MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
24h Nürburgring Qualifiers: Mercedes siegt dank BMW-Strafe Christodoulou/Götz/Schiller staubten den Sieg im zweiten Rennen ab
Gruppe C Photography

24h Nürburgring Qualifiers 2022: Mercedes siegt dank BMW-Strafe

GetSpeed-Mercedes gewinnt nach einer Zeitstrafe für die BMW-Junioren das zweite Rennen im Rahmen des 24h Qualifiers Nürburgring - Viele Zwischenfälle am Sonntag

Eine Zeitstrafe gegen die BMW-Junioren hat am Sonntag beim zweiten 3-Stunden-Rennen im Rahmen des 24h Nürburgring Qualifiers 2022, der Generalprobe für die 50. Ausgabe des 24h-Rennen Nürburgring (26. bis 29. Mai), einen Doppelsieg des RMG-BMW #72 (Harper/Hesse/Verhagen) verhindert und dem GetSpeed-Mercedes #3 (Christodoulou/Götz/Schiller) den Sieg beschert.

Nach einer erneut starken Vorstellung sah die #72 wie schon beim Rennen am Samstag als erstes Auto die Zielflagge. Da Daniel Harper in einer Code-60-Zone 4 km/h zu schnell gefahren war, erhielt die Mannschaft eine Zeitstrafe von 40 Sekunden, wodruch GetSpeed einen etwas überraschenden Sieg einfuhr.

"Natürlich fühle ich mich sehr, sehr gut", sagt Sieger Götz. "Aber ich habe den Job nicht alleine gemacht. Ich bin die letzten acht Runden gefahren, aber die wichtigen Entscheidungen wurden vorher getroffen. Ob das die Strategie war, aber auch die anderen beiden Jungs auf dem Auto, Fabian und Adam, haben einen Superjob gemacht. Das ist ein Super Teamergebnis. Gestern das Schwesterauto auf P3, heute wir auf eins, mehr kann man nicht erwarten."

BMW-Junioren retten knapp Rang zwei

"Wir hätten natürlich gerne gewonnen, aber durch die Zeitstrafe sind wir auf Rang zwei zurückgefallen", sagt Max Hesse. "Das Auto hat gut funktioniert und wir freuen uns auf das 24h-Rennen. Über einen Podiumsplatz kann man sich immer freuen."

Durch die BMW-Strafe kam es dann zu einer Art Fotofinish auf Distanz. Dem Car-Collection-Audi #24 (P. Kolb/Mies/Drudi) fehlten am Ende 1,5 Sekunden, um noch an der #72 vorbeizuziehen. Christopher Mies war in der letzten Rennrunde auf der Döttinger Höhe noch am Schwesterauto #22 (Haase/Niederhauser) vorbeigegangen.

Rang fünf ging an den besten Porsche, die #18 von KCMG (Tandy/Bamber) vor dem Falken-Porsche #44 (Kern/Picariello/Ragginger). Der Phoenix-Audi #16 (Giermaziak/Schramm/Beretta), der starke TF-Sport-Aston-Martin #90 (Eastwood/Hasse-Clot), der Schubert-BMW #20 (Krohn/Krütten/Klingmann) und der Schnitzelalm-Mercedes #34 (Mettler/Stengel/Böckmann) komplettierten die Top 10.

Strategie bringt GetSpeed nach vorne

Ein Schlüssel für den letztlichen Sieg des GetSpeed-Mercedes, der von Position zwölf ins Rennen gestartet war, lag in einer guten Strategie. Zusammen mit dem Schwesterauto #4 (Engel/Gounon/Juncadella) kam die Startnummer 3 schon nach Runde 5 zum ersten Boxenstopp. Durch die kurze Fahrzeit musste das Auto reglementbedingt auch weniger lang an der Box stehen, wodurch die Mannschaft viele Positionen auf der Strecke gutmachte.

Die Strategie hätte GetSpeed sogar einen Doppelsieg bescheren können, denn drei Runden vor dem Rennende lag die vom Ende der ersten Gruppe gestartete #4 auf Position drei. Dann schlug Jules Gunon aber auf der Brücke in Breidscheid an der Streckenbegrenzung an und schied aus.

"Danke ans Team, Auto war super", lobt der Drittplatzierte Mies die Arbeit der Car-Collection-Mannschaft. "War ein spannender Kampf mit der 22 die ganze Zeit. Das Auto ist so gut wie noch nie. NLS1 war schon gut, aber jetzt haben wir noch einmal einen Schritt gemacht. Die Fahrbarkeit ist extrem gut und das Auto liegt sehr schön, was sehr wichtig ist, gerade beim 24-Stunden-Rennen. Aber die anderen verbessern sich ja auch, deshalb müüssen wir nachziehen."

