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WEC 8h Bahrain 2023 Rein rechnerisch kann Ferrari Toyota im Kampf um den WEC-Titel noch abfangen
Motorsport Images

WEC 8h Bahrain 2023: Toyota oder Ferrari? Wer wie Weltmeister wird

Toyota oder Ferrari: Die Szenarien für den Titelgewinn in der Fahrerwertung der Hypercar-Klasse beim Saisonfinale der Langstrecken-WM 2023

Die Saison 2023 der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) geht am Samstag mit den 8 Stunden von Bahrain zu Ende. Dabei geht es noch um die Entscheidung, wer sich den WM-Titel in der Fahrerwertung der Hypercar-Klasse holt.

Die beste Ausgangsposition hat das Fahrertrio des Toyota mit der Startnummer 8, namentlich Sebastien Buemi, Brendon Hartley, Ryo Hirakawa. Sie gehen mit 15 Punkten Vorsprung auf ihre Toyota-Teamkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi, Jose Maria Lopez (Startnummer 7) ins Finalwochenende.

Der erste WM-Punkt wird bereits im Qualifying (Freitag) vergeben, nämlich für die Pole. Weil es sich beim Rennen (Samstag) um ein 8-Stunden-Rennen handelt, lautet das Punkteschema: 38 - 27 - 23 - 18 - 15 - 12 - 9 - 6 - 3 - 2 (1 Punkt für alle weiteren Ankommer).

Welches Toyota-Fahrertrio wird Weltmeister?

Der aktuelle Punktestand bedeutet, dass Conway/Kobayashi/Lopez für den eigenen Titelgewinn mindestens 15 Punkte mehr einfahren müssen als Buemi/Hartley/Hirakawa.

Schon bei Punktegleichstand würde der WM-Titel an die aktuellen Tabellenzweiten gehen, denn sie haben schon jetzt vier Saisonsiege (Sebring, Spa, Monza, Fuji) auf dem Konto, wohingegen die Tabellenführer nur einen Saisonsieg (Portimao) vorweisen.

In Ergebnissen ausgerückt bedeutet das für das Finale am Wochenende in Bahrain: Wenn Conway/Kobayashi/Lopez das Rennen gewinnen, dann müssen Buemi/Hartley/Hirakawa auf das Podium fahren, um den WM-Titel nicht im letzten Moment noch zu verlieren.

Geht auch die Pole am Freitag schon an Conway/Kobayashi/Lopez und tags darauf zudem der Rennsieg, dann müssen Buemi/Hartley/Hirakawa sogar Zweiter im Rennen werden, um den WM-Titel unter Dach und Fach zu bringen.

Nur noch Außenseiterchancen für Ferrari

Realistisch betrachtet wird sich der Titelkampf zwischen den beiden Toyota abspielen. Außenseiterchancen hat aber auch Ferrari noch. Die Le-Mans-Sieger James Calado, Alessandro Pier Guidi, Antonio Giovinazzi (Startnummer 51) gehen mit 31 Punkten Rückstand auf die Tabellenführer ins Finalwochenende. Ihre Teamkollegen im Ferrari mit der Startnummer 50 - Antonio Fuoco, Miguel Molina, Nicklas Nielsen - weisen sogar 36 Punkte Rückstand auf.

Damit sich eines der beiden Fahrertrios von Ferrari tatsächlich noch den WM-Titel holt, bräuchte es auf jeden Fall den Rennsieg und zusätzlich ein miserables Abschneiden von Toyota. Im Sinne der Titelchancen von Calado/Pier Guidi/Giovinazzi dürfen die Tabellenführer Buemi/Hartley/Hirakawa nicht über P8 im Rennen hinaus kommen und die Tabellenzweiten Conway/Kobayashi/Lopez gleichzeitig nicht auf das Podium fahren.

Im Sinne der Titelchancen von Fuoco/Molina/Nielsen müssen beim Rennsieg dieses Ferrari-Trios die beiden Toyota noch schlechter abschneiden als im anderen Szenario. So müssen Buemi/Hartley/Hirakawa die Top 10 verpassen und Conway/Kobayashi/Lopez gleichzeitig die Top 4 verpassen. Weil in der Hypercar-Klasse zwölf Autos gemeldet sind, ist aber allein schon das Ereignis, dass Buemi/Hartley/Hirakawa die Top 10 verpassen, sehr unwahrscheinlich.

GTE-Am entschieden, LMP2 noch nicht ganz

Die Herstellerwertung in der Hypercar-Klasse der WEC-Saison 2023 ist bereits seit dem vorletzten Saisonrennen, den 6 Stunden von Fuji, zu Gunsten von Toyota entschieden.

Abgesehen davon ist die Entscheidung auch in Fahrer- und Teamwertung der GTE-Am-Klasse bereits gefallen. Hier ist Corvette mit Ben Keating, Nick Catsburg und Nicolas Varrone der Titelträger - wohl gemerkt Titelträger, nicht Weltmeister. Denn der Titel, der in dieser Klasse vergeben wird, ist kein WM-Titel, sondern eine sogenannte Endurance-Trophy.

Was für die GTE-Am-Klasse gilt, das gilt auch für die LMP2-Klasse. Auch in dieser Klasse wird für die punktbesten Fahrer eine Endurance-Trophy, kein WM-Titel, vergeben. Hier ist die Entscheidung zwar noch nicht gefallen. Angesichts des Vorsprungs von 33 und 34 Punkten spricht aber viel dafür, dass sich die WRT-Piloten Robert Kubica, Louis Deletraz und Rui Andrade durchsetzen werden.

Für die WRT-Konkurrenz - Jakub Smiechowski, Fabio Scherer, Albert Costa von Inter Europol Competition (-33 Punkte) und Frederick Lubin, Phil Hanson von United Autosports (-34 Punkte) - müsste ähnlich wie für Ferrari in der Hypercar-Klasse ein kleines Wunder passieren, um die Punktewertung beim Saisonfinale noch zu drehen. In der LMP2-Klasse sind sogar "nur" elf Autos für das Finale gemeldet.

Motorsport-Total.com

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