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Schumi's Beichte

Michael Schumacher spricht über das Riesen-Glück am Ende des Malaysien-GP - außerdem quält den Weltmeister scheinbar das schlechte Gewissen...

Michael Trawniczek

"Ich wollte meinen Teamkollegen schützen..."

Der regierende Weltmeister Michael Schumacher kann in Sepang auf ein aufregendes Rennen zurückblicken: Kollision mit "Erzfeind" Juan Pablo Montoya, Aufholjagd quer durch das Feld, am Schluss noch ein "geschenkter" Podiumsplatz - und auch die WM-Führung bleibt dem "Hans im Glück" aus Kerpen. Im Interview erzählt Schumi, wie er das Rennen empfunden hat - und erstmals in seiner Karriere quält den Deutschen das dringende Bedürfnis nach einer Beichte...

Michael, du hast in allerletzter Minute Platz 3 geerbt - was war mit Jenson Button los?

Da war nicht viel los. Er hatte ein Antriebsproblem, würde ich mal vermuten, denn sein Auto war total aus der Balance. Er hatte Probleme beim Bremsen, das war großes Pech für ihn. Es muss in den letzten paar Runden passiert sein. Für mich war das natürlich ein Riesen-Glück. Ich bin sehr froh, dass die Dinge so verlaufen sind.

Fünf Runden vor Schluss sah die Lage noch ganz anders aus.

Das stimmt. Aber ich fuhr so schnell es ging. Das sind diese Momente, wo du dir sagst: 'Versuchen wir's' - es gibt immer eine Möglichkeit - und so kam's dann auch. Da war natürlich viel Glück im Spiel, denn man kann so etwas ja nicht voraussehen. Aber wenn wenn wir einige Runden vor Schluss Speed zurückgenommen hätten, wäre es sich vielleicht am Ende nicht ausgegangen, Jenson noch zu überholen. Dadurch und auch weil das Auto zuverlässig ist, waren wir in der Lage, das zu schaffen.

Den Umständen entsprechend sind vier Punkte gar nicht so schlecht...

Alles was ich dazu sagen kann ist, dass wir zu den ersten beiden Rennen mit dem alten Auto gekommen sind und dass wir nicht mit 14 Punkten auf unserem Konto gerechnet haben. Ich bin sehr froh und entspannt, wenn ich mir die Situation ansehe.

Jetzt im Nachhinein betrachtet - findest du, die zwei Stopps waren richtig?

Wenn man betrachtet, dass ich nach der Kollision von ganz hinten losfahren musste - ja. Mit einer Einstoppstrategie wäre ich nicht in der Lage gewesen, mich durch das Feld zu kämpfen. Auch wenn man von vorne losstartet, ist eine Zweistoppstrategie normalerweise besser. Ich habe noch nicht die Rundenzeiten studieren können, aber ich dachte in einem Moment, dass ich etwas schneller als Rubens fahren könnte. Aber auf solche Fragen gibt es niemals Antworten.

Ich möchte noch eines sagen: Ich habe so etwas bisher noch nie getan, aber ich habe gestern eine Frage absichtlich falsch beantwortet. Ich wurde gefragt, ob es irgendwelche Diskussionen beim Fahrerbriefing gegeben hätte. Um einen Wirbel in den Medien zu vermeiden und um meinen Teamkollegen (Rubens Barrichello, d.Red.) zu schützen, indem ich etwas Ruhe in die Sache bringe, habe ich die Frage verneint. Danach bekam ich mit, dass einige Piloten mit der Presse darüber sprachen, deshalb möchte ich mich dafür entschuldigen.

Michael, haben sich nun eure Pläne mit dem neuen Auto geändert? Ist der Druck für euch größer geworden?

Ich denke nicht, ehrlich. Die Saison ist 17 Rennen lang und auch wenn der F2002 in Brasilien noch nicht bereit sein sollte, können wir in Interlagos ganz sicher Punkte sammeln. Die Weltmeisterschaft entscheidet sich nicht in den ersten drei Rennen.

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