
F1-Tests Jerez | 15.01.2008
Alonso kehrt mit Bestzeit zu Renault zurück
Fernando Alonso fuhr erstmal wieder für "sein" Renault-Team - und konnte mit dem Vorjahrswagen gleich einmal die Bestzeit in den Asphalt brennen.
Im Gegensatz zu gestern herrschten am heutigen zweiten Tag der Testfahrten im südspanischen Jerez de la Frontera trockene und etwas wärmere Bedingungen, so dass die zehn anwesenden Teams ihre Saisonvorbereitungen vorantreiben konnten. Drei davon - Ferrari, McLaren-Mercedes und Toyota - taten dies schon mit ihren neuen Autos.
Im Mittelpunkt stand diesmal aber Lokalmatador Fernando Alonso, dessen Heimkehr zu Renault zahlreiche Fans anlockte. Als er um kurz nach 9:00 Uhr erstmals auf die 4,428 Kilometer lange Strecke ging, versammelte sich eine wahre Menschentraube vor seiner Box, und selten zuvor waren die Fotografen bei einem stinknormalen Wintertest so beschäftigt wie heute. Davon völlig ungenervt strahlte der Spanier Lockerheit aus, hatte jederzeit ein Lächeln auf den Lippen.
Und das Allerbeste: Alonso stahl mit dem Vorjahres-R27 von Renault diversen Neuwagen die Show, absolvierte 70 Runden und erzielte eine Bestzeit von 1:19.503 Minuten - um gut drei Zehntelsekunden schneller als Kimi Räikkönen gestern. Kein Wunder, dass er durchwegs gut gelaunt war, obwohl er sich am Vormittag nach längerer Fahrpause nur langsam ans Limit herantastete. Erst am Nachmittag setzte er sich an die Spitze des Klassements.
Zweiter wurde im besten 2008er-Auto Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes/+ 0,147/111 Runden), der nach seinem Teamkollegen Heikki Kovalainen (6./+ 0,277/130 Runden) der zweitfleißigste Pilot des Tages war. Der neue Silberpfeil kam damit auf stattliche 241 Runden, was unglaublichen dreieinhalb (!) Renndistanzen entspricht. McLaren-Mercedes stellte damit nach der gestrigen Niederlage im Duell mit Ferrari auf 1:1.
Allerdings lagen Weltmeister Kimi Räikkönen (3./+ 0,205/90 Runden) und Felipe Massa (5./+ 0,269/85 Runden) ebenfalls im Spitzenfeld - die Top 6 waren nur durch etwas mehr als eine Viertelsekunde voneinander getrennt. Mittendrin in diesem Paket auch Nico Rosberg (4./+ 0,253/81 Runden) mit der Speziallackierung des Williams-Toyota FW29B. Überhaupt herrschten knappe Abstände vor; nur der Letzte, Kamui Kobayashi (13./Toyota/+ 2,557/55 Runden), fiel deutlich ab.
Direkt hinter den Top 6 positionierte sich mit Sebastian Vettel (+ 0,802/86 Runden), Sébastien Bourdais (beide Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,843/76 Runden) und Mark Webber (Red-Bull-Renault/+ 0,889/80 Runden) eine drei Mann starke Red-Bull-Fraktion, gefolgt von Kazuki Nakajima (+ 1,023/66 Runden) im zweiten Williams-Toyota. Giancarlo Fisichella (Force-India-Ferrari/+ 1,261/76 Runden) wurde Zwölfter, James Rossiter (Super-Aguri-Honda) kam nicht zum Fahren.
Dafür hatte Timo Glock erstmals Gelegenheit, den neuen Toyota TF108 zu testen, der gestern noch Jarno Trulli vorbehalten war. Glock spulte mit dem rot-weißen Boliden 109 Runden ab, aber auf die Spitze fehlten ihm 1,095 Sekunden - damit war er heute der langsamste aller Piloten mit einem Neuwagen. Doch wie immer gilt bei Testfahrten, dass man die Zeiten wegen der unterschiedlichen Programme nicht überbewerten darf...
Testzeiten
Pos Fahrer Team Zeit Runden 1. Alonso Renault 1:19.503 70 2. De la Rosa McLaren-Mercedes (08) 1:19.650 111 3. Räikkönen Ferrari (08) 1:19.708 90 4. Rosberg Williams-Toyota 1:19.756 81 5. Massa Ferrari (08) 1:19.772 85 6. Kovalainen McLaren-Mercedes (08) 1:19.780 130 7. Vettel STR-Ferrari 1:20.305 86 8. Bourdais STR-Ferrari 1:20.346 76 9. Webber RBR-Renault 1:20.392 80 10. Nakajima Williams-Toyota 1:20.526 66 11. Glock Toyota (08) 1:20.598 109 12. Fisichella Force India-Ferrari 1:20.764 76 13. Kobayashi Toyota 1:22.060 55