MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Rast und Auer gewinnen

Ein Wochenende nach Maß für die österreichischen Piloten in der Deutschen Tourenwagen Masters – je ein Laufsieg für den Wahl-Bregenzer im Audi wie den Kufsteiner im BMW beim zweiten Auftritt in der Lausitz.

Bernhard Schoke

Bereits nach dem Qualifying für das erste Rennen am Samstag war für Insider der Serie klar, dass man am vorletzten August-Wochenende mit den Österreichern in der DTM rechnen muss. René Rast machte mit Platz zwei auf der Grand Prix Variante des Kurses deutlich, dass er unbedingt an den Laufsieg eine Woche zuvor auf der sogenannten Kurzanbindung anknüpfen wollte. Am Ende trennten ihn vom Schweizer Pole Setter und Führenden in der Gesamtwertung ganze 38 Tausendstel Sekunden – deutlich weniger als ein Wimpernschlag, der durchschnittlich 0,15 Sekunden „dauert“.

Auch Lucas Auer konnte ein Ausrufezeichen für sich verbuchen. Er startete neben seinem Marken-Kollegen Marco Wittmann aus der dritten Reihe, Philipp Eng stand in einem weiteren BMW direkt hinter ihnen. Kontinuierliche Rundenzeiten und harte Positionskämpfe waren das Kennzeichen der ersten Rennhälfte bis zu den Boxenstopps. Mit seinem hatte René Rast das beste Zeitfenster erwischt. Im Anschluss studierte er die Linien seiner Konkurrenten jeweils zwei bis drei Runden, um sie dann an der für seinen Fahrstil optimalen Position auf der Strecke zu überholen. Eine Taktik die aufging. Sechs Runden vor dem Ende zog er an seinem Schweizer Markenkollegen Nico Müller vorbei und verteidigte dann seine Spitzenposition bis ins Ziel.

Weniger Glück hatte Auer. Nach dem Besuch bei seiner Boxencrew mit dem obligatorischen Reifenwechsel musste er sich von Platz zwei einfahrend auf Rang 11 wieder einreihen. Ferdinand Habsburg büßte dabei ebenso wie Eng fünf Positionen ein.

Auer kämpfte sich anschließend in der zweiten Hälfte kontinuierlich wieder nach vorn. In der letzten Runde des Samstagsrennens konnte er sogar noch an Eng vorbeikommen und als Achter die Zielflagge sehen. Punkte demzufolge auch für Eng. Ferdinand Habsburg hatte wenige Runden vor Schluss noch auf Rang acht liegend „sein Pulver schon verschossen“ und wurde undankbarer elfter.

Nach dem Qualifying für das Rennen am Sonntag sah es auf dem Papier nach einem weiteren Audi Erfolg aus. Gleich drei Boliden mit dem charakteristischen Ringen im Kühlergrill nahmen die führenden Positionen ein; mit Rast auf Position drei. Auer mit rund 8/10 Sekunden Rückstand auf den Pole Setter, den Nierderländer Robin Frijns auf Rang neun; Eng in Reihe sechs und Habsburg in der achten Reihe.

Im Rennen am Sonntagmittag hatte Rast dann mit seiner bewährten Fahrtaktik in der vierten Runde die Spitze übernommen. Auer fand in der ersten Hälfte bis zum frühen Boxenstopp in der zehnten Runde keinen Weg am vor ihm fahrenden Franzosen Loic Duval vorbeizukommen. Dies gelang erst mit dem um einen Augenblick besseren Boxenstopp – in der gleichen Runde wie Duval – und dem frischen Satz Hankook Renn-Reifen, die er sich für die folgenden 24 Runden optimal einteilte. Quasi im „Parallel-Flug“ kämpften sich die Beiden nach vorn. In Runde 20 klopfte dann Auer als Dritter ans Stockerl, Duval immer noch direkt hinter ihm. Jamie Green (Audi) und Timo Glock (BMW) kämpften vor ihnen um die Führung. Wenige Runden später nutze Auer eine sich ihm bietende Gelegenheit und schnappte sich Platz zwei und anschließend auch die Führung. Es folgte ein sehenswert fairer Zweikampf zwischen dem Kufsteiner und Glock, der nach zwei weiteren Runden wieder an Auer vorbeigekommen war. In der letzten Runde dann die Entscheidung: Auer hatte noch die Möglichkeit „Push-to-Pass“ einzusetzen und er schaffte es im Zusammenspiel mit dem DRS an dem ex-Formel-1 Piloten vorbeizukommen. Mit dem Sieg schaffte er nicht nur den Sprung nach ganz oben auf dem Stockerl, sondern auch den in die Top 10 der Fahrermeisterschaft.

Auer brachte den Rennverlauf anschließend auf den Punkt: „Der Speed war da, heute hat alles zusammengepasst, alle Faktoren sind jetzt bei uns zusammengekommen. Es war ein großes Ausrufezeichen, auch das ich Timo am Ende noch überholen konnte, weil meine Reifen gut gehalten haben“.

Rast ist in der Fahrerwertung vor den in 14 Tagen anstehenden Läufen in Assen Zweiter, Eng und Habsburg (12. und 14. im Rennen am Sonntag) sind bisher nicht unter den besten zehn, wollen dies aber in den Niederlanden ändern.

Zwischenstand Fahrermeisterschaft:

1. Nico Müller (Audi) 133 Punkte
2. René Rast (Audi) 97 Punkte
3. Robin Frijns Audi) 92 Punkte
4. Timo Glock (BMW) 52 Punkte
5. Jamie Green (Audi) 47 Punkte
6. Marco Wittmann (BMW) 40 Punkte
7. Mike Rockenfeller (Audi) 40 Punkte
8. Loic Duval (Audi) 36 Punkte
9. Lucas Auer (BMW) 35 Punkte
10. Sheldon v.d. Linde (BMW) 29 Punkte
11. Philipp Eng (BMW) 20 Punkte
12. Jonathan Aberdein (BMW)11 Punkte
13. Ferdinand Habsburg (Audi) 9 Punkte
14. Harrison Newey (Audi) 1 Punkt
15. Fabio Scherer (Audi) 0 Punkte
16. Robert Kubica (BMW) 0 Punkte

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Rallycross: Wachauring

Spannung vor dem Saisonstart

Mit Spannung wird das erste Rennen der österreichischen Staatsmeisterschaft am 26. und 27. April am Wachauring in Melk erwartet. Mit den Piloten der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft stehen europäische Toppiloten in der Wachau an der Startline.

KTM-Motorsportchef Pit Beirer

"Sind gut auf die Zukunft von KTM vorbereitet"

Motorsportchef Pit Beirer betont, dass es keine Krise bei KTM gibt - Realistisch gesehen gilt es, das MotoGP-Projekt rund um Platz fünf zu stabilisieren

Vorschlag für mehr Spannung

Alle drei Reifen-Mischungen als Pflicht?

Die Diskussionen um den niedrigen Reifenverschleiß und die "Dirty Air" gehen weiter: George Russell hat eine Idee, Routinier Fernando Alonso winkt hingegen ab

GP von Saudi Arabien: Qualifying

"Magic Max" Verstappen erobert Saudi-Pole!

Die McLaren-Dominanz hat im Qualifying in Dschidda wieder nicht gereicht, um Max Verstappen zu schlagen - Lando Norris nach Q3-Unfall nur auf Platz 10

V10-Gipfel in Bahrain

Erstmal kein V10 Comeback

Was wir über das Powerunit-Meeting wissen: Der V10 wird in der Formel 1 erstmal kein Comeback feiern, weil es dafür nicht die notwendige Mehrheit gibt