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GP2: Spielberg

Evans gewinnt das Chaos-Hauptrennen

Mitch Evans triumphiert beim turbulenten Hauptrennen der GP2 vor seinem Campos-Teamkollegen Gelael, Drama um Gasly und Giovinazzi - Binder in Problemen.

Mitch Evans (Campos) hat einen äußerst kuriosen GP2-Lauf in Spielberg für sich entschieden. Im vom Regen beeinflussten Hauptrennen der höchsten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 sicherte sich der Neuseeländer seinen ersten Saisonsieg vor Teamkollege Sean Gelael und Raffaele Marciello (Russian Time). Die Favoriten auf den Rennsieg erlebten hingegen ein wahres Desaster auf dem Red-Bull-Ring.

Denn eigentlich war alles für einen Kampf zwischen Polemann Sergei Sirotkin (ART) und den Verfolgern Antonio Giovinazzi und Pierre Gasly (beide Prema) gerichtet. Die beiden Teamkollegen schossen bereits vor der ersten Kurve an Sirotkin vorbei und sollten das Rennen daraufhin kontrollieren. Gasly ging sogar nach sechs Runden am Italiener vorbei, der das Wochenende in Baku komplett dominiert hatte.

Doch nach 16 Runden kam die große Wende des Rennens: Von Kurve 2 zog Regen herbei, was das Fahren auf Slicks äußerst knifflig machte - immerhin war der Rest des Kurses noch trocken. Doch als auch Kurve 3 nass wurde, war es ausgerechnet Leader Gasly, der den Fehler machte und sich in den Kies drehte. Der Franzose sah seinen ersten GP2-Sieg erneut vor den Augen wegschwimmen und machte den Einsatz des Safety-Cars notwendig.

Markelow crasht in der Boxenausfahrt

Nach dem Restart ging es kurios weiter, weil sich an der Spitze munter gegenseitig überholt wurde. Für Aufsehen sorgte vor allem eine Szene, als die ersten fünf Piloten alle in Reihe in der ersten Kurve abflogen und über die Auslaufzone fuhren. Nach wildem Platztausch war es am Ende doch wieder Giovinazzi, der das Feld anführte, als die nächste Unterbrechung kam: Marvin Kirchhöfer (Carlin) drehte sich in der zweiten Kurve und blockierte die Strecke.

Das Safety-Car wurde schnell von der roten Flagge abgelöst, als der Gesamtführende Artjom Markelow (Russian Time) in der Boxenausfahrt verunfallte, als die Führungsriege zum fälligen Reifenwechsel abbog. Größter Profiteur waren die beiden Campos, die bereits zuvor zum Boxenstopp waren und die Führung übernehmen konnten. Doch bis das Rennen fortgesetzt werden konnte, vergingen mehrere Minuten.

Als sich das Feld in Bewegung setzte, fehlte jedoch einer: Antonio Giovinazzi! Der Italiener bekam seinen Prema-Boliden nicht mehr zum Laufen und parkte in der Boxenausfahrt. Ähnliches passierte auch dem fünftplatzierten Österreicher Rene Binder (ART), der dem Feld schließlich mit einer Runde Rückstand hinterherhetzte. Für Stirnrunzeln sorgte zudem Philo Paz Armand (Trident), weil er unter dem Safety-Car mehrere Konkurrenten und schließlich auch Bernd Mayländer in der Boxeneinfahrt überholte und eine Strafe aufgebrummt bekam.

Doppelerfolg für Campos

Die letzten zehn Runden nach dem Restart verliefen anschließend gesittet, auch weil die beiden Campos an der Spitze wegziehen konnten. Evans siegte letztlich mit 4,6 Sekunden Vorsprung vor Gelael und weiteren sechs Sekunden vor Marciello. Luca Ghiotto (4./Trident), Jimmy Eriksson (5./Arden), Oliver Rowland (6./MP) und Norman Nato (7./Racing Engineering) holten dahinter gute Zähler, Sergei Sirotkin (8./ART) steht morgen erneut auf Pole. Auch Gustav Malja (9./Rapax) und Jordan King (10./Racing Engineering) holten Zähler.

Für Aufsehen sorgte derweil wieder einmal Sergio Canamasas (Carlin), der einen heftigen Startunfall auslöste. Der Spanier fuhr noch vor der ersten Kurve auf Malja auf, hob ab, und knallte schließlich Nabil Jeffri (Arden) noch ins Heck, wo er ein zweites Mal aufstieg. Wer die Action morgen nicht verpassen möchte, sollte um 10:25 Uhr zum Sprintrennen einschalten.

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