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Formel 1: Analyse

Formel-2-Rennen mit Formel-1-Fahrern?

Ross Brawn träumt von einem Zusatzrennen der Grand-Prix-Piloten mit identen Waffen, etwa in Formel-2-Autos, stößt aber auf Skepsis.

Im Sommer ließ Ross Brawn, Sportchef der Formel-1-WM, die Katze aus dem Sack: Der ehemalige Rennstallbesitzer verkündete, dass er mit Mehrheitseigner Liberty Media die Möglichkeiten für eine Veranstaltung auslote, die im Geist an die BMW-Procar-Serie der frühen 80er oder die Kartrennen von Paris-Bercy in den 90er Jahren erinnert; alle Formel-1-Fahrer in identen Autos Rad an Rad gegeneinander – die Idee fand Anklang.

So sehr, dass russische Journalisten in Sotschi bereits konkrete Ideen erdachten: Warum eine eigene Veranstaltung aufziehen, wenn man vorhandene Rennfahrzeuge nutzen könne? Die Formel 2 fährt mit Einheitsautos im Rahmenprogramm vieler Grands Prix in Europa und Westasien. Warum nicht etwa den Donnerstag, der derzeit mit wenig interessanten Interviews und Pressekonferenzen vollgestopft ist, für ein Showrennen in Formel-2-Boliden nutzen?

Sebastian Vettel zeigt sich nicht abgeneigt: "Alles ist besser als Interviews! Das klingt nach Spaß. In der Vergangenheit waren die Rennfahrer ja mehr Allrounder und sind in vielen Kategorien mit unterschiedlichen Autos gefahren. Seitdem hat sich der Sport verändert und alles ist wesentlich professioneller und ernsthafter geworden." Er spricht aber auch schon das Problem an: "Vielleicht reicht die Zeit dazu nicht aus, aber es wäre schön, mehr zu fahren und weniger zu reden."

Valtteri Bottas, der wie Vettel nie in der Formel 2 bzw. deren direkter Vorläuferserie GP2 am Start war, kann sich ebenfalls damit anfreunden, würde allerdings eine separate Veranstaltung bevorzugen: "Wenn ich wählen könnte, würde ich mich auf jeden Fall fürs Fahren entscheiden, aber ich würde nicht dort [an Grand-Prix-Wochenenden; Anm.] fahren wollen. Wie Seb schon gesagt hat, ist es sehr professionell, und man hat nicht viel Zeit. Da möchte man lieber mehr Zeit und Energie in diesen Sport stecken, um dort ganz vorne zu sein."

Überhaupt nicht angetan ist Lewis Hamilton, der die GP2-Serie in der Saison 2006 überlegen gewinnen konnte: "Ich sehe dafür keine Notwendigkeit. Meines Erachtens fahren wir jetzt schon zu viele Rennen, und ich will nicht in ein langsameres Fahrzeug umsteigen. Die GP2 ist das Größte, bis man Formel 1 gefahren ist. Ich denke, es gibt nicht einen Formel-1-Fahrer, der sagt, dass er wieder ein GP2-Auto fahren möchte. Ich sehe da ehrlich gesagt keinen Mehrwert. Diese Meisterschaft ist nicht für die Zuschauer, sondern für junge Fahrer, die in die Formel 1 wollen."

Unklar ist nach dieser Aussage jedoch, ob der Brite seit seinem Wechsel in die Weltmeisterschaft die Rahmenserie überhaupt noch verfolgt, denn die Formel-2-Piloten liefern regelmäßig weitaus spannendere Rennen ab als das anschließende Hauptereignis, was aufgrund der TV-Situation allerdings kaum jemand mitbekommt ...

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