
Formel 1: News | 07.10.2010
SC-Phasen: Bleibt die Boxengasse zu?
Die Formel-1-Teams diskutieren derzeit über eine erneute Änderung des Safety-Car-Regelwerks: Ab 2011 soll der schnelle Boxenstopp tabu sein.
Für die kleinen Teams sind sie die große Chance, für die Topteams oft eine Plage: Safety-Car-Phasen. Die umstrittene Prozedur hinter dem Führungsfahrzeug wird wieder einmal heftig diskutiert. Nach Plänen der FIA soll ab dem kommenden Jahr die Boxengasse während der Safety-Car-Phasen geschlossen bleiben.
Nach Informationen von auto motor und sport gibt es jedoch bezüglich einer möglichen Neuregelung keinen Konsens. Dieser ist allerdings dringend notwendig, um die neuen Pläne in das Reglement für 2011 einzuflechten. Einstimmig sollen die Teamchefs das Ansinnen absegnen, damit später die Formel-1-Kommission und letztlich der FIA-Weltrat über die neuen Safety-Car-Regeln entscheiden kann. Ein weiteres Treffen der Teamchefs ist für das Wochenende in Südkorea geplant.
Strittig ist die Neuregelung, weil die Hinterbänkler oft auf den Einsatz des Safety-Cars spekulieren, um womöglich entscheidende Plätze gutmachen zu können. Die Topteams haben hingegen oft die Sorge, in diesem Pokerspiel als Verlierer dazustehen.
Die Schließung der Boxengasse ist seit dem Nachtankverbot in der Formel 1 wieder möglich, da niemandem das Benzin ausgehen kann, während hinter dem Safety Car gefahren wird. Die neue Regelung dürfte eine Ausnahme beinhalten: Sollte ein Fahrzeug einen Reifenschaden oder anderen Defekt haben, kann der Pilot trotz einer Safety-Car-Phase die Box ansteuern.