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DTM: "Mehr Interessenten als Plätze" Der ADAC will kommende Woche das neue DTM-Feld zusammenstellen
DTM

"Mehr Interessenten als Plätze": Wie es nach Ende der DTM-Nennfrist weitergeht

Wieso man nach DTM-Nennschluss davon ausgehen darf, dass die Teams für 2023 über 30 Autos eingeschrieben haben, man das aber nicht überbewerten darf

Am Montag um Mitternacht ist die Einschreibungsfrist für die DTM-Saison 2023 abgelaufen. Der ADAC gibt auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' keine finalen Zahlen bekannt, wie viele Fahrzeuge nun tatsächlich eingeschrieben wurden, aber laut ADAC-Motorsportchef Thomas Voss entspricht das Ergebnis den hohen Erwartungen.

"Wir waren schon vor dem Wochenende bei weit über 20", sagt Voss im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Eine Zahl unter 20 habe er aber ohnehin ausgeschlossen gehabt: "Da mir einige Teams mehr oder weniger blind zugesagt haben, dass sie mit zwei Autos oder mehr kommen, stand für mich nie infrage, dass wir ein vernünftiges Starterfeld haben werden."

Vor Wochen kursierten Gerüchte, wonach bis zu 40 Autos genannt werden könnten und der ADAC zahlreiche Teams ablehnen müsse, um aus Platzgründen in der Boxengasse auf das angepeilte Starterfeld von 26 bis 28 Autos zu kommen.

Gerüchte um 40 Autos: "Interesse ging in diese Richtung"

Ob an der Zahl was dran ist? "Woher die Zahl 40 genau kommt, weiß ich auch nicht", wundert sich Voss, der auch Geschäftsführer der neuen GTM GmbH ist, die für die Ausrichtung der Serien auf der neuen ADAC-Plattform verantwortlich ist. "Aber ich muss schon sagen: Das Interesse, das wir seit der Verkündung erfahren haben, dass wir die Markenrechte haben, ging schon in diese Richtung."

Laut Einschätzungen von 'Motorsport-Total.com' darf man tatsächlich damit rechnen, dass die Teams über 30 Fahrzeuge für die neue DTM unter dem ADAC eingeschrieben haben. Dem sollte man aber nicht zu viel Bedeutung beimessen: Denn einige Teams, die Autos genannt haben, blieben trotz der Einforderung des ADAC Fahrernamen schuldig. Andere wussten vor wenigen Tagen noch immer nicht, wie viel Unterstützung sie vom Hersteller erhalten werden und haben daher ihr Budget noch nicht beisammen .

Wieso man die eingereichten Anträge nicht überbewerten darf

Der bisherige Einschreibeprozess war so gesehen nur eine Absichtserklärung, um in der DTM-Saison 2023 an den Start zu gehen. Das zeigt auch der Ablauf: Denn erst nach der Nennung der Fahrzeuge in einem eigenen Bereich auf der ADAC-Motorsport-Website wurde den Teams das Commercial Agreement zugeschickt, in dem die Verbindlichkeiten zwischen dem Ausrichter und dem Teilnehmer geklärt werden.

Danach kommt der entscheidende Schritt: Die Teams müssen den Vertrag unterschrieben einreichen - und vor allem die Einschreibegebühr von 95.000 Euro (zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer) überweisen. Erst dann ist die Einschreibung komplett, und der ADAC kann entscheiden, ob er dem Team Startplätze für die DTM-Saison 2023 gibt. Oder ein Team zahlt trotz beantragter Fahrzeuge nicht - und die Nennung erlischt.

Keine Deadline für Überweisung des Nenngelds

"Das Konto ist eröffnet, es darf jeder gerne einzahlen. Und das wird auch fleißig gemacht, muss ich sagen", zieht Voss eine zufriedene Zwischenbilanz. Ob man den Teams eine Deadline für die Überweisung gegeben habe? Denn bereits kommende Woche will der ADAC über das Starterfeld für 2023 entscheiden.

"Wir sind mit allen Teams persönlich in Kontakt und führen diese Absprachen mit jedem Teilnehmer einzeln", erklärt Voss die Herangehensweise. "Wir werden jetzt nicht in einer großen E-Mail an alle Teams verkünden, was wir hier und was wir da machen - und da fehlt noch Geld und da nicht."

Abgesehen davon wolle man sich die Zeit nehmen, um ein optimales Feld zusammenzustellen. "Ob das einen Tag länger oder kürzer dauert, macht glaube ich keinen großen Unterschied", sagt Voss. "Lieber vernünftig machen als irgendeine Deadline setzen, die ein Team vielleicht aus irgendeinem nicht verschuldeten Grund nicht einhalten kann. Und dann gucken wir uns hinterher alle an und haben vielleicht ein exotisches Auto oder irgendeinen namhaften Fahrer nicht dabei."

ADAC will über Starterfeld schon nächste Woche entscheiden

Das habe auch damit zu tun, dass es im internationalen Zahlungsverkehr immer wieder zu Verzögerungen komme: "Mit den Teams aus dem Ausland ist das nicht immer ganz einfach. Da kommt das Geld dann auch gerne mal eine Woche später, obwohl es pünktlich losgeschickt wurde", erklärt Voss die Problematik.

Gleichzeitig wolle man am Zeitplan festhalten und in der Kalenderwoche sieben (13. - 19. Februar) das Starterfeld zusammenstellen. "Die Teams müssen ja Klarheit haben, dass sie auch wirklich dabei sind", sagt er.

"Danach werden wir auch gefragt, gerade weil wir mehr Interessenten haben als Startplätze. Und natürlich auch die Teams, ihre Sponsoren und Partner und auch die Hersteller wissen wollen: Bin ich dabei? Welche Autos muss ich liefern? Da steckt viel Logistik dahinter. Wir werden jetzt sicher nicht bis Mitte April warten, um das Starterfeld zu kommunizieren."

Was passiert, wenn ein Team keine Fahrer genannt hat

Wie man mit den Nennanträgen umgehen werde, bei denen die Fahrernamen fehlen? "Das wollen wir eigentlich nicht", antwortet er. Dennoch werde man die Anträge nicht abschmettern. "Den Teams jetzt die entsprechende Zeit zu geben, um nicht irgendwelche Not- sondern Wunschlösungen zu präsentieren, hilft den Teams und hilft auch sicher der DTM", bestätigt Voss.

Zumal die Teams durch die direkten Gespräche mit dem ADAC genau wissen, was man mit der Regelung bezwecken wollte, dass die Rennställe nicht nur Fahrzeuge, sondern auch bereits die Namen der Piloten angeben muss.

Damit will der Promoter verhindern, dass zum Beispiel irgendein Team in den Wochen vor dem Saisonauftakt aus finanziellen Gründen einen Amateurpiloten der FIA-Kategorie Bronze für die DTM nominiert, der dann dem hohen Niveau nicht gewachsen ist. Ein Team, das glaubhaft versichern kann, dass man auf einen attraktiven Piloten setzen wolle, darf sich also bessere Chancen ausrechnen.

Motorsport-Total.com

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