo 9 wurde mit drei konstant guten Läufen Dritter.

• Gruppe N bis 2.000 cm³

Hier gab es das Duell Staatsmeister gegen Cupsieger: Mit 2,6 Sekunden Vorsprung setzte sich schlussendlich Chris-Andre Mayer vor Helmut Harrer (beide Honda Civic Type R) durch. Die Fortsetzung des Duells folgt in Pöllauberg. Auf Platz 3 kam Renault-Clio-Pilot Wolfgang Schutting; Pech für Newcomer Patrick Flechl, der seinen Opel Astra mit technischen Problemen schon vorzeitig aufladen musste.

• Historisch über 2.500 cm³

An diesem Tag war der Kärntner Gerald Glinzner nicht zu schlagen. Bereits im Training voran, ließ er am Nachmittag nichts mehr anbrennen. Der Deutschlandsberger Reinhard Prantl (beide Porsche Carrera) wurde mit Platz 2 belohnt, vor dem Burgenländer Herbert Neubauer, der guter Dritter wurde. Harald Neuherz musste wegen Technikproblemen an seinem soundstarken Audi S1 w.o. geben.

• Historisch bis 2.500 cm³

Wer sonst als Mario Krenn? Der Ford-Escort-Pilot ist weiter auf der Siegerstraße, doch mit Manfred Zöchling (VW Golf GTI) als Zweiter gibt es für die Zukunft ernsthafte Konkurrenz. Auf Platz 3 mit einer feinen Vorstellung: August Gratzer im Lancia Beta Montecarlo. Der Tiroler Josef Obermoser wurde als Vierter gereiht, gewann aber die Histo-Klasse bis 1.600 cm³. Fünfter Platz für den Niederösterreicher Franz Haidn im BMW 325 E30 vor Gerd Fischer (Zweiter bis 1.600 cm³) im Ford Escort.

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