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Motorsport: News

Oreca-Monopol in der LMP2-Klasse?

Der erwartete Boom in der LMP2-Klasse der WEC bleibt aus: Bislang haben sich nur Teams mit Oreca-Chassis eingeschrieben.

Nach dem Wegfall von Audi aus der LMP1-Topkategorie und der schwierigen Situation in der GTE-Am-Klasse, in der 2017 eigentlich nur der Ferrari 488 GTE als konkurrenzfähig betrachtet werden kann, steht die Szene vor einem schwierigen Jahr. Für 2018 zeichnet sich der Neuzugang von BMW in der GTE-Pro-Szene ab, es gibt zudem Interesse seitens McLaren und Lamborghini. Im kommenden Jahr sollen außerdem wieder mehr private LMP1-Fahrzeuge rollen.

Für die diesjährige Saison setzen die Verantwortlichen von ACO und WEC hauptsächlich auf eine angeblich höhere Attraktivität der LMP2-Klasse, die 2017 mit neuen Chassis und dem Gibson-Einheitsmotor in neuem Gewand auftritt. Der erwartete Boom bleibt bislang jedoch aus. Nach aktuellem Stand werden nur sechs bis acht Fahrzeuge in der kleinen Prototypenklasse rollen. Das mindestens ebenso große Problem: Alle bislang eingeschriebenen Teams setzen auf den Oreca 07.

Die drei weiteren LMP2-Hersteller Ligier (Onroak), Dallara und Riley/Multimatic schauen auf der weltweiten Bühne 2017 offenbar in die Röhre. Dies ist vor allem bezüglich der beiden europäischen Oreca-Konkurrenten sehr verwunderlich. Jacques Nicolet und sein Unternehmen Onroak waren in den vergangenen Jahren auf einem guten Weg. Nun kann der französische Geschäftsmann nur noch darauf hoffen, dass es Ricardo Gonzalez trotz schwächelnder mexikanischer Wirtschaft gelingt, ein Programm zu finanzieren.

Dallara: Das beste Auto? Ohne Einsatz in der WEC?

"Wir tun alles, um in diesem Jahr wieder dabei zu sein. Wir warten aber auf die Freigabe der notwendigen Budgets aus Mexiko", erklärt RGR-Einsatzleiter Toni Calderon auf sportscar365.com. Der mexikanische Peso hat unter wirtschaftlichem Druck und in politisch unsicheren Zeiten erheblich an Wert verloren. Ein Rennprogramm wie 2016 kommt den Teamgeldgeber Ricardo Gonzalez demnach deutlich teurer zu stehen. Hinter der Rückkehr von RGR steht ein großes Fragezeichen.

Auch erfahrene Mannschaften wie Jota oder Gibson bekommen keine WEC-Programme gestemmt, was unter anderem an der Tatsache liegt, dass die Anzahl der soliden Bezahlfahrer begrenzt ist. Genau diese Tatsache könnte auch Dallara schwierige Zeiten bringen. Die Italiener, deren neuer LMP2 von vielen Fachleuten als das schnellste Auto der vier Hersteller bewertet wird, haben derzeit keinen einzigen Kunden, der einen Dallara in der WEC 2017 einsetzen möchte.

Nach Informationen von Motorsport-Total.com waren mindestens drei Teams in konkreten Verhandlungen über den Einsatz des neuen Dallara-LMP2, aber es hagelte durchweg Absagen. Zuletzt bekam man negative Signale von KCMG. Das Team des Hongkong-Chinesen Paul Ip wollte 2017 in die LMP2 zurückkehren. Nun aber investiert der asiatische Geschäftsmann sein Geld lieber in Aufbau, Entwicklung und Betrieb seines neuen Composite-Unternehmens.

Die aktuelle Situation in der LMP2-Klasse zeigt deutlich, dass Oreca-Boss Hugues de Chaunac eine kluge Herangehensweise zum Erfolg führen könnte. Im Gegensatz zu Onroak (Ligier) bietet das Unternehmen aus Signes für das Vorgängermodell (Oreca 05) ein Upgrade-Kit an, um das bestehende LMP2-Fahrzeug unter 2017er-Regeln neu homologieren zu können. Alpine wird beispielsweise von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Bei Dallara und Riley/Multimatic sind ohnehin nur Neuwagen zu bekommen.

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