
Formel 1: News | 07.08.2018
Die Formel 1 in der Sommerpause - so lief die erste Saisonhälfte
Nach dem GP von Ungarn ging die Formel 1 in die Sommerpause. Wir ziehen Zwischenbilanz und wagen einen Ausblick auf den Rest der Saison.
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Die Formel 1 ist in der wohlverdienten Sommerpause. Hinter den Fahrern und ihren Teams liegen zwölf aufregende Rennen. Ende März begann die Saison in Australien mit einem Sieg von Sebastian Vettel. Der Deutsche verwies seinen ärgsten Widersacher Lewis Hamilton am anderen Ende der Welt auf Platz zwei und ging zwei Wochen später als WM-Führender in den Großen Preis von Bahrain. Auch hier war Vettel nicht zu schlagen.
Ricciardo-Wechsel zu Renault
Das Blatt wendete sich Mitte April. Beim dritten Grand Prix in China gewann nicht Vettel, sondern Daniel Ricciardo, dessen Saison mit Platz vier und einem Ausfall nicht gut begann. Dem Australier gelang drei Rennen später in Monaco ein weiterer Sieg. Viermal kam er jedoch nicht ins Ziel - Ricciardo wird die Sommerpause mit seinem Team sicher nutzen, um das Auto konkurrenzfähiger zu machen, obwohl er mit Ende der Saison Red Bull verlässt und zu Renault wechselt.
Wer auf Ricciardo als Sieger beim Großen Preis von Belgien Ende August setzt, bekommt übrigens das 17-fache seines Einsatzes zurück. Für den WM-Sieg wären es sogar 250 Euro für 1 Euro, das zeigen die aktuellen Quoten auf Formel 1 Wetten.
Doch der ist kaum noch möglich bei nur noch neun verbleibenden Rennen und 95 Punkten Rückstand auf den WM-Führenden Lewis Hamilton. Der Brite war mit Platz zwei, drei und vier schlecht in die Saison gestartet, gewann dann aber in Aserbaidschan und Spanien. Vettel wurde dort jeweils nur Vierter. Und auch in den letzten fünf Rennen vor der Sommerpause stand Hamilton dreimal ganz oben auf dem Podest. Er führt nun in der WM mit 24 Punkten vor Vettel.
Hamilton hat einen Lauf
Hamilton profitierte sicherlich auch vom selbstverschuldeten Unfall Vettels auf dem Hockenheimring. Dort sah der Deutsche wie der sichere Sieger aus, nachdem er von der Pole ins Rennen gegangen war und Hamilton im Qualifying nur auf Platz 14 landete. Doch Vettel verschenkte den Sieg und der Brite gewann völlig überraschend. Das gelang ihm auch eine Woche später am Hungaroring. Hier hatte die Boxenstrategie von Ferrari einen Sieg Vettels offenbar zunichte gemacht.
Auch in diesem Jahr scheint also alles auf einen WM-Zweikampf zwischen Vettel und Hamilton hinauszulaufen. Auch wenn Fahrer wie Ricciardo oder Verstappen immer für einen Sieg gut sind - neun der zwölf Rennen gingen an die beiden WM-Führenden. Auch wenn im Moment alles danach aussieht, als könne Hamilton seinen Titel aus dem letzten Jahr verteidigen - Vettel wird sich nicht kampflos geschlagen geben. Und dann ist da ja noch Heißsporn Verstappen.
Neue Marken, neue Rennen?
Die verbleibenden neun WM-Rennen werden also spannend, auch wenn die Hauptprotagonisten dieselben sind wie in den vergangenen Jahren. Damit in Zukunft dennoch keine Langeweile aufkommt, plant die FIA erneut Reglement-Änderungen. Das könnte andere Hersteller in die Formel 1 locken. So liebäugelt Porsche mit einem Einstieg in die Königsklasse des Motorsports. Mit weiteren Rennen wie in Miami (voraussichtlich ab 2020) sollen zudem neue Fans gewonnen werden.
Auch wenn sich die Formel 1 gerade in der Sommerpause befindet - untätig sind die Teams nicht. Nach den Testfahrten auf dem Hungaroring bestimmen Optimierungen an den Boliden und Planungen für die nächste Saison das Tagesgeschäft. So wechselt Red Bull den Motorenhersteller und setzt ab 2019 auf Honda statt Renault. Und nach den eiskalten Testfahrten vor der Saison 2018 wird noch immer nach einer Alternative zum Circuit de Catalunya in Barcelona gesucht. Bahrain ist wegen der hohen Kosten von den meisten Teams erneut abgelehnt worden.