Viele Probleme im BMW-Lager

Im Lager von BMW gab es heute wenig Licht und viel Schatten Schatten - letzteren vor allem bei der Rowe-Mannschaft. In Runde 8 kam zunächst die #99 (De Philippi/Eng/Farfus/Yelloly), die nach dem ersten Stopp bereinigt das Feld angeführt hatte, nach einer kurzen Runde auf dem Grand-Prix-Kurs an die Box und verschwand in der Garage. Grund dafür war ein defekter ABS-Sensor.

Wenige Sekunden wurde auch das Schwesterauto #98 (Catsburg/Edwards/S. van der Linde/Wittmann) mit beschädigter linker Fahrzeugseite in die Garage geschoben. Beim Losfahren nach dem ersten Boxenstopp war Nick Catsburg mit dem Porsche Cayman des Teams 9und11 kollidiert. Beide BMW gingen nach längeren Reparaturstopps zu Testrunden wieder auf die Strecke zurück.

Dem Walkenhorst-BMW #101 (Krognes/Soucek/Trogen) brachte die Poleposition kein Glück. Startfahrer Christian Krognes führte das Rennen im ersten Stint an, doch nach dem Fahrerwechsel musste Sami-Matti Trogen wegen eines schleichenden Plattfuß außerplanmäßig an die Box. In Runde 12 kollidierte der Finne dann an der Hedwigshöhe mit dem Opel Astra #87 und schied aus.

Deutlich mehr Zwischenfälle als am Samstag

Andere Autos aus den Top-Klassen hatten ebenfalls schon früh keine Aussicht mehr auf ein Top-Resultat. Nach Runde 3 wurde der Phoenix-Audi #5 (Stippler/V. Kolb/Feller) in die Box geschoben. Nach dem Wechsel eines defekten Radlagers nahm das Auto das Rennen mit fünf Runden Rückstand wieder auf, schied später nach einem Unfall von Vincent Kolb im Brünnchen aber aus.

Ebenfalls in Runde 3 schlug Johannes Stuck mit dem True-KTM #117 im Streckenabschnitt Tiergarten heftig in die Leitplanke ein, konnte das Auto offensichtlich unverletzt aus eigener Kraft verlassen. Eine Runde später verunfallte der Falken-Porsche #33 (Pilet/Seefried/S. Müller/Evans) im Bereich Klostertal.

Heftiger Unfall vom Octane126-Ferrari

Auch den beiden italienischen GT3-Autos war das Rennglück nicht hold. In Runde 12 verunfallte der Octane126-Ferrari #26 (Grossmann/Trummer/Hirschi/Ludwig) in der Anfahrt zum Pflanzgarten. Simon Trummer konnte das an der Front völlig zerstörte Fahrzeug aus eigener Kraft verlassen. Tragischerweise kollabierte bei den Bergungsarbeiten ein Sportwart, der anschließend im Medical Center verstarb.

In derselben Runde schlug der Blitz auch wieder einmal beim Konrad-Lamborghini #7 (Jefferies/di Martino/Pepper) ein, mit dem sich Jordan Pepper in der Anfangsphase sehenswerte Kämpfe geliefert hatte. Axcil Jefferies brachte das Auto in langsamer Fahrt an die Box und berichtete anschließend: "Wir hatten Probleme mit dem Radlager, das rechte Hinterrad hat sich gelöst."

Der Glickenhaus-SCG004c #706 (Mutsch/Laser/Mailleux/Westbrook), der im Top-Qualifying auf Position 19 gefahren war, trat nicht zum Rennen an. Laut Aussage von Teameigner James Glickenhaus trat ein Problem mit einem Radlager auf, weshalb das Auto aus Sicherheitsgründen zurückgezogen wurde.

Für die Teams beginnt nun die Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt auf der Nordschleife, der am 28. Mai 2022 um 16 Uhr gestartet wird.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt

Nach der wetterbedingten Verschiebung des ursprünglich gedachten Saisonauftaktes zum Bergrallyecup 2024 am Köberlberg in Lödersdorf, sind heuer die Gipfelstürmer beim Auftakt in der steirischen Toscana zu Gast.

Winward enthüllt Designs

"Mamba" 2024 doch im DTM-Einsatz!

Wieso die "Mamba" 2024 vor allem in der Anfangsphase der Saison für Verwirrung sorgen könnte und mit welcher Optik Winward die Mercedes-Historie beschwört