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Formel 1 Singapur: Training Lando Norris im McLaren neben Charles Leclerc im Ferrari
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Leclerc räumt Norris ab - in der Boxengasse!

Skurriler Zwischenfall in der Boxengasse: Ferrari-Fahrer Charles Leclerc verunfallt mit WM-Kandidat Lando Norris im McLaren - Zwei Rotphasen in Singapur

Im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Singapur 2025 kam es zu einem skurrilen Zwischenfall in der Boxengasse: Ferrari schickte Charles Leclerc nach einer Unterbrechung in die Fast-Lane, wo sich jedoch bereits McLaren-Fahrer Lando Norris befand. Dabei kam es zu einer Kollision, bei der Norris' Auto in die Boxenmauer gedrückt und der Frontflügel beschädigt wurde.

Norris funkte sofort: "Er ist in mich reingefahren!"

Die Sportkommissare kündigten kurz darauf eine "Unsafe-Release"-Untersuchung gegen Ferrari im Anschluss an das zweite Freie Training an.

Bestzeit für Oscar Piastri im McLaren

Die Einheit war von zahlreichen kleinen und großen Unterbrechungen geprägt, aussagekräftige Longruns zur Rennvorbereitung waren nur eingeschränkt möglich.

Die Bestzeit ging mit 1:30.714 Minuten an WM-Spitzenreiter Oscar Piastri im McLaren auf Soft-Reifen. Isack Hadjar im Racing Bulls sicherte sich kurz vor Schluss mit 0,132 Sekunden Rückstand den zweiten Platz vor Max Verstappen im Red Bull, der weitere 0,011 Sekunden langsamer war. WM-Verfolger Lando Norris kam mit fast fünf Zehnteln Rückstand noch hinter Fernando Alonso im Aston Martin auf Platz fünf.

Während die Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Lewis Hamilton geradeso noch unter die Top 10 fuhren, blieb Mercedes erneut in der zweiten Hälfte des Feldes. Nico Hülkenberg im Sauber als einziger Deutscher belegte bei 1,355 Sekunden Rückstand den 14. Platz unter 20 Fahrern.

Wie lautet das Fazit der WM-Kandidaten?

Oscar Piastri wirkt zufrieden nach dem Freitag in Singapur. Er sagte bei Sky: "Mit Medium kam ich am Ende gut klar und auch der Soft fühlte sich gut an. Wir haben zwar nicht viele repräsentative Runden geschafft, aber das Auto wirkt solide. Wir haben heute vieles gelernt. So soll es sein im Training. Es war insgesamt ein guter Tag."

Piastris schärfster WM-Rivale Lando Norris hingegen spricht von einem "schwierigen Tag" und meint ebenfalls bei Sky: "Das Auto fühlt sich für mich nicht so toll an. Ich vermisse das Gefühl, das ich hier im vergangenen Jahr hatte. Wir müssen also noch an einigem arbeiten. Denn es war einfach ein schlechter Tag. Und weil Oscar schnell ist, kann ich mich nicht beschweren, sondern nur festhalten: Ich war nicht gut genug."

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko wiederum spricht vom "besten Freitag seit vielen Jahren" in Singapur und erkennt einen "Schritt nach vorne" für sein Team. Auch Max Verstappen habe den Eindruck, das Auto sei "besser" - vor allem über den Randsteinen. "Wir haben jetzt auch weniger Untersteuern", sagt Marko. Sein Tipp: "Im Qualifying kommt es auf Hundertstel an."

Warum gab es rote Flaggen nach einer Viertelstunde?

Mercedes-Fahrer George Russell flog nach etwa einer Viertelstunde bei Kurve 16 ab und schlug mit stehenden Rädern frontal in die Banden ein. Dabei wurden der Frontflügel seines Fahrzeugs und der linke Vorderreifen beschädigt. Die Rennleitung ließ rote Flaggen zeigen und unterbrach das zweite Freie Training für rund zehn Minuten.

Mercedes funkte: "George, bist du okay?" Russell antwortete: "Ja, aber das war seltsam."

Sky-Experte Anthony Davidson analysierte: "Sieht so aus, als wäre ihm das Heck schon vor dem Einlenken weggegangen. Bei so einem Zwischenfall kann man dem Fahrer nie zu hundert Prozent die Schuld geben. Aber er ist schon ziemlich schnell in die Kurve reingefahren."

Mercedes schien zunächst einfach die Frontpartie des Fahrzeugs auszutauschen, nahm dann aber doch größere Arbeiten am Auto vor - für Russell war die Einheit damit vorzeitig zu Ende, ohne dass er Longruns gefahren war. Russell erklärte bei Sky: "Tut mir natürlich leid für das Team, aber besser heute als am Samstag, würde ich sagen."

"Ich weiß gar nicht genau, was passiert ist. Ich bremste etwas früher, fuhr etwas langsamer in die Kurve - aber dann ging mir das Heck weg. Zum Glück schlug ich frontal ein und der Schaden hielt sich deshalb in Grenzen. Trotzdem 'Game over', und das ist ärgerlich."

Kurz vor Russells Abflug hatte sich sein Mercedes-Teamkollege Andrea Kimi Antonelli bei Kurve 14 verbremst, hatte sich dabei aber in den "Notausgang" gerettet und hielt sein Auto intakt.

Warum gab es kurz nach dem Restart wieder Rot?

Racing-Bulls-Fahrer Liam Lawson verschätzte sich gut fünf Minuten nach dem Restart in der Schikane vor Start und Ziel: Er touchierte rechts außen die Mauer und brach sich dabei die Aufhängungen rechts vorne und rechts hinten. Anschließend rettete er sein Auto zurück in die Boxengasse, stellte es dort aber am Fahrbahnrand ab.

Sky-Experte Davidson meint: "Er war in Kurve 16 nicht ganz auf der Ideallinie. Ich schätze, das hat ihn für Kurve 17 in Schwierigkeiten gebracht. Er hat das Auto dort am Kurvenausgang verloren. Das ist schon vielen Fahrern passiert, aber bei ihm zog es dann das Vorderrad in die Mauer."

Auch für Lawson war das zweite Training nach diesem Zwischenfall vorbei.

Motorsport-Total.com

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