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Fahrer verurteilen Fanjubel bei Unfällen Als Hamilton im Spielberg-Qualifying crashte, brach auf den Tribünen Jubel aus
Motorsport Images

Fahrer verurteilen Fanjubel bei Unfällen: "Es gibt keine Rechtfertigung dafür"

Es sei inakzeptabel, wenn Formel-1-Fans Unfälle bejubeln, finden Daniel Ricciardo, George Russell und Co. - Viele würden vergessen, dass Fahrer auch Menschen sind

Nicht erst, aber besonders seit dem Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi sind die Fanlager gespalten. So wurde Lewis Hamiltons Unfall in Q3 in Österreich wurde von den niederländischen Zuschauern bejubelt, während Max Verstappen beim vorangegangenen Rennen in Silverstone ausgebuht wurde.

Hamilton selbst verurteilte die Anfeuerungen in Österreich, räumte aber gleichzeitig ein, dass das, was in Silverstone passierte, ebenfalls falsch war. Viele anderen Fahrer stimmten ihm zu. Leidenschaftliche Fans sei zwar gut für den Sport, meint etwa Daniel Ricciardo. Man dürfe jedoch nicht übers Ziel hinausschießen.

"Ich denke, dass ein Unfall in eine andere Kategorie fällt, obwohl Rivalitäten natürlich großartig sind", sagt der Australier auf die Frage nach dem Vorfall mit Hamilton.

Ricciardo: Rivalität ja, aber nicht so

"Die Rivalität zwischen Lewis und Max, besonders im vergangenen Jahr, war großartig. Und ja, es ist wie in jedem Sport, es gibt immer ein Für und Wider. Ich denke, dass es cool ist, auf der Strecke zu kämpfen und bejubelt zu werden oder dergleichen."

"Aber ich war noch nie ein Fan von Buhrufen, also dulde ich keine Buhrufe. Natürlich gibt es die, die man mag, und die, die man nicht unbedingt anfeuert. Trotzdem denke ich, bei einem Unfall wünscht man sich, ihn lieber nicht zu sehen", betont Ricciardo.

"Was die Sache mit der Rivalität angeht, so macht das den Sport natürlich aus, und die Fans stehen hinter ihrem Fahrer. Das ist schön zu sehen. Aber ich denke, es gibt für alles eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort, und das (Jubel bei einem schweren Unfall; Anm. d. R.) ist nichts, was ich mir wünschen würde."

Russell: Fans machen es sich zu leicht

Schließlich seien auch Formel-1-Fahrer nur Menschen. "Ich denke, die Leute müssen das manchmal bedenken", sagt er. "Es ist einfach, wenn man den ganzen Tag in der Menge steht und offensichtlich ein paar Bier getrunken hat, und wenn der Typ neben dir das tut, dann denkst du, es ist okay, sodass du das auch tun kannst."

"Aber ich habe das Gefühl, dass man in ein Alter kommt, in dem man auch reifer wird und merkt: Okay, diese Dinge, die ich mit 15 gemacht habe, sollte ich als 30-jähriger Mann nicht mehr tun. Also muss man einfach ein bisschen vernünftiger sein."

Ähnliche Worte findet George Russell. "Ich denke, wenn man auf der anderen Seite der Absperrung steht, egal ob im Fußball oder im Motorsport, vergessen die Leute manchmal, dass da ein menschliches Wesen dahinter steckt", sagt der Mercedes-Pilot.

Norris: Gehört wohl heutzutage dazu

"Wir sind alle Menschen: Fahrer, Ingenieure, Medien, Fans. Und es gibt keine Rechtfertigung, jemanden auszubuhen oder zu bejubeln, egal aus welchem Grund. Wir alle riskieren hier unser Leben und wissen, welche Gefahren der Motorsport birgt. Das wurde uns erst vor Kurzem wieder vor Augen geführt."

Damit spricht Russell den Unfall von Guanyu Zhou beim Grand Prix von Großbritannien an. "Wenn du mit 300 km/h durch die Gegend fährst und jemand jubelt dir zu, wenn du in die Mauer krachst ... Ich weiß nicht, wie man das formulieren soll", so der Brite. Auch sein Landsmann Lando Norris verurteilt dieses Verhalten.

"Das ist nicht das, was man gerne sieht, vor allem, wenn es ein ziemlich großer Unfall war", sagt der McLaren-Pilot. "Ich weiß nicht, was man dagegen tun kann. Es ist natürlich keine schöne Sache, aber es fühlt sich leider auch ein bisschen so an, als gehöre es zum Leben, weil Fans das eben manchmal tun."

Motorsport-Total.com

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