
Motorsport: News | 01.04.2016
VW fordert Elektroautos im Rallycross
Volkswagen drängt darauf, Rallycross künftig mit elektrisch angetriebenen Autos auszuüben – die Sprintrennen seien technisch ideal.
Foto: FIA World RX
Nach Vorstellung von Volkswagen sollte Rallycross in naher Zukunft mit Elektroautos betrieben werden. Die kurzen Sprintrennen seien nach Ansicht des krisengeschüttelten deutschen Autobauers für den Einsatz dieser noch recht kapazitätsschwachen Technik perfekt geeignet. Den entsprechenden Kurswechsel einer bestehenden Rallycrossserie würde Volkswagen daher begrüßen und sogar die Entwicklung eines passenden Autos in Erwägung ziehen.
"Ich kann mir eine Meisterschaft nur mit Elektroautos gut vorstellen", wird VW-Entwicklungsvorstand Frank Welsch von Autocar zitiert. "Die Rennen sind ungefähr sechs Minuten lang, was einen raschen Wechsel zwischen intensiven Rennen und dem Aufladen ermöglicht." Auf das Spektakel hätte der Umstieg auf Elektroantrieb nach Einschätzung von Welsch keine Auswirkungen: "Diese Autos haben eine Menge Leistung und Drehmoment sowie Allradantrieb. Das kann auch ein Elektroantrieb liefern."
Aufgrund der kurzen Renndauer wäre der Umstieg auf Elektroantrieb in der Tat ohne große Einbußen machbar, während die bisher einzige Elektrorennserie, die Formel E, die Leistung der Autos im Rennen im Vergleich zum Qualifying drosseln und mittendrin sogar einen Fahrzeugwechsel vornehmen muss, damit die Fahrer die Renndistanz von knapp 40 Minuten bewältigen können.
Sollte der Elektroantrieb auch im Rallycross Einzug halten, kann sich Volkswagen vorstellen, dort eine Pionierrolle einzunehmen. "Sollte sich die Meisterschaft in diese Richtung bewegen, wäre das perfekt für uns. Wir sprechen darüber bereits mit den Organisatoren", so Welsch. Um welche Serie es sich dabei handelt, ging aus dem Interview leider nicht hervor.
Volkswagen ist aktuell über Kundenteams in der Rallycross-WM vertreten und hat eine Beetlesilhouette für die nordamerikanische "Global Rallycross"-Serie entwickelt, mit der Ex-Formel-1-Pilot Scott Speed im vergangenen Jahr den Titel gewonnen hat. Durch die Marke Audi ist der Konzern auch in der Formel E präsent.