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"Wo bleibt die gute alte Formel 1?"

Alain Prost lässt kein gutes Haar an der aktuellen Formel 1, die Fahrer seien nur noch Roboter, die kleinen Teams hätten keine Überlebenschance.

Als vierfacher Formel-1-Weltmeister ist Alain Prost einer der größten Rennfahrer aller Zeiten. Doch nachdem er feststellen musste, dass es wesentlich schwieriger ist, als Teamchef in der Königsklasse des Motorsports Erfolg zu haben, hat er seine Meinung über die Formel 1 gehörig geändert:

"Der finanzielle Aspekt des Sports ist einfach unmöglich", beklagt sich der "Professor" gegenüber der Schweizer Zeitung 'Dimanche'. "Ich möchte zum Beispiel einen Ingenieur für 300.000 Dollar verpflichten aber ein Konkurrenzteam nimmt ihn für 4 Millionen Dollar unter Vertrag – wie sollen dies die kleinen Teams überleben?"

Das Arrows-Team hat den Kampf gegen die teuerste Sportart der Welt verloren, Prost selbst musste hoch verschuldet Anfang vergangenen Jahres zusperren: "Es ist für die Formel 1 überlebenswichtig, dass die kleinen Teams am Leben bleiben. Die Automobilhersteller sollten Motorenpartner bleiben und sich nicht in die Prozesse der Teams einmischen. Die Kosten müssen so schnell wie möglich reduziert werden und der Hauptaugenmerk wieder auf den Fahrern liegen."

Alain Prost, der ernsthaft überlegt, sich nun als Nascar-Teamchef zu probieren, warnt vor allem vor den Automobilherstellern in der Formel 1, die mehr und mehr die privaten Teams verdängen: "Wenn man sich die Geschichte des Motorsports ansieht, so kann man erkennen, dass die Hersteller den Sport langsam aber sicher ruinieren. Zuerst investieren sie Millionen und setzen die Konkurrenz unter Druck. Und dann verlassen sie plötzlich die Strecke. Wo bleibt da die Formel 1?"

Als problematisch schätzt Prost auch den wachsenden Einfluss des Materials und der Ausrüstung der Teams auf die Ergebnisse ein: "Die Fahrer sind in der heutigen Zeit trainierte Affen. Die Fahrer folgen heute einfach den Anweisungen der Ingenieure und lassen die Computer die ganze Arbeit verrichten. Für mich ist das kein richtiger Rennsport mehr."

Wenig Begeisterung zeigt der einstige Rekordsieger an dem Einfluss der zahlreichen Sponsoren auf die Fahrer: "Die Fahrer sind ein solch großer Bestandteil des Systems geworden, dass sie sich ruhig verhalten müssen, um das Image des Teams oder des Sponsors nicht zu beschädigen. Ich möchte ja nicht altmodisch klingen, aber in den letzten zehn Jahren sind die Fahrer mehr und mehr zu Robotern geworden."

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