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WTCC: Shanghai

Nächster Grund zum Feiern bei Citroën?

Vorschau auf die zehnte Saisonstation der Tourenwagen-WM 2016 in China, wo Citroën auch bei den Hersteller den Sack zumachen will.

Die Tourenwagenweltmeisterschaft zu Gast im Reich der Mitte: An diesem Wochenende macht die Serie für ihre Saisonrennen 19 und 20 (Sonntag, 8:35 und 9:50 Uhr MESZ) auf dem Shanghai International Circuit nahe der chinesischen Handelsmetrople Station. Weil sich José María López (Citroën) in Motegi bereits vorzeitig den Fahrertitel gesichert hat, werden in China der Kampf um die Vizemeisterschaft und die bevorstehende Titelentscheidung in der Herstellerwertung im Mittelpunkt stehen.

In letzterer kann Citroën in Shanghai den Sack zumachen und wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch tun. Gerade einmal zwei Punkte fehlen den Franzosen noch, um das Markentitel-Shutout perfekt zu machen. Dafür will sich auch López noch einmal voll ins Zeug legen. "Obwohl ich in Motegi mein Ziel erreicht habe, bin ich für das Saisonende nach wie vor voll motiviert. Zunächst müssen wir den Herstellertitel sicherstellen", sagt der Argentinier.

"Dann werde ich alles tun, damit Yvan auf Platz zwei kommt, was für das Team sehr wichtig ist", so López weiter. Im Kampf um den zweiten Platz in der Fahrermeisterschaft liegen aktuell Tiago Monteiro und López´ Teamkollege Yvan Muller, der soeben seinen Rückzug per Saisonende verkündet hat, mit 199 Punkten gleichauf, doch auch Rob Huff und Norbert Michelisz (beide Honda) dürfen sich noch Chancen ausrechnen.

Freie Fahrt bei Honda im Kampf um P2

Den Honda-Piloten spielt dabei die Neuberechnung des Kompensationsgewichts in die Karten. Nachdem Honda beim Heimspiel in Motegi noch mit 80 Kilogramm Ballast und damit genau so schwer wie die Citroën fahren musste, dürfen die Japaner in China 20 Kilogramm ausladen. "Gemessen an unseren Leistungen in letzter Zeit mit viel Kompensationsgewicht sollten wir an diesem Wochenende als Team gute Chancen auf einen weiteren Sieg haben", meint Monteiro. "Mein Ziel ist Platz zwei in der Meisterschaft abzusichern."

Auf Unterstützung seiner Teamkollegen kann Monteiro dabei nicht hoffen, denn von Teamorder wollen weder Honda noch der Portugiese selbst etwas wissen. "Jeder der Honda-Fahrer könnte Zweiter werden, es gibt also keine Stallorder – und so sollte es auch sein. Ich hoffe, dass die anderen Teams den gleichen Ansatz wählen werden", sagt Monteiro.

Nach zuletzt einigen schwächeren Rennen blickt man bei Lada mit großen Erwartungen auf die Läufe in Shanghai. Nachdem das Heimwochenende in Wolokolamsk, wo die Vesta im Regen dominiert hatten, aus der Berechnung der Zusatzgewichte herausgefallen ist, dürfen die Lada-Piloten gleich 50 Kilogramm ausladen und treten in China ganz ohne Erfolgsballast an.

"Dadurch sollten wir wieder in der Lage sein, um das Podium zu kämpfen", hofft Nick Catsburg. Auch sein italieniescher Teamkollege Gabriele Tarquini meint: "Shanghai ist gut für uns. Die Traktion des Lada Vesta ist deutlich besser geworden, und auf dieser Strecke sind Traktion und Geschwindigkeit sehr wichtig. Wir müssen uns auf das Qualifying konzentrieren, denn die Startposition ist sehr wichtig."

Die gute Höchstgeschwindigkeit könnte auch Volvo in die Karten spielen, das in Shanghai abermals mit einer veränderten Fahrerpaarung antritt. Nach drei Rennwochenenden Pause kehrt Fredrik Ekblom an die Seite von Thed Björk zurück. Ausnahmsweise in dieser Saison betritt man in Shanghai einmal kein Neuland: 2013 haben Björk und das Team in China einen WM-Gaststart mit einem Volvo C30 absolviert.

Bennani kann Privatiertitel gewinnen

Eine Entscheidung könnte in Shanghai auch in der Privatfahrerwertung fallen. Gewinnt Mehdi Bennani dort drei Punkte mehr als Tom Chilton (beide SLR) ist dem Marokkaner der Titel in der Trophywertung beim Saisonfinale in Katar nicht mehr zu nehmen. Bennani hat gute Erinnerungen an Shanghai: 2014 gelang ihm dort am Steuer eines Hondas sein erster Sieg in der Tourenwagen-WM.

Befahren wird eine 4,603 km langen Streckenvariante, die einen Teil des Grand-Prix-Kurses auslässt. Nach der sog. Schneckenkurve biegt eine Kurzanbindung in eine Schikane ab, die dann vor Kurve 8 wieder in die bekanntere Standardvariante mündet. Die Kurven 5, 6 und 7 fallen bei diesem Layout weg, dafür gibt es zwischen den Kurven 13 und 14 eine Gerade von 1.175 Metern Länge, die nach der Döttinger Höhe auf der Nordschleife des Nürburgrings die zweitlängste im WM-Kalender ist.

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