MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Mallya präsentierte Force India in Mumbai

In Mumbai (vormals Bombay) hat Force India seine Farben für die Saison 2008 präsentiert, der Bolide wurde nach seinem Eigentümer VJM01 benannt.

Hier finden Sie Fotos der Präsentation.

Man kann über Vijay Mallya sagen, was man will, aber der Geschäftsmann versteht es auf jeden Fall, in seiner indischen Heimat Interesse zu generieren. Am Donnerstag gelang ihm dies mit der spektakulären Präsentation der Force-India-Farben für 2008, denn als Location suchte er sich das prestigeträchtige Gateway of India in Mumbai aus.

Mallyas Ruf folgte jede Menge Prominenz aus Politik und Wirtschaft, sogar die überwiegend europäische Motorsportpresse schickte einige Vertreter ins ferne Indien. Der Launch begann allerdings mit etwas Verspätung – die Wartezeit wurde mit gar nicht indischen Discobeats überbrückt. Unterm Strich war es dennoch eine der aufregenderen Präsentationen dieses Jahres, weil die meisten anderen Teams bewusst auf Pomp verzichtet hatten.

Mallya mit leidenschaftlicher Rede

Der 50-Prozent-Teilhaber Mallya – die andere Hälfte gehört der Familie des Niederländers Michiel Mol – dämpfte vor seiner Rede noch hastig einen Zigarillo aus und trat dann stolz auf das Podium, um eine leidenschaftliche Rede über seine Anfänge im Motorsport mit einem Ensign-Formel-1-Auto, das er 1978 in seine Heimat importiert hatte, und den Aufschwung von Indien zu halten. Eines ist klar: In erster Linie ist der 52jährige Patriot.

"Wir wollen dieses Team erfolgreich und unser Land stolz machen", erklärte Mallya. "Ich und die Mol-Familie können dem Team verbesserte finanzielle, technische und menschliche Ressourcen geben. Der Zeitpunkt ist gekommen, an dem sich Force India kontinuierlich vorwärts entwickeln wird. Und ich stehe zu meinem Versprechen, dass beim Indien-Grand-Prix 2010 ein Force-India-Fahrer auf dem Podium stehen wird, auch wenn es viel Blut, Schweiß und Tränen erfordern wird."

Die indisch angehauchte Lackierung ist erwartungsgemäß in überwiegend weiß-goldenen Farbtönen gehalten, aber es gab auch einige Neuigkeiten zu vermelden. So steht inzwischen fest, dass das 2008er-Auto in Anlehnung an Mallya VJM-01 heißen wird, während gleichzeitig bekannt gegeben wurde, dass das Streckendebüt für 25. Februar in Barcelona geplant ist. Was gezeigt wurde, war noch nicht jenes Modell, das beim Saisonauftakt in Australien zum Einsatz kommen soll.

Finalversion kommt erst in Melbourne

"Es ist noch zu früh, um die finale Version für Melbourne zu zeigen", erklärte Mallya. Und Teamchef Colin Kolles fügte an, dass die bisherigen Wintertestleistungen – Giancarlo Fisichella ließ kürzlich ja mit einem vierten Platz in Barcelona aufhorchen – vielversprechend, aber noch nicht gut genug seien: "Wir müssen das Setup verstehen, was an den Fahrern liegt. Aber unsere Ingenieursabteilung muss auch ihren Teil erledigen."

Was bereits zu sehen war: ein Doppeldecker-Frontflügel, wie ihn inzwischen alle Teams einsetzen, ein relativ weit nach vorne gezogenes Luftleitblech auf Cockpithöhe und ziemlich bullige Seitenkästen, über die dem Ferrari-V8-Motor im Heck Kühlluft zugeführt werden soll. Ansonsten handelt es sich beim VJM-01 um ein recht konventionelles Auto ohne nennenswerte Auffälligkeiten, dafür aber mit recht vielen Sponsorenaufklebern - nicht nur der Kingfisher-Gruppe.

Zum Thema Fahrer: Fisichella, Adrian Sutil und Edelreservist Vitantonio Liuzzi wurden ja schon vor einem Monat im Mumbai offiziell präsentiert. Das Trio stellt mit Sicherheit die beste Fahrerpaarung des Teams aus Silverstone seit langem dar. Vor allem von Routinier Fisichella verspricht sich die verstärkte Technikabteilung um Mike Gascoyne und den von RB Racing geholten Mark Smith viel.

News aus anderen Motorline-Channels:

F1 Launches 2008

Weitere Artikel:

V10-Gipfel in Bahrain

Erstmal kein V10 Comeback

Was wir über das Powerunit-Meeting wissen: Der V10 wird in der Formel 1 erstmal kein Comeback feiern, weil es dafür nicht die notwendige Mehrheit gibt

KTM-Motorsportchef Pit Beirer

"Sind gut auf die Zukunft von KTM vorbereitet"

Motorsportchef Pit Beirer betont, dass es keine Krise bei KTM gibt - Realistisch gesehen gilt es, das MotoGP-Projekt rund um Platz fünf zu stabilisieren