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Formel 1: Interview

Teamchef: Nachtanken kostet 2,5 Millionen

Racing Points Otmar Szafnauer ist von der Idee, die Tankstopps zurückzubringen, nicht begeistert - es gibt laut ihm weitere Gegenargumente.

Seit einiger Zeit wird darüber diskutiert, die Tankstopps in der Formel 1 zurückzubringen. Seit 2010 ist Nachtanken verboten, doch schon 2021 könnte es wieder erlaubt werden. Viele Fahrer stehen einer möglichen Änderungen offen gegenüber, weil die Autos damit wieder etwas leichter werden würden. Es gibt allerdings auch Kritiker der Idee. Zu denen zählt auch Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer.

"Auf fünf Jahre gerechnet, Fracht und Kauf des Equipments, kostet uns das ungefähr zweieinhalb Millionen [Dollar] pro Team. Ist das teuer? Zweieinhalb Millionen sind viel Geld. Vor allem, wenn es nicht notwendig ist", zeigt sich Szafnauer skeptisch und erklärt: "Es ist teuer, weil es eine Maßanfertigung ist. Das treibt den Preis." Das ist vor allem für die kleineren Teams ein Gegenargument.

Im Schnitt würden auf die Rennställe in den ersten fünf Saisons Mehrkosten in Höhe von rund 500.000 Dollar pro Jahr zukommen. Im ersten Jahr wären die Kosten dabei am höchsten, weil Tankanlage und Equipment zunächst einmal gekauft werden müssten. In den folgenden Jahren würden durch den Transport zu den Rennen und das zusätzliche Personal weitere Kosten anfallen.

"Das ist für mich ein klares Gegenargument", stellt der Racing-Point-Teamchef klar und erklärt: "Ich befürchte auch, dass die Überholmanöver in den Rennen dann wieder bei den Boxenstopps passieren werden." Mit anderen Worten: Auf der Strecke würde es seiner Meinung nach weniger Überholversuche und damit weniger Action für die Zuschauer geben.

"Dann und wann wird irgendwas schiefgehen und es ein großes Feuer geben. Manchmal kommt der Tankstutzen nicht schnell genug ab und das Auto fährt mit dem Tankstutzen weiter. Auch ein Gegenargument", spricht Szafnauer mit dem Sicherheitsaspekt einen weiteren Punkt an, der seiner Meinung nach gegen ein Comeback der Tankstopps spricht.

"Und wir würden die Magie der derzeit superschnellen Boxenstopps verlieren. Denn mit Nachtanken dauert ein Boxenstopp wieder mindestens sechs, sieben Sekunden", fügt er hinzu. Die Mechaniker könnten sich beim Reifenwechsel also wieder deutlich mehr Zeit lassen, weil der Stopp durch das Nachtanken insgesamt sowieso viel länger dauern würde als aktuell.

"Wir haben supereffiziente Motoren. Es ist ein Fehler, dass wir das der Welt nicht genug erklären", sagt Szafnauer weiter und erklärt: "Was die thermische Effizienz angeht, sind das die effizientesten Verbrennungsmotoren der Welt. Und jetzt wollen wir zeigen, wie ineffizient diese Motoren sind, weil wir sie beim Boxenstopp auftanken müssen? Das halte ich nicht für klug."

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