MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Robert Kubica verrät verrückte Doping-Gerüchte
Foto: LAT

Robert Kubica verrät verrückte Doping-Gerüchte

Robert Kubica spricht über verrückte Gerüchte aus seiner Kartzeit - Weil er damals cleverer als seine Rivalen fuhr, glaubten einige, dass er unter Drogen stand

In der Formel 1 ist Robert Kubica nie der ganz große Wurf gelungen. Der Pole, der in der Königsklasse für BMW-Sauber, Renault und zuletzt für Williams gefahren und in diesem Jahr Testpilot bei Alfa Romeo ist, brachte es in der Formel 1 in fünfeinhalb Saisons auf einen Sieg, seine beste WM-Endplatzierung war Rang vier in der Saison 2008. Ganz anders sah das im Kartsport aus.

Da zählte Kubica einst zu den absoluten Top-Talenten. 1995 begann er seine Karriere in seiner Heimat Polen, 1998 ging er mit 13 Jahren nach Italien. "Die wichtigsten Rennen fanden damals in Italien statt", erklärt er in einem Instagram-Live-Video von 'Pirelli' mit Mario Isola. "Italien ist so etwas wie das Zentrum der Kartwelt", erklärt Kubica. Alle großen Hersteller seien dort aktiv.

"Damals war es die stärkste Meisterschaft in Europa, vielleicht sogar weltweit. Natürlich gab es auch Europa- und Weltmeisterschaften, aber es war die härteste nationale Meisterschaft. Ich war der erste Nicht-Italiener in der Geschichte, der die italienische Meisterschaft gewinnen konnte", erklärt Kubica stolz. 1998 und 1999 gewann er zweimal in Serie die italienische Junioren-Kartmeisterschaft.

Kubica: "Wusste nicht, ob ich überhaupt gut war"

Kurios: Kubica war damals so gut, dass einige seiner Rivalen glaubten, der Pole sei gedopt gewesen. "Später habe ich dann einige böse Kommentare über mich gehört. Nachdem ich den Kartsport verlassen hatte, habe ich gehört, dass einige dachten, dass ich auf Drogen war. Unglaublich!", lacht er und ergänzt: "Ich sei manchmal zu fokussiert und zu clever gewesen. Das sei für ein Kind von 13 oder 14 Jahren ungewöhnlich gewesen."

Kubica gesteht: "Ich habe viel mehr gewonnen, als ich eigentlich hätte gewinnen sollen, weil ich einfach etwas cleverer war. Ich habe einige Rennen gewonnen, die vom puren Speed her eigentlich unmöglich zu gewinnen waren." Das habe aber nichts mit der Einnahme von illegalen Substanzen zu tun gehabt. Tatsächlich habe er selbst sein eigenes Talent damals gar nicht einschätzen können.

"Ich wusste lange gar nicht, ob ich überhaupt gut war", verrät er. Sein Vater sei in jungen Jahren eine große Hilfe gewesen. Er habe dafür gesorgt, dass er trotz aller Erfolge nie abgehoben sei. Ein einschneidendes Erlebnis sei sein erstes internationales Rennen außerhalb von Polen gewesen. Kubica berichtet: "Ich erinnere mich an das erste Training. Alle hatten tolle Karts und tolle Helme."

"Mein Helm war weiß und ich hatte einen normalen Overall ohne Sponsoren. Auf meinem Kart stand nur mein Name. Sonst war nichts drauf, keine Aufkleber", so Kubica. Überall seien große Teams und Hersteller unterwegs gewesen, er selbst sei dagegen nur mit seinem Vater und einem weiteren Mechaniker angereist und habe daher keine großen Ziele für das Rennen gehabt.

Nie wieder so gut wie damals im Kart

Sein Vater habe ihm gesagt, er solle zu Beginn des Trainings einfach einem der schnelleren Fahrer folgen. "Ich fuhr hinter ihm raus, und nach drei oder vier Runden war ich schneller als er. Nach dem Training sagte ich zu meinem Vater: 'Das war nicht so schlecht. Ich war schneller als er.' Er sagte: 'Nein, nein, er hat nicht gepusht.' [...] Aber im Qualifying fuhr ich dann auf Pole", grinst Kubica.

"Da merkte ich, dass ich vielleicht besser war, als man mir immer gesagt hatte. Mein Ziel war es nur, es ins Finale zu schaffen, unter die ersten 34. Am Ende bin ich Zweiter geworden, da war ich etwas geschockt", erinnert sich der heute 35-Jährige. Mit einigen Jahren Abstand sagt er: "In meiner ganzen Karriere war ich nie wieder ein so guter Fahrer wie im Kart."

"Das lag vielleicht auch daran, dass ich sehr schnell erwachsen werden musste. Ich habe mein Land mit 13 Jahren verlassen, mit 15 lebte ich dann alleine", so Kubica, der mit einem Schmunzeln einen weiteren kuriosen Randaspekt seiner erfolgreichen Kartzeit in Italien nennt: "Viele Leute haben nicht verstanden, wo ich eigentlich herkomme."

"Einige Regionen in Italien sind nicht besonders gut in Geografie. Für sie sind alle osteuropäischen Länder gleich", lacht Kubica. An seinen Namen mussten sich die Gegner damals allerdings schnell gewöhnen.

© Motorsport-Total.com

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

Le Mans 2025 – Tag 9

Renn-Samstag: Un-erwarteter Auftakt

Zur Geisterstunde bei den 24 Stunden von Le Mans sind bei den um den Gesamtsieg fahrenden HyperCars einige Überraschungen zu vermelden. Ferrari vorn – im Wechsel der Boxenstopp-Strategien mit gleich zwei Boliden – dahinter der Rest des Feldes. In der LMP 2 und bei den GT3 jeweils eine ähnliche Situation, die die zuvor gezeigte Performance belegte.

24h Nürburgring 2025: Bericht

Rowe triumphiert vor Rekordpublikum

Dicke Strafe gegen den "Grello", Nullnummer für Falken, Scherer und AMG bei Hitze - Doch das 24h-Rennen 2025 wird vor allem für den Stromausfall in Erinnerung bleiben

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.

Rallycross, Fuglau: Vorschau

Rekordstarterfeld im Waldviertel

Mit den Rennen am 21. und 22. Juni nimmt der Meisterschaftszug erneut Fahrt auf. In fast allen Klassen sind die Top-Piloten nur durch wenige Punkte getrennt. Hochspannung in der MJP-Arena Fuglau ist so garantiert.

GP von Österreich: Freitag

Bestzeit für Norris

McLaren dominiert im zweiten Freien Training in Spielberg, aber Lewis Hamilton droht nach einer Behinderung noch Ärger mit den Rennkommissaren