Formel 1: News | 20.08.2003
Die Hoffnungen des Teams ruhen auf dem TF104
Toyota Chefkonstrukteur Gustav Brunner über die Stärken und Schwächen des derzeitigen Autos, den Stellenwert der Reifen und den neuen TF104.
Nach zwei WM-Punkten in der Debütsaison 2002 haben sich die Japaner von Toyota in diesem Jahr mit ihrem TF103 bislang auf ganze 14 Zähler und WM-Rang sechs nach oben gearbeitet.
Entsprechend freut sich auch Chefdesigner Gustav Brunner auf „Fortschritte“ seines weiß-roten Teams aus Köln-Marsdorf. „Wir begannen die Saison mit einem ziemlich schnellen, aber nicht zuverlässigen Auto,“ muss der Österreicher dabei jedoch eingestehen. „Dann hatten wir ein kleines Entwicklungsloch, aber nun kommen die ganzen Entwicklungsteile und wir werden wieder besser.“
Die Stärken & Schwächen
„Wir haben wirklich an allem gearbeitet,“ beschreibt Brunner hierbei die Vorgehensweise seines Teams. „Wir arbeiteten an den Bremsen, der Kühlung, dem Kühlsystem, der Aerodynamik. Auf der mechanischen Seite haben wir einige neue Karbonaufhängungsteile, welche wir jedoch noch nicht im Wagen einsetzen, da wir noch nicht genügend davon haben,“ fährt Brunner gegenüber dem britischen Fachmagazin "Autosport" fort.
Die Stärken seines TF103 sieht er dabei vor allem im Motor, welcher „nie ein Problem“ dargestellt habe und schon immer „auf einem guten Level“ war. „Das Auto hat ein ziemlich gutes Handling,“ versucht er weitere Stärken aufzuzählen. „Und es gibt keine Strecke auf der wir schlecht sind. Es ist eher eine Frage dessen, wie wir uns an jede Strecke anpassen können.“
Ebenfalls angepasst hat man sich an die in dieser Saison stark verbesserten und teils überlegenen Michelin Reifen „Ja, die Michelin Pneus sind momentan top,“ lobt der Österreicher demzufolge auch den französischen Partner. „Gut, die Bridgestones waren in Silverstone gut, einer schnellen Strecke mit gutem Grip, aber Michelin wird wahrscheinlich in Ungarn die Oberhand haben,“ stellt er zugleich eine kleine Prognose für das kommende Wochenende an.
Für die danach anstehenden letzten drei Saisonrennen sieht Brunner derweil Bridgestone in Suzuka und auch Monza, wo Ferrari viele Tests absolvierte, vorne, während das Kräfteverhältnis in Indianapolis für den Toyota-Mann ausgeglichen scheint.
Der neue Toyota TF104
Nicht ausgeglichen, sondern ziemlich groß soll unterdessen der Fortschritt vom aktuellen Boliden zum nächstjährigen TF104 werden. „Wir haben bereits die ersten Teile in Produktion, hauptsächlich die langfristigen Teile wie etwa das Getriebe,“ erklärt Brunner. „Das Modell ist bereits im Windkanal, deswegen hat das Programm bereits begonnen.“
Während der diesjährige Wagen dabei vielleicht 80% der Leistungsfähigkeit erreicht, soll das neue Auto für 2004 90 oder gar 95 Prozent bieten. „Sie werden sehen, alles wird anders sein,“ wirft Brunner einen Blick in die Zukunft.
„Man kann alles etwas besser machen, wenn man nur lange genug hart arbeitet. Es wird nichts mehr von diesem Auto übrig bleiben, was bedeutet, dass es einen massiven Fortschritt geben wird. Natürlich wollen wir im nächsten Jahr einen großen Schritt vorwärts machen. Die Hoffnungen des Teams ruhen auf diesem Auto...“