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24h Kontrastprogramm beim Vollgas-Fest

Die 24h in der Grünen Hölle sind geschlagen, beim 50-jährigen Jubiläum der Hatz durch die Eifel konnte sich der Audi R8 von Phönix Racing nach materialmordenden 159 Runden die Krone aufsetzen. Wir waren bei der wilden Hatz in der Eifel mit Falken live vor Ort und liefern persönliche Einblicke.

Normalerweise ist der Besuch des Langstreckenklassikers ein Männer-Campingausflug ans Brünnchen. Anreise mit dem Wohnmobil am Mittwoch und dann „Vollgasparty“ bis Sonntag Früh. Die Einheimischen, die hier ein kleines Dorf aus Containern, Zelten und selbstgebauten Tribünen aufbauen, sucht seinesgleichen. Bereits am Wochenende vor dem Rennen wird alles aufgebaut und sogar wie in den eigenen vier Wänden eingerichtet. Mit Sofas, eigenen Fernsehern, Musikanlage bis hin zu kleinen Pools wird hier alles angeliefert, um sich das Rennwochenende so gemütlich wie möglich zu gestalten. An jeder Ecke steht ein Grill und hüllt den gesamten Streckenabschnitt in eine verführerische Duftwolke.

Bis weit nach Mitternacht wird man von elektronischer Musik in voller Lautstärke zwangsbeglückt, die Stimmung gleicht einem Volksfest oder einem großen Konzert, allerdings gilt es auch hier wie auch beim Rennen Ausdauer zu beweisen – das geht nämlich 4 Tage lang so. Genau das macht das 24-Stunden-Rennen für viele Fans aus.

2022 ging es für uns weit gesitteter zu und wir durften das Rennen aus einem anderen Winkel verfolgen. Mit Falken als einer der Hauptsponsoren konnten wir auch ein wenig hinter die Kulissen blicken. Falken Motorsport setzt als einziger Reifenhersteller gemeinsam mit dem Team von Schnabel Engineering zwei rund 550 PS (je nach BoP Einstufung) starke Porsche 911 GT3R in der Klasse SP9 ein. Mit den Falken Werksfahrern Klaus Bachler und Martin Ragginger wurde der Porsche mit der Nummer 44 unter anderem auch von zwei Österreichern pilotiert.

Das Engagement von Falken Motorsport bei den 24h am Nürburgring ist ein internationales Reifenprojekt, die eingesetzten Rennreifen werden direkt im japanischen Headquarter entwickelt und beim Langstreckenklassiker in der Eifel erprobt. Das 33-köpfige Falkenteam, das sich vor Ort neben der Leitung und Teamorganisation um die Fahrzeuge kümmert, hat an diesem speziellen Wochenende alle Hände voll zu tun, um dieses erfolgreich zu meistern. Für das Reifenmanagement selbst sind zehn Personen für den reibungslosen Einsatz zuständig. Neben der mechanischen Arbeit prüfen die Reifeningenieure die Pneus nach dem Wechsel penibel auf Beschädigungen, Abnützung und Temperatur, um wertvolle Daten zu sammeln und entsprechend der verfügbaren Reifenmischung und äußeren Einflüssen wieder bestens gerüstet auf die Piste zu gehen.

Für den Einsatz am Rennwochenende werden von Falken 500 Reifen in den unterschiedlichen Compounds für die beiden Porsches angeliefert, jedem Fahrzeug stehen (reglementbedingt) 29 Sets für Training, Qualifying und Rennen zur Verfügung. Die Reifenmischungen der Sets müssen der Rennleitung vorab bereits bekannt gegeben werden. Um hier aber für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, werden weit mehr Reifen mit unterschiedlichen Mischungen angeliefert, um dann auch die richtigen Pneus für das vorherrschende Wetter parat zu haben.

Auch im professionellen Motorsport ist man von den aktuellen Schwierigkeiten in der Lieferkette betroffen und so musste bei der Anlieferung flexibel und kreativ koordiniert werden, um die Reifen noch rechtzeitig vor Ort zu haben.

Wie wichtig es ist, den richtigen Reifen zur Verfügung zu haben, sieht man am Beispiel der ADAC Rundstrecken Trophy. Beim zweiten Lauf der Nürburgring Langstrecken Serie im April dieses Jahres musste das Team die Teilnahme aus Sicherheitsgründen zurückziehen, da die benötigten Reifen mit der passenden Reifenmischung nicht in ausreichender Stückzahl vorhanden waren. So sieht man, dass die aktuellen Lieferengpässe bei den Rohstoffen auch beim Reifenhersteller in Japan hohe Wellen schlagen.

Gerade auf der 25,3 Kilometer langen Nordschleife ist das Reifenmanagement essenziell für einen erfolgreichen Rennverlauf. Gegenüber klassischen Rennstrecken, die zwischen vier und sieben Kilometer lang sind, kann es in der Grünen Hölle an einer Stelle der Strecke wolkenbruchartig regnen, auf einem anderen Streckenabschnitt herrscht hingegen strahlender Sonnenschein. Somit liegt das Überleben auf der Strecke in den Händen des Piloten – und vor allem in der richtigen Reifenwahl.

Der Porsche mit Österreich-Beteiligung musste leider in der Nacht nach einer unverschuldeten Kollision mit einem Fahrzeug aus einer kleineren Kategorie aus dem Rennen genommen werden, das Schwesterauto mit der Nummer 33 kam als bester Porsche auf Platz 9 ins Ziel.

Außerhalb des eigenen Werksteams rüstet Falken noch das Subaru Tecnica International Team wie auch das Max Kruse Racing Team in der Klasse SP3T mit Rennreifen aus. Das Kruse Racing Team – Eigentümer ist der Bundesliga-Profi Max Kruse von Vfl Wolfsburg – erreichte dabei mit beiden eingesetzten Fahrzeugen das Podium auf Platz 2 und 3.

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