MOTORSPORT

Nach dem Saisonauftakt in Paldau kommen die besten MX2- und MX- Open-Fahrer des Landes am Sonntag, dem 17. April, in den Bezirk Mödling und die Gemeinde Wienerwald. Der Veranstalter, die Freiwillige Feuerwehr Sittendorf, feiert heuer ein ganz besonderes Jubiläum: Das 60. Motocross in Sittendorf.

Im Jahr 1957 fand dort der erste "Moto Cross Grand Prix von Österreich" statt. Sittendorf brachte es auf sage und schreibe 39 Weltmeisterschaftsläufe. Nach dieser unglaublichen WM-Geschichte fand das Sittendorfer Motocross in der Staatsmeisterschaft seine Fortsetzung. Der Freiwilligen Feuerwehr Sittendorf gelang es, gemeinsam mit der Unterstützung des ÖAMTC Motorsport, über viele Jahre Läufe zur österreichischen Meisterschaft veranstalten zu können.

"Wir bemühen uns jährlich um eine gute Staatsmeisterschaft. Dabei werden wir vom ÖAMTC-Motorsport-Team sehr professionell unterstützt", sagt Robert Heindl, der als Kommandant der FF Sittendorf auch bei der heurigen Jubiläumsveranstaltung an der Organisationsspitze steht. Unterstützt wird die FF Sittendorf auch von den Nachbarfeuerwehren, der FF Sparbach, FF Grub und FF Dornbach, sowie von zahlreichen freiwilligen Helfern aus der Umgebung.

Aufbauarbeiten beginnen Wochen im Voraus

"Vier Wochen vor dem Renntag beginnen wir mit den Aufbauarbeiten, gleich am ersten Tag halfen beim Aufbauen 20 Kameraden mit. Das Gelände wird von der grünen Wiese weg aufgebaut, da gibt es viele Herausforderungen, aber wir sind auch heuer wieder sehr gut im Zeitplan", sagt Robert Heindl. Die Strecke in Sittendorf unterstreicht die Tradition und die Vergangenheit: "Die Strecke ist fast gleich geblieben wie zur WM-Zeit, nur ein paar kleine Änderungen gibt es."

Die berühmt-berüchtigten Streckenabschnitte wie der Kaisersprung, Schrägfahrt, Bergaufstück, Steilhangabfahrt oder die Sigi-Bauer-Abfahrt werden auch am 17. April die Fahrer fordern. Das Herzstück der Naturrennstrecke ist und bleibt der Kinigadner-Steilhang, benannt nach dem zweifachen Motocrossweltmeister Heinz Kinigadner. "Die Strecke wird natürlich vor dem Renntag so gut wie möglich gesäubert und vorbereitet, aber aufgrund der Bodenbeschaffenheit haben wir nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten", weiß der Chef der FF Sittendorf.

Neurauter und Smitka führen mit je 47 Punkten

In beiden Meisterschaftsklassen sind spannende Rennen vorprogrammiert. Als MX-Open-ÖM-Leader kommt der Tiroler Lukas Neurauter (KTM) nach Sittendorf. Der 23jährige Spitzenfahrer lieferte sich in Paldau ein tolles Duell mit seinem Teamkollegen Petr Smitka (KTM). In der MX-Open-Klasse zählt natürlich auch Manuel Obermair (Husqvarna) zum engsten Favoritenkreis, der 28jährige wurde beim Saisonauftakt in Paldau starker Dritter.

In der MX2-Meisterschaft kommt mit Roland Edelbacher (KTM) eine echter Lokalmatador nach Sittendorf. "Ich wohne nur etwa zehn Autominuten von der Strecke entfernt", sagt der 16jährige KTM-Testfahrer aus Schwechatbach bei Alland. In Paldau zeigte Edelbacher mit dem dritten Tagesrang und vor allem mit Platz 2 im zweiten MX2-ÖM-Rennen groß auf. Sittendorf ist auch für Edelbacher ein ganz besonderes Rennen: "Früher sind hier die WM-Stars gefahren, es ist ein besonderer Ort für einen Motocrosspiloten. Kein Fahrer kann vor dem Renntag auf der Strecke in Sittendorf trainieren, da es eine Naturstrecke ist, deshalb ist es wichtig sich rasch auf die Strecke einzustellen."

Beinahe ein Heimrennen ist es auch für Kawasaki-Pilot Alexander Pölzleithner, der in Paldau einen sehr guten vierten Tagesrang verbuchen konnte. Der 19jährige war aber mit seinem Saisonstart nicht ganz zufrieden: "Ich war nicht ganz fit und konnte nicht ans Limit gehen, aber in Sittendorf gibt es ja schon die nächste Chance." Die MX2-ÖM-Zwischenwertung wird angeführt von Paldau-Sieger Michael Sandner (KTM), der 17jährige war auch bei den bisherigen Sittendorf-Rennen schon immer sehr stark. Damit ist am Sonntag, dem 17. April, in Sittendorf ein sehr spannender Renntag zu erwarten.