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Training & Qualifikation

Am Mittwoch geht es das erste Mal offiziell um die image- wie aufmerksamkeitsstarken besten Startplätze bei der 101. Auflage der legendären 24h von Le Mans. Dennoch wurde auf dem rund 13,6 Kilometer langen Kurs eher mit angezogener Handbremse gefahren. Die Balance of Performance schwebte über den an den Start gehenden Herstellern und Teams. Die Wettervorhersage für das kommende Rennwochenende schwankt zwischen Sonne und Dauerregen – je nach zugrunde gelegtem Wettermodell.

Bernhard Schoke

Der eigentliche Auftakt am Nachmittag war für alle Beteiligten ausgesprochen vielversprechend:
Beste äußere Bedingungen – sonnig mit einigen dekorativen Wolken kombiniert mit leichtem Wind und Temperaturen um die 20 Grad. Eigentlich prädestiniert für Top-Rundenzeiten. Wäre da nicht die Balance of Performance, mit der man beispielsweise vor dem Saison-Highlight die beiden Toyota-HyperCars „eingebremst“ hat. Je nachdem wen man darauf ansprach, bekam man dazu natürlich unterschiedliches Feedback – in der gesamten Bandbreite. Man „hörte“, dass beispielsweise Ferrari dadurch Vorteile hätte. Aber eben auch, dass die Italiener durch ihr elektronisch gesteuertes Fahrwerk – vor allem an der Hinterachse im Vorteil sei (Siehe motorline Berichterstattung der ersten beiden Le Mans Tage/technische Abnahme). Wobei andere einschränkten, dass dieses gerade bei Regen anfälliger für potentielle Störungen oder Ausfälle sein könnte.
Ob Vor- oder Nachteil – solange keine wirklich aussagekräftigen Rundenzeiten gefahren werden – darin waren sich langjährige Beobachter einig, sind keine belastbaren Aussagen oder Prognosen, wer die Nase vorn haben könnte, reine Spekulation

Taktik auf der Strecke

Wer meinte aus den einzelnen Sektorenzeiten bereits erste Rückschlüsse ziehen zu können, bekam bei entsprechenden Nachfragen die Antwort: "Viel zu einfach, das macht die Rennleitung auch." Ergo machte man sich auf an die Schlüsselstellen der Strecke einerseits und den „Endpunkten“ der Sektoren andererseits. Hier bekam man eher belastbares Einblicke, als auf diesbezügliche Fragestellungen – direkt oder „hintenrum“. Denn: Das Verhalten der Piloten an diesen Stellen der Strecke brachte erheblich mehr Einblicke. Den Bremspunkt „einige Meter“ früher gewählt und schon hatte man das vorgesehene Ergebnis – die eigentlich mögliche Performance von Mensch und Material wurde verschleiert – oder anders ausgedrückt:
Noch nicht offengelegt. Ob diese Strategien aufgehen? Fraglich, denn spätestens morgen ist im Hinblick auf die eigentliche Leistungsfähigkeit aller Hersteller und Teams der notwendige Showdown auf der Strecke.

Ein wenig in die Karten geschaut

Im weiteren Verlauf des Tages besser des Nachmittags sind dann aber dennoch erste Wasserstands-Meldungen eingegangen. Die Bestzeit im 1. Freien Training ging Brendon Hartley im Toyota GR010 Hybrid. Er umrundete die Strecke in 3:26,013 Minuten und war damit knapp eine Sekunde schneller als die am offiziellen Testtag gefahrenen Zeiten. Position zwei holte der Porsche 963 vom Hertz Team Jota mit Callum Ilott am Steuer, der mit 3:26,610 Minuten rund eine halbe Sekunde langsamer als der Toyota. Rang drei ging mit rund einer weiteren Zehntel Abstand an den BMW M Hybrid V8 mit dem Trio Vanthoor/Marciello/Wittmann. Ausgesprochen stark zeigte sich der private Porsche von Proton Competition mit dem Trio Jani/Andlauer/Tincknell, die mit lediglich 0,878 Sekunden Abstand Rang vier schafften. Der zweite Toyota mit López/Kobayashi/de Vries ab rundete die Top Fünf im ersten freien Training ab.

Das Qualifying

Am frühen Abend ging es dann richtig zur Sache – Showdown Nummer eins – und dies vor ausgesprochen gut gefüllten Rängen. Aber nicht nur. Auch das Wetter spielte mit. Wolkig und Temperaturen um die 20 Grad waren ideal für schnelle Rundenzeiten.
Und die purzelten – wie nahezu von allen Beobachtern erwartet. Die Führung in der nur einstündigen Session wechselte ständig. Am Ende mit einem – aus der einen Sicht - doch etwas glücklichen wie überraschenden Ergebnis – und mit Pech aus der anderen. Rund drei Minuten vor dem Ende war die beiden Toyota top in den einzelnen Sektoren unterwegs, bevor der eine abflog und für den anderen die rote Flagge das Ende aller Verbesserungs-Möglichkeiten beendete. So holte der BMW mit der Startnummer 15 und dem Trio Vanthoor/Marciello/Wittmann mit 3:24.465 Minuten die Bestzeit. Zweiter wurde der Cadillac mit der Nr. 3 und Bourdais/van der Zande/Vautier mit einem Rückstand von 0,177 Sekunden. Platz drei ging an den letztjährigen Gewinner, den Ferrari mit der Nummer 50 – am Steuer Fuoco/Molina/Nielsen, die 0,266 Sekunden auf die Bestzeit einbüßten. Position vier erreichte der 7er Toyota Conway/Kobayashi/deVries – weitere 23 Tausendstel zurück. Position 5 schaffte das Alpine Endurance Team #35 mit den Fahrern Chatin/Habsburg/Milesi.

Das Nachttraining

Das zwei Stunden später folgende Nacht-Training brachte keine weiteren außergewöhnlichen Überraschungen, oder ganz einfach anders ausgedrückt: Business as usual.
Morgen Nachmittag steht noch das dritte Training auf dem Programm. Dies nutzen die Teams in der Regel für finale Einstellungen und Longruns.

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