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Alain Prost: Schwieriger Professor

Viermal konnte Alain Prost den Titel erringen, 51 GP-Siege gingen auf sein Konto, dreimal siegte er in Österreich – Schwachpunkt: Fehlende Diplomatie...

Michael Noir Trawniczek

Der am 24. Februar 1955 geborene Alain Prost war bereits als Teenager im Kartsport unterwegs, damals schon ließ er sein großes Talent aufblitzen, in jungen Jahren galt Prost auch als ein wilder und harter Pilot. Später bekam er aufgrund seiner technischen Fähigkeiten und seiner auf Taktik beruhenden und ruhigen Fahrweise den Spitznamen „Professor“ verpasst – die Wildheit blieb – auf einer anderen Ebene – Prost galt als „schwierig“ im Umgang, vor allem wenn es Probleme gab.

1980: Stürmischer Beginn der F1-Karriere!

1975 besuchte er die Winfield Racing School, gewann eine Teilnahme in der Formel Renault, 1977 gewann der die europäische Formel Renault-Meisterschaft. Mit Renault ging es dann auch weiter in die Formel 3. 1979 wurde der dann auch Formel 3-Europameister. Das brachte ihm einen Formel 1-Test bei McLaren ein, 1980 saß er im damals noch in Marlboro-Farben lackierten Boliden. Gleich in seinen ersten Rennen konnte er Punkte holen, bei seinem dritten GP jedoch brach er sich das Handgelenk und musste pausieren. Ein stürmischer Beginn seiner Formel 1-Karriere....

1981 - 1983: Drei Jahre bei Renault enden im Streit

Von 1981 bis 1983 fährt Prost dann auch in der Formel 1 für Renault. In seinem ersten Jahr holt er gleich drei Siege, im letzten Jahr belegt er Platz 2 der WM. Prost ist mittlerweile etabliert, in seinen drei Jahren bei Renault konnte er neunmal als Sieger das Podium besteigen. 1983 gelang dem Franzosen auch der erste seiner drei Siege auf dem Österreichring, kein anderer Fahrer konnte den Österreich-GP dreimal gewinnen. Doch im selben Jahr endet die Zusammenarbeit im Streit – Renault schrammt um zwei WM-Punkte am Titel vorbei und gibt Prost die Schuld, der kleine Franzose wird gefeuert und geht zu McLaren.

Ab 1984: Sechs Jahre bei McLaren – zwei WM-Titel!

In seinem ersten Jahr bei McLaren muss sich der Mann mit der Hakennase dem Mann mit der roten Kappe, Österreichs Niki Lauda, geschlagen geben, um einen halben Punkt. Während Lauda seinen dritten WM-Titel feiert, wird Prost ein weiteres Mal Vizemeister. Doch im nächsten Jahr ist Prost schneller als Lauda, gewinnt zum zweiten Mal den Österreich-GP und wird zum ersten Mal Weltmeister. 1986 verteidigt Prost seinen Titel erfolgreich.

1986: Dritter Sieg in Österreich!

1986 gelingt Alain Prost auch der dritte Sieg im GP von Österreich. In der ersten Startreihe stehen die beiden Benetton von Teo Fabi und Gerhard Berger, dahinter sein McLaren-Teamkollege Keke Rosberg und Ricardo Patrese im Brabham-BMW. Prost steht auf Startposition 5. Die beiden Benetton ziehen dem Feld davon, doch dann stellen sich technische Probleme ein. In dem ausfallsreichen Rennen gewinnt Prost vor den beiden nur im Mittelfeld losgestarteten Ferrari-Piloten Michele Alboreto und Stefan Johannson.

1987/88: Überlegene McLaren-Honda!

1987 verliert McLaren gegen die Brabham-BMW, Prost wird Vierter der WM. 1988 erhält Prost einen neuen Teamkollegen – Ayrton Senna und ein neues Aggregat, jenes von Honda. Die McLaren-Honda sind dem Rest des Feldes überlegen. Ein schwieriges Jahr für Prost – Senna schlägt den „Professor“ und wird Weltmeister, Prost Vizemeister. Im nächsten Jahr ist es umgekehrt: Prost holt seinen dritten WM-Titel – doch auf sehr umstrittene Art und Weise. In Suzuka rammt Prost seinen Teamkollegen – das ohnehin angespannte Verhältnis zu Senna ist restlos zerstört.

1990: Wechsel zu Ferrari – 1991 Kündigung und F1-Pause!

Prost wechselt zu Ferrari. Gleich in seinem ersten Jahr bei den Italienern kämpft er um den Titel – sein Gegner ist abermals Ayrton Senna – und diesmal revanchiert sich Senna besiegt ihn auf ähnlich umstrittene Art und Weise. Bei Ferrari war der oft wütende und das Auto kritisierende Alain Prost fehl am Platz – bald schon feindete er sich an. 1991 wird er vor Saisonende deshalb auch gefeuert. Für Prost ist es zu spät, um noch ein anderes konkurrenzfähiges Team zu finden. Der Franzose legt ein Jahr Pause ein.

1993: Vierter Titel mit Williams-Renault!

1993 gelingt Alain Prost ein fulminantes Comeback bei Williams-Renault. Er gewinnt sieben Rennen und wird zum vierten Mal Formel 1-Weltmeister. 51 Siege stehen nun auf dem Konto des Franzosen. Doch Undank ist der Welt Lohn – Williams engagiert für 1994 niemand geringeren als Ayrton Senna. Das ist zu viel des Guten für Prost – er kehrt Williams den Rücken zu und erwägt eine Rückkehr zu McLaren. Doch nach Testfahrten mit dem McLaren-Peugeot erklärt er seinen Rücktritt und arbeitet als TV-Kommentator.

1997: Rückkehr als Teamchef, 2002 der Konkurs!

1997 übernimmt Alain Prost den französischen Ligier-Rennstall und gründet in Folge das Prost-Formel 1-Team. Mit Peugeot als Motorenlieferant und Pilot Olivier Panis träumt er vom französischen Nationalteam. Doch Prost scheitert wie so oft an seiner fehlenden Diplomatie und brüskiert Peugeot. Auch mit Ferrari-Motoren läuft es nicht – Prost treibt seinen Rennstall in den Ruin und muss Ende 2002 zusperren. Doch der Rennvirus arbeitet immer noch im Körper des Franzosen – er fährt derzeit Eisrennen an....

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