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Formel 1: Kommentar

Was ein Dutzend Vollidioten bewirken kann...

Je mehr der "Rassismusskandal" medial aufgeblasen wird, desto mehr werden destruktive Kräfte erweckt. Diese Bühne steht den Störern nicht zu.

Michael Noir Trawniczek, noir@motorline.cc

Einige Zuschauer haben am vergangenen Wochenende bei den Formel 1-Testfahrten in Montmelo via Megaphon den britischen McLaren-Piloten Lewis Hamilton mit rassistischen Parolen beleidigt. Zudem tauchten auch Transparente mit Beschimpfungen und auch Bedrohungen auf, sogar Gegenstände wurden in Richtung McLaren-Box geschleudert. Das ist ekelhaft, das ist ganz eindeutig zu verurteilen. Solche "Fans" braucht die Formel 1 nicht. Punkt.

Eigentlich wär's das auch schon. Denn mehr gibt es zu dieser leidigen Angelegenheit eigentlich nicht zu sagen. Doch die Medien haben sich auf dieses Thema gestürzt und daraus quasi den "ersten Rassismusskandal der Formel 1" gebastelt.

Die Sportbehörde FIA leitet ein Untersuchungsverfahren ein, dem Veranstalter droht - natürlich - eine - natürlich hohe - Geldstrafe und sogar mit der Absage der Rennen in Spanien wird gedroht. Zahlreiche Wortmeldungen folgten, auch britische Politiker haben ihre Meinung kundgetan - natürlich sind alle empört, schockiert und angewidert.

Was soll man auch sonst sein? Nur: Es waren zirka 25.000 ZuschauerInnen bei den erwähnten Tests - die Attacken gingen jedoch von rund zehn bis maximal zwanzig Personen aus. Jetzt so zu tun, als wäre quasi der Rassismus in die Formel 1 eingekehrt, gibt diesen Vollidioten eine Bühne, die ihnen eigentlich überhaupt nicht zusteht.

Mercedes-Boss Norbert Haug verurteilte die Vorfälle. "Das hat im Motorsport nichts verloren", sagte er völlig richtig. Er fügte hinzu: "Die Formel hat aber keine Hooligan-Problematik." Doch genau das wird zurzeit vermittelt. Haug sagt auch völlig richtig, dass es sich um keine Massenbewegung handelt.

Der Rassismus ist nicht in die Formel 1 eingekehrt. Den Rassismus gibt es leider überall dort, wo es Menschen gibt. Es ist die Angst vor dem Fremden, die ihn erweckt. Es ist der Futterneid, der ihn schürt. Und es ist die Dummheit, die ihn weiter sprießen lässt. Und oft wissen die Parolenschreier nicht einmal wirklich, was sie da eigentlich von sich geben. Um dieses Problem ernsthaft in den Griff zu bekommen, nützt es wenig, Veranstalter zu bedrohen.

Die Veranstalter in Spanien werden nun massiv unter Druck gesetzt. Noch so ein Vorkommnis und es würde ernsthafte Konsequenzen geben, droht die FIA. Stellt sich nur die Frage, wie man verhindern soll, dass einige geistig minderbemittelte Parolenschreier in das Gelände kommen?

Natürlich ist eine klare Vorgehensweise angesagt - die Leute müssen lernen: Wenn ich solche Parolen von mir gebe, sitze ich nicht mehr auf der Tribüne. Nur: Was ist mit jenen Geistern, die es darauf anlegen und einfach nur stören/zerstören wollen? Vor allem jetzt, wo man sogar die Absage des Grand Prix provozieren könnte...

Je mehr diese Angelegenheit aufgeblasen wird, desto mehr droht die Gefahr, dass weitere geistig minderbemittelte "Fans" erst so richtig auf den Geschmack kommen - schließlich erfahren sie gerade, was ein Dutzend Vollidioten bewirken kann.

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