MOTORSPORT

Das Leben ist nicht immer fair - schon gar nicht in der Formel 1. Andreas Zuber war sowohl im November als auch im Dezember jeweils der schnellste der drei zur Evaluierung angetretenen Jungpiloten, dennoch wurden Luca Filippi und Mike Conway in das "Young Drivers"-Programm von Honda aufgenommen. In der Presseaussendung der Japaner wurde der Österreicher mit keinem Wort erwähnt - so als ob er gar nicht an der Evaluierung teilgenommen hätte...

Zuber hat sich nach seinen Bestzeiten und einem ausgewiesenen guten technischen Feedback an die Ingenieure als Favorit gefühlt - als Jungtester hätte der Steirer in der kommenden Saison neben seiner Teilnahme an der "kleinen Formel 1", der GP2-Serie (mit Minardi Piquet Sports) wertvolle F1-Erfahrungen sammeln können. Mit guten Leistungen in der GP2-Serie und der bei den F1-Tests gesammelten Erfahrung wollte Zuber versuchen, 2009 seinen Fuß endgültig in die F1-Tür zu stellen. Schließlich könnte bei Honda das Cockpit von Rubens Barrichello frei werden, Alex Wurz hat zugleich mehrfach betont, kein Renncomeback anzustreben...

Not amused

Dass ihm Honda nun einen Korb gab, hat Zuber naturgemäß wenig erfreut - in einer Presseaussendung erklärt der Steirer: "Es wäre unprofessionell, wenn ich nicht enttäuscht wäre. Doch ich danke Honda, dass sie mir im vergangenen Jahr zwei Testtage ermöglicht haben. Ich denke, dass durch meine dort gezeigten Leistungen auch andere Teams auf mich aufmerksam werden."

Jetzt konzentriert sich Zuber voll auf die bevorstehende GP2-Saison, die er im Team von Minardi Piquet Sports bestreiten wird - dort wurde Nelson Piquet Jr. im Jahr 2006 Vizemeister. "Ich werde alles daran setzen, dass ich durch gute Leistungen in der GP2 wieder die Chance auf Testfahrten in der Formel-1 bekomme", lautet die selbstbewusste Direktive des Andi Zuber.

Neuer Bolide wartet

Zurzeit trainiert Zuber unter den Fittichen von Fitness-Guru Erwin Göllner im Salzburger Ort Grödig, Anfang Februar fliegt der mit arabischer Lizenz antretende "waschechte Steirer" (Zitat Andi Zuber) nach Dubai, ehe ab 28. Februar die ersten GP2-Tests der neuen Saison stattfinden.

Im französischen Le Castellet, auf der Hightechrennstrecke Paul Ricard, wartet ein ganz besonderes "Zuckerl" auf den sympathischen 24-jährigen: Dort werden die GP2-Asse erstmals den brandneuen Einheitsboliden für 2008 testen. Bei den letzten GP2-Tests war Zuber täglich für ein anderes Team unterwegs und war dennoch immer an der Spitze des Zeitenmonitors zu finden. Wenn es ihm gelingt, in diesem Stil weiterzumachen, muss man sich keine Sorgen um die Formel 1-Zukunft des Andreas Zuber machen...