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"Mit einem unkonkurrenzfähigen Motor haben wir keine Zukunft!"

Obwohl Cosworth im kommenden Jahr wie alle anderen mit 18.000 U/min auskommen muss, ist Geschäftsführer Tim Routsis zuversichtlich…

Als Motorenlieferant von Williams und Toro Rosso war Cosworth zuletzt in der Saison 2006 in der Formel 1 am Start. 2010 plant das traditionsreiche Unternehmen ein Comeback in der Königsklasse: Mit den neuen Teams Campos, Manor und US F1 wurden jeweils Dreijahresverträge bis Ende 2012 abgeschlossen.

Doch im Zuge der Friedensverhandlungen in der Formel 1 musste Cosworth bereits einen herben Rückschlag hinnehmen, denn auf Druck der Teamvereinigung FOTA hin wurde kürzlich vereinbart, dass sich alle Motorenhersteller an die gleichen Regeln halten müssen. Das bedeutet für Cosworth: Der auf dem 2006er-Konzept basierende V8-Motor darf wie alle anderen maximal 18.000 statt 20.000 Umdrehungen pro Minute erreichen.

Das bedeutet, dass Cosworth in den nächsten Monaten Entwicklungsarbeit leisten muss, um den Rückstand auf Mercedes und Co. aufzuholen: "Es besteht kein Zweifel daran, dass die Teams in den vergangenen Jahren große Sprünge gemacht haben", so Cosworth-Geschäftsführer Tim Routsis, dessen Ziel es ist, den drei Kunden einen "zuverlässigen und konkurrenzfähigen" Motor zu liefern, denn: "Mit einem unkonkurrenzfähigen Motor haben wir keine Zukunft."

Der Brite erläutert gegenüber ITV, dass die Drehzahldrosselung nicht nur Nachteile hat, und verweist auf den verbesserten Benzinverbrauch, der die Ingenieure mit bis zu 20.000 Touren wegen des Nachtankverbots ab 2010 vor offene Fragen gestellt hätte. Man habe den Basismotor von 2006 generell optimiert: "Wenn man die zwei Motoren nebeneinander hinstellt, dann gibt es zwar eine Ähnlichkeit, aber die Details unterscheiden sich."

"Uns wurde die Möglichkeit eröffnet, den Motor komplett neu zu tunen", führt Routsis aus. "Viele der Aktivitäten, die unsere Konkurrenten in den vergangenen drei Jahren betrieben haben, bedeuteten einen enormen Fokus auf Bereiche, in denen man noch etwas machen durfte, die aber nur geringe Fortschritte ermöglichten. Wir wollen uns hingegen auf die Bereiche konzentrieren, die größere Fortschritte ermöglichen."

Und Cosworth befindet sich damit eigenen Angaben nach auf einem guten Weg. Für Simulationen habe man ein virtuelles Modell des 2010er-Motors einer außenstehenden Firma zur Verfügung gestellt - mit der Bitte um Vergleichstests mit aktuellen Formel-1-Triebwerken. Die Frage dabei war: "Wenn man alle Ergebnisse der drei Topteams in diesem Jahr heranzieht und den Motor gegen unseren auswechselt, wäre der Ausgang der Rennen dann beeinflusst worden?"

Ergebnis laut Routsis: "Das Resultat, das zurückkam, war, dass das Siegerauto mit dem Motor, den wir für nächstes Jahr vorschlagen, immer noch gewonnen hätte. Wenn er im zweitplatzierten Auto gesteckt hätte, wäre dieses Auto immer noch Zweiter geworden - beziehungsweise hätte in ein oder zwei Fällen sogar gewonnen!" Nachprüfbar sind solche Behauptungen ohne Angabe des Namens der Drittfirma freilich nicht.

Unabhängig davon glaubt Routsis auch, dass sich Cosworth als Unternehmen in den Jahren ohne Formel 1 weiterentwickelt hat, weil man durch Kooperationen mit Partnern aus dem Luftfahrt- und Militärwesen viel lernen konnte: "Ich glaube, dass wir mehr in den Motorsport einbringen können, als das 2006 der Fall war, denn wir haben viel darüber gelernt, wie man Dinge ordentlich erledigt und effizient arbeitet."

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