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KTM-Insolvenz vor Abschluss Das KTM-Insolvenverfahren steht vor dem Abschluss, Bajaj stellt die Finanzierung
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KTM-Insolvenz vor Abschluss: Bajaj stellt Finanzierung, Stefan Pierer scheidet aus

Bajaj stellt die notwendige Finanzierung für die Sanierungsquote und übernimmt die Mehrheit - Stefan Pierer scheidet aus Vorstand von Pierer Mobility aus

Das Insolvenzverfahren der KTM AG sowie zweier Tochterfirmen steht vor dem Abschluss. Das erforderliche Geld, um die Sanierungsquote zu erfüllen, wird von der Bajaj Auto International Holdings B.V. bereitgestellt. Stefan Pierer scheidet nach Abschluss des Sanierungsverfahrens im Juni aus dem Vorstand der Pierer Mobility AG aus.

Am Donnerstag (22. Mai) wurden die Details des Abschlusses bekannt gegeben. Der gesamte Betrag, der zur Finanzierung der Quote im Rahmen der drei Restrukturierungspläne erforderlich ist, belief sich schließlich auf 525 Millionen Euro.

Bajaj gewährt zu diesem Zweck der KTM AG ein Darlehen in Höhe von 450 Millionen Euro. Ein weiterer Betrag in Höhe von 150 Millionen Euro wird der Pierer Mobility AG gewährt, die diesen Restbetrag zur Erfüllung der Quotenzahlungen an die KTM-Gesellschaften weiterleitet.

Sobald das Geld auf einem Treuhandkonto des Insolvenzverwalters eingegangen ist, wird der positive Abschluss des Sanierungsplans dem Landesgericht Ried im Innkreis mitgeteilt. Sobald das Gericht die Rechtskraft festgestellt hat, wird das Sanierungsverfahren offiziell beendet.

Bajaj wird 100 Prozent der Pierer Bajaj übernehmen. Dieses gemeinsame Unternehmen von Stefan Pierer und dem indischen Konzern hält derzeit 74,18 Prozent an der KTM-Mutter Pierer Mobility AG. Damit wird Bajaj künftig die Kontrolle übernehmen.

Nach dem Ausscheiden von Stefan Pierer aus dem Vorstand der Pierer Mobility AG wird Verena Schneglberger-Grossmann durch den Aufsichtsrat in den Vorstand berufen. Sie wird CEO Gottfried Neumeister unterstützen.

"Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Bajaj konnten wir eine Strategie ausarbeiten", so Neumeister, "mit der zusätzlich zu den bereits zur Verfügung gestellten 200 Millionen Euro nochmals 600 Millionen Euro für unseren Neustart aufgebracht werden können."

"Wir haben die Chance bekommen, die Geschichte von KTM fortzuschreiben", blickt der CEO in die Zukunft. Die Pierer Mobility AG hat 2024 hohe Verluste gemacht. Laut den vorläufigen Finanzzahlen sank der Umsatz um 29 Prozent.

Das operative Ergebnis lag bei minus 1,19 Milliarden Euro - unter anderem wegen Abschreibungen im Zuge der Sanierung. Auch das Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) war mit minus 484 Millionen Euro deutlich negativ.

Am Jahresende war das Eigenkapital mit rund 200 Millionen Euro im Minus. Der Schuldenstand hat sich weiter erhöht, während der Personalstand von über 6.100 auf rund 5.300 Mitarbeitende gesunken ist. Rund 4.000 von ihnen arbeiten in Österreich.

Aufgrund von Lieferengpässen musste Ende April die Produktion in Mattighofen erneut heruntergefahren werden. Die Arbeitszeit wurde vom 1. Mai bis 31. Juli auf 30 Wochenstunden reduziert. Ab 28. Juli soll die Produktion wieder hochgefahren werden.

Die strategische Partnerschaft zwischen Bajaj Auto und KTM begann im Jahr 2007. Im Laufe der Jahre erhöhte Bajaj schrittweise seinen Anteil an KTM. Heute zählt die Bajaj Group zu den größten und traditionsreichsten Unternehmensgruppen Indiens.

Neben dem Fahrzeugsektor ist Bajaj auch in anderen Branchen tätig, darunter Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Elektrotechnik und Haushaltsgeräte. Die Gruppe beschäftigt über 30.000 Mitarbeitende und gilt als wirtschaftliches Schwergewicht mit starker Marktposition insbesondere im asiatischen Raum.

Motorsport-Total.com

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