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Die Neuen und die Stehaufmännchen...

Der Ausblick auf die kommende Saison, Teil 3 – Abschied von acht Piloten und von Spa-Francorchamps, Freude für vier Debutanten und zwei Heimkehrer...

Michael Noir Trawniczek

Sage und schreibe acht Piloten des Vorjahrs sind 2003 nicht mehr am Start. Die beiden gekündigten Toyota-Piloten Mika Salo und Allan McNish – Salo zog sich nach der überraschenden Entlassung zurück, McNish durfte nach seinem späten F1-Debut wenigstens als Testpilot bei Renault anheuern, dort überzeugt er bislang jedoch nicht mit schnellen Rundenzeiten.

Die beiden ebenfalls im Duo auf die Strasse gesetzten Jaguar-Cracks Eddie Irvine und Pedro de la Rosa sind immer noch auf Jobsuche. Irvine machte sich rar – der Ire hoffte bis zuletzt, bei seinem Debut-Team Jordan ein Cockpit zu bekommen, hätte gar auf seine Gage verzichtet. Doch es hat nicht sein sollen – mit „Crazy Eddie“ verliert die Königsklasse einen der wenigen und langsam aussterbenden Charakterköpfe.

Takuma Sato hat auch sein sensationeller fünfter Platz beim Japan-GP nicht geholfen, zumindest 2003 muss der Japaner auf die Rennen verzichten, hat aber als BAR-Testpilot und Honda-Protege die besten Voraussetzungen als GP-Pilot für 2004. Enrique Bernoldi wurde mit der Arrows-Pleite sang und klanglos aus dem Startfeld gespült, auch Paydriver Alex Yoong werden nur wenige eine Träne nachweinen. Felipe Massa wurde noch vor einem Jahr als der kommende Superstar gefeiert, durfte das Sauber-Cockpit des zuvor ebenfalls frenetisch begrüßten und nach nur einem Jahr zu McLaren gewechselten Kimi Raikkonen übernehmen. Doch dann war bei Sauber kein Cockpit mehr für ihn frei – jetzt ist Massa Ferrari-Testpilot und Sauber-Leihgabe...

Tabakwerbeprobleme: 2003 ohne Spa!

Schweren Herzens wird die Königsklasse heuer wegen der dubiosen Tabakwerbeprobleme auf eine der bei den Piloten und auch beim Publikum beliebtesten Rennstrecken überhaupt verzichten. Die Königsklasse wird heuer nicht an der Ardennenstrecke von Spa-Francorchamps antreten – die legendäre Eau Rouge-Kurve war die letzten Jahre immer der Gesprächsstoff im Fahrerlager. Einmal mehr hat man durch Politik dem Sport ein Element weggenommen – was nicht freiwillig geglättet ist, wird einfach niedergebügelt...

Vier Debutanten und zwei „Stehaufmännchen“ in der Saison 2003

Vier Piloten werden in der kommenden Saison ihren ersten GP absolvieren: Antonio Pizzonia bei Jaguar, der Brasilianer mit dem Spitznamen „Jungle-Boy“, mit dem Heinz Prüller unserem Alex Wurz schon zu Benetton-Tagen gern „gedroht“ hat. Der Brite Justin Wilson bei Minardi, der wegen seiner Körpergröße fast schon nicht mehr daran glauben konnte, noch ein F1-Cockpit ergattern zu können. Und Ralph Firman bei Jordan – der Mann ist bei uns weniger bekannt, schnell ist er allemal – der Brite gewann letztes Jahr die japanische Formel Nippon-Meisterschaft. Noch ein Champion wird sich in der Königsklasse versuchen: CART-Meister Cristiano da Matta kann bei Toyota unter guten Bedingungen seine F1-Karriere starten – bei den Tests hatte er aber noch mit Umstellungsproblemen zu kämpfen...

Zwei Piloten feieren ihre Rückkehr in ein GP-Cockpit. Fernando Alonso, der 2001 bei Minardi sein außerordentliches Talent unter Beweis stellte und jetzt bei Renault nach einem Testpilotenjahr wieder an den Rennen teilnehmen wird – ein großer Geheimtipp. Und Jos „The Boss“ Verstappen, der bei Minardi einmal mehr ein Comeback in der Königsklasse geben darf – der Holländer verfügt nicht zu Unrecht über eine große Fangemeinde und überzeugte immer wieder mit seinem herzhaften Fahrstil. Erwähnt werden muss noch Heinz Harald Frentzen, der seit seinem Jordan-Rausschmiss 2001 von den beiden sinkenden Schiffen Prost und Arrows immer noch rechtzeitig abspringen konnte und zu „seinem“ Sauber-Team zurückgekehrt ist. Insgesamt bringt die Formel 1 heuer ein Pilotenfeld, welches dem Begriff Königsklasse durchaus gerecht wird, ein Pilot wie Alex Yoong ist heuer nicht dabei...

Zehn Teams kämpfen 2003 um WM-Punkte...

Das Starterfeld 2003 kann nach dem Arrows-Exodus gerade noch die Mindestteilnehmeranzahl aufweisen. Fällt ein weiteres Team aus, würde Bernie Ecclestone in Vertragsbedrängnis kommen und die Teams müssten laut Concorde-Abkommen mit drei Autos antreten. Ob die vielen Regeländerungen wirklich den gewünschten Pfeffer in die F1-Suppe bringen werden, bleibt abzuwarten. Ferrari und Michael Schumacher werden wohl nur schwer zu schlagen sein...

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