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Alpine: LMP1-"Altwagen" fährt gegen Hypercars Der bisherige Rebellion R13 wird 2021 von Alpine als "Grandfathered"-LMP1 eingesetzt
Motorsport Images

LMP1-"Altwagen" schnell wie Hypercars: WMSC-Entscheidung umstritten

Die Entscheidung, dass die "Grandfathered"-LMP1 auf demselben Niveau wie die neuen Hypercars fahren zu lassen, ist nicht unumstritten - Alpine setzt sich durch

Eine wichtige Entscheidung für die WEC-Saison 2021 ist vom FIA-Motorsport-Weltrat (WMSC) getroffen worden: Der LMP1-"Altwagen" von Alpine wird auf das Niveau der neuen Le-Mans-Hypercars gebracht werden. Diese Entscheidung ist nicht unumstritten.

"Die 'Grandfathered' LMP1-Non-Hybrid-Fahrzeuge werden 2021 so eingestuft, dass sie im selben Performance-Fenster operieren wie die neuen Le-Mans-Hypercars", lautet der kontroverse Satz im WMSC-Kommunique. Denn nicht alle halten das für richtig.

Toyota-Technikchef Pascal Vasselon ist dagegen: "Ich möchte hier nicht einmal Toyota erwähnen. Glickenhaus und ByKolles investieren große Summen in die neue [LMH-] Kategorie. Es wäre nicht korrekt, einem anderen Team zu erlauben, mit einem Ex-LMP1 anzukommen und dann auf demselben Level zu fahren."

Er erinnert daran, dass Toyota bereits einige Kompromisse beim neuen Reglement eingegangen sei, um dem Gemeinwohl zu dienen: "Wir mögen beispielsweise die Balance of Performance nicht, aber sind zu dem Schluss gekommen, dass wir ohne BoP keine Gegner haben würden."

Es ist das erste Mal, dass in der Topklasse bei den 24 Stunden von Le Mans eine reinrassige BoP eingeführt wird. Im Unterschied zur bisher verwendeten Equivalence of Technologies (EoT) werden bei einer BoP ganze Fahrzeuge aneinander angeglichen und nicht bloß Fahrzeugkonzepte, die untereinander durchaus Performance-Unterschiede aufweisen können.

Alpine: Gleiche Performance im Sinne aller

Philippe Sinault, Teamchef von Alpines Einsatzteam Signature (in der WEC seit Jahren unter dem Namen "Signatech Alpine" in der LMP2 unterwegs), hält es hingegen für den richtigen Schritt: "Es ist doch im gemeinsamen Interesse von allen."

"Natürlich ist es in unserem Interesse, konkurrenzfähig zu sein. Und auch für sie [den ACO] ist es wichtig, dass sie eine spannende Geschichte mit Toyota, Alpine und vielleicht noch ein paar weiteren Kandidaten erzählen können. Sie kriegen es in der GTE Pro gut hin. Ich bin da sehr zuversichtlich."

Dass der Alpine-Oreca, den bisher unter dem Namen "Rebellion R13" an den Start ging, auf einem Niveau mit den Hypercars fahren soll, hat ACO-Präsident Pierre Fillon schon vor den WMSC-Beschlüssen angekündigt.

"Wir haben bei Regeländerungen immer ein Jahr Übergangsphase", sagt er. "Das ist ja nicht das erste Mal. Wir hatten es 2005 mit Audi und Pescarolo [beim Übergang von LMP900 zu LMP1]. 2012 war es dasselbe [mit dem Oreca-Peugeot]. Wir werden für die Hypercars eine BoP einführen. Die funktioniert dann auch für die alten LMP1. Wir werden sie auf dasselbe Niveau bringen."

Es wird sich zeigen müssen, ob der bisherige Rebellion R13 überhaupt darauf ausgelegt werden kann, über 1.000 Kilogramm zu verkraften. Denn das Basisgewicht der Hypercars von 1.030 Kilogramm liegt 200 Kilogramm höher als das des Alpine-Orecas.

Für 2022 müsste Alpine ohnehin ein neues Fahrzeug finden, will man in der Topkategorie bleiben. Es heißt, dass man sich in Richtung LMDh orientieren möchte. Diese wurde in der IMSA SportsCar Championship zunächst wegen der COVID-19-Pandemie auf 2023 verschoben. Der ACO will mit der Einführung in der WEC aber an 2022 festhalten.

Motorsport-Total.com

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