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Max Mosley’s neue Regel-Ideen

Der FIA-Präsident veröffentlichte einen Reglement-Vorschlag (ab 2008): V8-Motoren, Zwei-Wochenend-Motoren, Einheits-Reifen...

Der 15. Januar des letzten Jahres veränderte die Welt der Formel 1. Denn an jenem Tag entdeckte FIA-Präsident Max Mosley seine Neigung für lange Briefe und ausführliche Regeländerungen, welche in den folgenden Tagen und Wochen für viel Aufregung in der Königsklasse sorgen sollten.

Nachdem die Regeländerungen für die aktuelle Saison 2004 eher wenig spektakulär und ohne mehrseitige Schreiben an die Teamchefs vonstatten gingen, blickt Max Mosley schon auf das Jahr 2008 – und erschütterte deswegen das Fahrerlager von Imola heute Morgen mit neuerlichen Briefen.

Die Gründe

Den Grund hierfür erklärt Mosley im ersten von drei an die Teambosse ausgesandten Briefen damit, dass die Klausel 8,10 des Concorde Agreements vorschreibt, dass das technische Reglement des Jahres 2008 bis spätestens 31. Dezember 2005 festgeschrieben sein muss.

Demzufolge verschickte Mosley eine entsprechende Einladung für ein Teamchefmeeting am 4. Mai in Monaco, bei dem sich die Teambosse, deren technische Direktoren oder sonstigen Begleitpersonen zu den vorgeschlagenen Änderungen äußern sollen.

Abgezielt wird dabei wieder einmal auf eine „Verbesserung der Show“, wobei diesmal das „Racing Spektakel“ gemeint ist, welches zudem „ohne künstliche Regeln“ verbessert werden soll. Zudem soll mehr Augenmerk auf die Fähigkeiten der Fahrer gelegt werden. Ebenso spricht Mosley in seinem zweiten Brief natürlich vom Ziel die Kosten zu senken, dadurch neue Teams zu ermuntern in die F1 einzusteigen und auf diese Weise einen komplett gefüllten Grid von 24 Autos zu erhalten.

Die Regeländerungsvorschläge

Motor:


  • 2,4 Liter V8-Motoren

  • Maximal vier Ventile pro Zylinder

  • Der Motor muss über zwei Rennwochenenden halten. Hierfür werden spezielle Regeln und Strafen überlegt.

  • Liste bestimmter Komponenten, welche aus einem bestimmten Material oder auf eine bestimmte Herstellungsweise hergestellt werden müssen.

  • Verbot von variablen Einlassventilen oder Auspuffsystemen.

  • Standard-ECU unter FIA-Überwachung.

  • Verbot von Hochdruckeinspritzanlagen.

  • Reduzierung der maximalen Steifheit der verwendeten Materialien von 40 Gpa auf 32 Gpa.




Getriebe, Bremsen & Lenkung


  • Manuelles Getriebe mit elektronischem Überdrehungsschutz.

  • Manuelle Kupplung.

  • Verbot von elektronisch kontrollierten Differenzialen.

  • Verbot der Servolenkung.

  • Standard-Bremsen.




Chassis:


  • Gewichtslimit um mindestens 50 kg gesenkt.

  • Ein kombiniertes Reifen und Aerodynamikpaket soll bis spätestens 31. Dezember 2004 eingeführt werden, um spezielle Ziele bezüglich der Kurvengeschwindigkeiten, Höchstgeschwindigkeiten, des Grips sowie der Bremsleistung festzulegen.

  • Verringerung der Vorderreifenbreite und Vergrößerung der Hinterreifenbreite, um eine effektivere Gewichtsverteilung ohne Ballast zu ermöglichen.




Sportliches Reglement


  • Verbot des Ersatzautos.

  • Autos stehen während des gesamten Rennwochenendes unter dem Parc Fermé Reglement.

  • Einheitsreifen nur eines Reifenherstellers. Alle sportlichen Aspekte und Vertragslage unter Kontrolle der FIA.

  • Drastische Einschänkung der privaten Testfahrten, durch eine Beschänkung der Testkilometer anstelle der Testtage.

  • Zwei identische Reifensätze für Qualifying und Rennen.

  • Freitags-Training: Sicherstellung, dass die Autos auch wirklich fahren, möglicherweise mit einem eingebauten Qualifying.

  • Neues Qualifying-System.

  • Sollte das Qualifying weiter mit dem Rennsprit bestritten werden, sollen bestimmte Regeln für die Menge im Nachfülltank festgelegt werden.

  • Keine Reifenwechsel während des Rennens (außer bei Reifenschäden), aber weiterhin Nachtanken.

  • Überlegung ob die Konstrukteurs-WM-Punkte von einem Maximum an vier festgelegten Autos geholt werden dürfen. Ziel: Ausstattung der kleineren Teams mit Motoren.




Allgemeine Änderungen


  • Keine Einschränkungen mehr beim Verkauf, Leasing oder Tausch von Chassis oder anderen Komponenten zwischen Teams oder neuen Teilnehmern.

  • Zulassung von 12 Teams pro Saison. Eintragung bis 1. Juli.

  • Garantierte Teilnahme für Teams mit Langzeitverträgen.

  • Technische Änderungen und Regeländerungen sollen auch per Mehrheitsentscheidung und nicht nur einstimmig möglich sein.

  • Technische Änderungen sollen bis Juni bekannt gegeben werden und erst ab 1. Januar des übernächsten Jahres in Kraft treten.

  • Keine nicht einstimmigen weiteren Regeländerungen nachdem sich alle Teams eingeschrieben haben.

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