Formel 1: Interaktiv | 07.03.2011
Deutliche Ablehnung durch die motorline.cc-Leserschaft
Bei den LeserInnen von Österreichs größter Motor-Plattform motorline.cc zumindest ist Bernie Ecclestone mit seiner jüngsten Idee abgeblitzt…
Michael Noir Trawniczek
Diktaturenfan Bernie Ecclestone kommt von seiner jüngsten Idee nicht mehr los – immer wieder schlägt er in letzter Zeit vor, die Formel 1-Rennen mittels künstlicher Bewässerung spannender zu gestalten.
Ein Zufallsgenerator soll für den plötzlichen Einsatz des Kunstregens sorgen. Zum einen würden so die Rennstrategien der Teams durcheinander gebracht und das Feld aufgemischt werden, zum anderen gibt es bei nassen Konditionen mehr Chancen auf Überholmanöver als bei Trockenheit.
Austin würde Bewässerungsanlage bauen
Reifenhersteller Pirelli erklärte dazu, dass man sich ein solches Szenario durchaus vorstellen könne. Jetzt hat der Promoter des neuen Grand Prix der USA, der in Austin stattfinden und ab 2012 in den Rennkalender der Formel 1 aufgenommen wird, die Idee von Ecclestone als „brillant“ bezeichnet.
Die Rennanlage in Austin befindet sich noch in der frühen Bauphase, doch Promoter Tavo Hellmund wäre bereit, beim Bau der Rennstrecke sogleich eine Bewässerungsanlage mit einzuplanen.
Skeptiker kann Hellmund nicht verstehen – gegenüber dem Statesman erklärte er: „Gerade im Regen setzen sich doch immer die größten Talente durch. Die kleinen Teams sollten auch darüber jubeln - denn Regen ist der ultimative Gleichmacher, reduziert die Budgets und gibt Talenten mehr Möglichkeiten aufzuzeigen.“
Verstappen: „Vollkommen lächerlich!“
Rennfahrer wie Mark Webber oder der frühere Formel 1-Pilot Jos Verstappen können sich mit der Vorstellung einer künstlichen Bewässerung ganz und gar nicht anfreunden. Verstappen bezeichnete die Idee gegenüber dem Telegraaf sogar als „vollkommen lächerlich“.
„Wenn es regnet, regnet es, und wenn es trocken ist, ist es trocken“, sagt „Jos the Boss“ und bringt damit, wenn auch recht simpel, jene Kritik zum Ausdruck, wonach ein solcher Eingriff in den natürlichen Rennverlauf einfach zu künstlich sei.
79 Prozent sagen: Kunstregen Nein danke!
Ganz und gar nicht begeistert zeigten sich auch die LeserInnen von motorline.cc von dem neuesten Geniestreich aus dem Haus Ecclestone: Satte 79 Prozent finden, dass eine künstliche Bewässerung ein künstlicher Eingriff sei und mit Motorsport nichts mehr zu tun habe. Lediglich 21 Prozent würden die Einführung des Kunstregens begrüßen – eine klare und deutliche Antwort also, zum gegenwärtigen Zeitpunkt – denn Sie können selbstverständlich noch weiter abstimmen, siehe Navigation oben rechts.
Noch besteht kein Grund zur Besorgnis, dass Ecclestone seine Idee verwirklicht – und vielleicht hat Jos Verstappen Recht, wenn er sagt: „Ecclestone lanciert öfters Ideen, um Formel-1-Rennen spannender zu machen, wie zum Beispiel mit dem Medaillensystem. Damals waren gerade Olympische Spiele und dadurch ist er wahrscheinlich auf die Idee gekommen, aber im Laufe der Zeit ist dieser Plan zum Glück einen stillen Tod gestorben.“