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Marko: "Budgets immer noch zu hoch"

Der von Brawn, Toyota und Williams eingesetzte Doppeldiffusor ist ein ungerechtfertigter Vorteil meint Red-Bull-Berater Helmut Marko.

Red Bull hat in den vergangenen Tagen das öffentlich ausgesprochen, was viele Fans schon länger befürchtet hatten. Der Saisonauftakt in Melbourne wird wegen der strittigen Diffusoren von Brawn, Toyota und Williams von Protesten begleitet, dass Rennergebnis am Sonntag gilt vielleicht nur unter Vorbehalt. "Wir befinden uns in einer Zweiklassengesellschaft", sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko auf sportnet.at.

"Es gibt drei Teams, die diesen Doppeldiffusor einsetzen, dabei handelt es sich um Brawn, Toyota und Williams. Gegen sie läuft ein Protest der restlichen sieben Teams, denn dieses Teil ist illegal", stellte der Österreicher noch einmal klar. Man werde diesen technischen Nachteil nicht einfach hinnehmen. Abseits der Diffusor-Diskussion könne er folgende Rangfolge erkennen: "Ferrari ist an der Spitze. Dann sehe ich schon BMW und uns."

Von McLaren-Mercedes redet zurzeit scheinbar niemand mehr. "Wenn man einmal Farbe aufs Auto sprüht, um die Aerodynamik zu verstehen, dann hat man ein großes Problem", erklärte Marko. "Das Team ist aber so groß aufgestellt, dass es darauf reagieren kann. Andererseits treffen Testverbot und Restriktionen in Sachen Windkanal und Simulationstechnologie große Teams wie McLaren, BMW und Toyota besonders hart. Sie können nur noch 40 bis 50 Prozent ihrer Ressourcen nutzen."

Ein Team wie Red Bull könne von den neuesten Sparmaßnahmen profitieren. "Früher war für Teams ohne diese Riesenbudgets ein Sieg in der Formel 1 unmöglich. Das ist das Positive an der Krise, dass diese Auswüchse eingedämmt wurden. Dennoch sind die Budgets immer noch zu hoch", so der neunfache Grand-Prix-Teilnehmer. Aber man sei mit der Formel 1 auf einem guten Weg.

Auch Mark Webber schien nach seiner Verletzung wieder Anschluss gefunden zu haben. Der Australier ist wieder fit, aber trotzdem im teaminternen Vergleich offenbar zu langsam. "Vettel war pro Runde eine halbe Sekunde schneller. Das ist viel. Auf der anderen Seite war Webber beim Testen noch nie herausragend", klärte Marko auf und lobte den Neuzugang: "Er fordert das Maximum."

"Das ist schon ein anderer Zugang, als zum Beispiel bei Patrick Friesacher, der um sechs am Abend mit seiner Freundin das Fahrerlager verlassen hat. Vettel geht dann, wenn er zufrieden ist. Auch, wenn es bis Mitternacht dauert", sagte der Red-Bull-Konsulent. Vettel beklage sich auch nicht über mangelnde Entwicklung: "Das habe ich nur von Webber gehört. Wir haben zuletzt neue Teile probiert und eine halbe Sekunde gefunden. Nur der Frontflügel hat nicht funktioniert, der wird jetzt für Melbourne noch einmal adaptiert."

Auf KERS verzichtet die A-Mannschaft von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz in den ersten Rennen, obwohl Lieferant Renault von der Zuverlässigkeit des Systems überzeugt ist und es in Melbourne einsetzen wird. "Unsere Balance und unser Gesamtkonzept sind gut. Mit KERS ist das Gewichtslimit nur schwer zu erreichen. Bei Vettel würde es sich ausgehen, bei Webber würden wir zehn Kilo drüber liegen. Und zehn Kilo sind drei Zehntel pro Runde - also viel zu viel."

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