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Formel 1: News

Südkorea-GP wackelt

Bernie Ecclestone macht klar: Sollte Nordkorea einmarschieren, müsste der für den Herbst geplante Südkorea-GP abgesagt werden. Künftig 24 GP?

Der auf 24. Oktober angesetzte Grand Prix von Südkorea ist nun doch in Gefahr, obwohl die Veranstalter vor Ort versichern, dass die Bauarbeiten "mit 110-prozentiger Sicherheit" rechtzeitig abgeschlossen werden können. Doch das Problem scheint inzwischen nicht mehr organisatorischer, sondern vielmehr politischer Natur zu sein.

Nicht Süd-, "sondern Nordkorea ist dort das Problem", erklärt Bernie Ecclestone. "Wenn die Armee einmarschiert, werden wir natürlich nicht hinfliegen." Der Formel-1-Geschäftsführer spielt damit auf den Konflikt zwischen den beiden historisch verfeindeten Nachbarländern an, der sich in den vergangenen Wochen massiv zugespitzt hat. So wurde zum Beispiel ein Sicherheitsabkommen, das bewaffnete Zusammenstöße verhindern soll, von Nordkorea für ungültig erklärt.

Angefangen hatte alles mit einem Torpedoangriff auf ein südkoreanisches Kriegsschiff am 26. März im Gelben Meer. Neuen Beweisen zufolge soll dafür Nordkorea verantwortlich gewesen sein. Der Angriff hatte 46 Menschen das Leben gekostet. Südkorea reagierte darauf in der vergangenen Woche mit einem eintägigen Marinemanöver, um Stärke zu demonstrieren. Außerdem forderten in der Hauptstadt Seoul 10.000 Demonstranten Vergeltung für den Torpedoangriff.

Dafür scheint das Rennen in Istanbul im Gegensatz zu verschiedenen Medienberichten nicht gefährdet zu sein: "Ihr solltet immer glauben, was in den Zeitungen steht", entgegnet Ecclestone schnippisch auf die Frage eines Journalisten. "Ich werde nächstes Jahr wieder hier sein", meint er weiter. Frage des grinsenden Berichterstatters: Machst du Urlaub, Bernie? Der lacht zurück: "Nein, ich werde mir das Rennen anschauen." Klare Worte.

Aber es geht sogar noch klarer, denn anscheinend plant der 79-Jährige sogar langfristig mit Istanbul: "Wir sprechen gerade über einen neuen Zehnjahresvertrag." Nur 30.000 Zuschauer am Rennsonntag wie 2009 seien "nicht gut", aber: "Wenn ihr hier vor zehn Jahren jemanden über die Formel 1 befragt hättet, hätte derjenige nicht gewusst, wovon ihr sprecht. Es dauert eben, bis die Menschen so einen Sport verstehen, aber sie werden sich an uns gewöhnen."

Auf die Frage, ob es schon bald 24 Rennen geben wird, antwortet er: "Sieht fast so aus, nicht wahr?" Die Rennwochenenden sollen aber nicht auf zwei Tage verkürzt werden: "Alle sind glücklich mit den dreitägigen Wochenenden." Fest eingeplant sind Neuzugänge in Indien und den USA, aber wo sollen die restlichen Strecken herkommen, Bernie? "Was fragst du mich das?", meint er lachend. "Ihr habt doch mit den 24 Rennen angefangen..."

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