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Rückblick und Ausblick

Die ganze Region fieberte dem Ereignis entgegen. Bereits mehr als 100 Kilometer vor der Rennstadt im Westen Frankreichs waren für den aufmerksamen Beobachter die Hinweise erkennbar. Und man erlebte vor Ort 10 intensive Tage, die geprägt waren von ……

Bernhard Schoke

Im Mittelpunkt dabei – wie sollte es auch anders sein – die große Historie. Aber auch das Bemühen der Veranstalter, neben dem Rennbetrieb mehr zu bieten, wie beispielsweise speziellen Angeboten für Familien und Kinder. Oder Konzerte an den Abenden.

Aber nicht nur dass: Beinahe die gesamte Region westlich von Paris war irgendwie mit eingebunden.

Beispiel: Alte Straßenabschnitte waren als ehemalige Route nach Le Mans gekennzeichnet. Und dies bereits mehr als 100 Kilometer vor der Rennstadt im Westen Frankreichs.
In der Stadt selbst war in den ersten Tagen von dem Jahrhundert-Ereignis nicht wirklich mehr zu sehen, als in den Jahren zuvor.

Was auffiel:
Die Preise in der Stadt – bei der technischen Abnahme blieben deshalb sogar in den direkt angrenzenden Lokalen viele Plätze leer. Dagegen waren die Hoteliers zufrieden. Ausgebucht – ausverkauft wie das ganze Event.

Und:
Die Stadt hatte sich herausgeputzt.
Und Baustellen, die ansonsten auch im innerstädtischen Bereich wie auf den Zufahrtstraßen in den vorherigen Jahren anzutreffen waren, konnten diesmal nicht ausgemacht werden. Alles war innerstädtisch für einen möglichst reibungslosen Ablauf des bekanntesten Langstreckenrennens der Welt vorbereitet.

Dementsprechend lief insbesondere die Medienmaschinerie schon seit einigen Wochen auf absoluten Hochtouren.

Lokal vor Ort sehen dann die Details aber etwas anders aus. in diesem Jahr hat man den Eindruck, dass die Organisation dieses Events – selbst bei den bei den erfahrenen Ausrichtern des ACO‘s absolut neue Dimensionen erreicht hat. Alles ist noch größer als schon in den Jahren zuvor.

Demzufolge mussten auch die Organisatoren neue Wege gehen, sprich auf Flächen ausweichen, die sie bisher noch nicht für die Organisation verwendet haben. Diese Neuerungen oder Veränderungen (im Vergleich zu den Vorjahren) brachte das ansonsten eingespielte Organisationsteam an die Grenzen. Aber so ein Jahrhundert Ereignis ist natürlich auch etwas ganz Besonderes.

Wer hätte vor 100 Jahren daran gedacht, dass das Rennen zweimal rund um die Uhr so lange bestehen könnte?

Mit viel Gefühl und Geschick hat man in den letzten 100 Jahren versucht, sich immer wieder an die aktuellen Gegebenheiten und Fragestellungen anzupassen.

Man setzt auf den großen Namen, das klangvollste Event, dass es geschafft hat, diverse globale Wirtschafts- und sonstige Krisen und einen Weltkrieg zu überstehen.

Die Fortentwicklung steht nicht mehr auf dem Programm, sondern sie ist eingeläutet. Manche meinen man setze dabei zu sehr auf die Tradition und zu wenig auf technische Innovationen.

Dem wird aber entgegen gehalten, dass die technisch anspruchsvollen Hypercars entsprechend dem aktuellen Trend in der Automobilindustrie auch im nächsten Jahr um den eigentlich wirklich relevanten Gesamtsieg fahren. Die grundlegenden technischen Innovationen werden hier sukzessive umgesetzt, nicht revolutionär.

Dies scheint in Verbindung mit geschickten Media-Einsatz und Marketing das Erfolgsrezept der Veranstaltung zu sein. Und dazu gehört am Anfang jeder reine Woche das Scrutineering, die technische Abnahme, im Herzen der Stadt auf dem zentralen Platz der Republik. Dort findet unter den Augen der interessierten und fachkundigen Fans jedes Jahr die Überprüfung der regulatorischen Details für jeden Renner aller Fahrzeugklassen zu jedermanns Ansicht statt.

Und diesem Procedere haben sich alle Teilnehmer alle vor allem auch die Hersteller zu beugen. Versuche dies auszuhebeln sind bisher gescheitert. Jeder kennt die besonderen Voraussetzungen der Teilnahme an diesem besonderen Rennen im jährlichen Kalender und an diesen Eckpunkten wird seitens der Veranstalter auch nicht gerüttelt.

Was bleibt noch anzumerken:
Die unterschiedliche Zielgruppen-Ansprache führte aber auch zu zeitlichen Überschneidungen, die nur durch 101-prozentigen Einsatz quasi rund um die Uhr zu bewältigen war. Nicht nur die Fahrer haben „einen rostigen Nagel im Kopf“, auch als Berichterstatter muss man ein absolutes Faible für solche Langstrecken-Rennen haben. 11 Tage vor-Ort, 1000 Kilometer Anreise und Rückfahrt, die entsprechende Vor- und Nachbereitung – diese Faktoren muss man nicht nur mögen, man muss sie wollen – 18 bis 20 Stunden jeweils in den Tagen vor dem Rennen und ca. 40-42 Stunden am Stück beim eigentlichen Event – bis eben alles fertig ist; einschließlich man selbst.

Was bleibt noch:
Nicht nur die ganze Region hat von dem Jahrhundert-Ereignis profitiert – allen voran Hoteliers, Autovermieter etc. Die Preise astronomisch. Der Service – wie man hörte – ebenfalls am Limit, Ausnahmenzustand war dazu allenthalben zu hören und viele waren an der Strecke nicht bereit 10 Euro für einen halben Liter Bier zu zahlen. Und davon profitierten dann wieder die Supermärkte der Stadt !

Interessant wird – als Ausblick – auf jeden Fall, wie sich das Rennen im 101. Jahr präsentieren wird – was folgt auf dieses Highlight, diesen absoluten medialen Aufmerksamkeits-Peak.

Und als Rückblick stehen die in den letzten Tagen entstanden Bilder und Aufnahmen, die ansonsten kaum zu bekommen und zu sehen sind, zur Verfügung.

Was bleibt noch zu sagen:
A la prochaine – bis zum nächsten Jahr, denn nach dem Rennen ist vor dem nächsten Auftritt.

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