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FIA-Gala 2013

Pokalvergabe in Paris

Das Audi-Werksteam als Weltmeister der Langstrecken-WM sowie Tourenwagen-Champion Yvan Muller bei der FIA-Gala 2013 in Paris.

Fotos: FIA

Audi hat auch in diesem Jahr bei der offiziellen Titelverleihung des Automobil-Weltverbandes (FIA) in Paris groß abgeräumt. Die Werkspiloten Allan McNish, Tom Kristensen und Loic Duval erhielten im Rahmen der großen Gala ihrem WM-Pokal für den Gewinn der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Audi wurde mit dem Herstellertitel ausgezeichnet. "Wir haben alles erreicht was es zu erreichen gab", freut sich Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich.

"Nach dem Sieg in Le Mans haben wir uns auch noch beide Titel in der WEC sichern können. Wir können also sehr zufrieden sein mit der Saison 2013. Wir sind Weltmeister, Le-Mans-Champions und waren in allen Rennen vorne dabei", bilanziert der Österreicher, der im vergangenen Monat ein großes Jubiläum feierte: 20 Jahre Sportchef bei Audi. Die Ingolstädter brachten gleich alle sechs WEC-Werkspiloten mit nach Paris. McNish/Kristensen/Duval bekamen den größten Pokal, die Vorjahreschampions Treluyer/Fässler/Lotterer wurden für Gesamtrang zwei geehrt, das Toyota-Trio Sarrazin/Davidson/Buemi für Platz drei.

"Im Kartsport bin ich mal Vizeweltmeister geworden. Einen WM-Titel habe ich mit Audi noch nie zuvor geholt. Das ist ein schönes Gefühl", sagt der Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen. "Wir sind immerhin gegen die Vorjahreschampions angetreten und haben uns durchgesetzt. Loic, Allan und das gesamte Team Joest haben einen großartigen Job gemacht", so der Däne, der sich im Juni seinen neunten Titel bei der 24 Stunden von Le Mans sichern konnte.

"Auf diesen Moment habe ich seit 1985 gewartet", erklärt McNish. "Damals habe ich im Kart um den WM-Titel gekämpft - das war in Le Mans, am Rande bemerkt. In der Formel 1 hatte ich nie eine richtige Chance. Jetzt, in meiner dritten Disziplin, hat es endlich geklappt. Ich bin stolz auf das, was wir in diesem Jahr erreicht haben." Die beiden erfahrenen Audi-Werksfahrer haben sich ihren R18 mit der Startnummer 2 in dieser Saison erstmals mit Loic Duval geteilt.

"Ich bin an der Seite von Allan und Tom gefahren. Das war gleichermaßen mit Druck und Hoffnungen verbunden", sagt Duval. "Ich fahre im besten Team der Welt. Wir haben immer unser Bestes gegeben und sind nun mit dem WM-Titel dafür belohnt worden. Das ist ein überwältigendes Gefühl. Es war ein unglaubliches Jahr, in dem wir auch noch in Le Mans gewinnen konnten. Mehr ist wirklich nicht machbar", erklärt der Franzose nach seiner ersten vollen WEC-Saison.

Aus Reihen der GTE-Pro-Starter wurde Gianmaria Bruni ausgezeichnet, der sich am Steuer eines F458 Italia auf den letzten Drücker die Krone hatte sichern können. "Dass ich den Fahrertitel bekomme, ist super, aber ich freue mich noch viel mehr für das gesamte Team", sagt der Italiener, dessen AF-Corse-Mannschaft am Ende ebenfalls den Titel gewann. "Unser Auto war extrem konstant - nicht das schnellste, aber wohl das konstanteste."

"Ich wusste, dass ich mit einem Sieg in Bahrain an den Aston-Martin-Fahrern vorbeikommen könnte. Dass es geklappt hat, war eine Mannschaftsleistung und außerdem eine starke Leistung meines Teampartners Toni Vilander. Am Ende stehen nun drei Titel: jener für Ferrari, jener für das Team AF Corse und mein Fahrertitel. Wir sind also natürlich alle zusammen sehr glücklich und zufrieden." Bruni hatte sich den F458 mit Giancarlo Fisichella geteilt, erst beim Finale war Vilander zugestiegen.

"2013 war ein tolles Jahr für die WEC", fasst ACO-Präsident Pierre Fillon zusammen. "Innerhalb von zwei Jahren ist die WEC zu einer Marke geworden, die für aufregenden Rennsport und gute Unterhaltung steht." Der Franzose betont noch einmal, dass das Jahr 2013 für den ACO aufgrund des 90-jährigen Geburtstages des 24-Stunden-Rennens in Le Mans eine besondere Bedeutung gehabt habe. "Le Mans bleibt das Kronjuwel. Dort will jeder gewinnen."

"Ich möchte Audi, Allan McNish, Tom Kristensen und Loic Duval herzlich gratulieren. Vor allem Tom, der seinen neunten Sieg in Le Mans gefeiert hat - eine unglaubliche Leistung. Dieser Rekord wird kaum zu knacken sein", meint Fillon. "2014 verspricht sogar noch besser zu werden. Porsche kommt in die LMP1-Klasse und bringt Piloten vom Kaliber eines Mark Webber mit. Wir freuen uns auf den Saisonstart im April, auf das Sechs-Stunden-Rennen von Silverstone."

Es war der Moment auf den sich Yvan Muller lange vorbereiten konnte: Schon in Suzuka wusste der Franzose, dass er am gestrigen Abend auf der FIA-Gala in Paris den Weltmeisterpokal aus den Händen von FIA-Präsident Jean Todt entgegennehmen konnte. Zum vierten Mal nach 2008, 2009 und 2011 durfte der Chevrolet-Pilot bereits die Trophäe als WTCC-Meister entgegennehmen, doch diesmal war es für ihn irgendwie anders.

"Der Titel hat einen besonderen Geschmack, weil ich vor Beginn der Saison nicht einmal ein Auto hatte", beschreibt der Franzose bei der Übergabe des Pokals. "Das Programm wurde erst einen Monat vor Monza endgültig beschlossen. Es war schon ein Sieg, überhaupt in der Startaufstellung zu sein. Auch danach war es schwierig, weil wir mit geringem Budget konkurrenzfähig sein mussten, was viele Probleme mit sich gebracht hat, wie zum Beispiel eine deutliche Reduzierung der Testzeit."

"Aber dennoch sind wir wieder Meister geworden, auch ohne die Unterstützung eines Herstellers", sagt der RML-Pilot stolz. Im kommenden Jahr wird Muller allerdings wieder einen werksunterstützten Boliden unter seinem Hintern wissen, wenn er an der Seite von Rallye-Legende Sebastien Loeb zusammen mit Citroen erneut nach dem Titel greifen will.

Für die Franzosen wird es die Debütsaison, ein anderer Hersteller hat sein Premierenjahr gerade erst hinter sich gebracht - und das erfolgreich. Honda krönte die erste Saison in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft mit dem Gewinn des Herstellertitels und wurde gestern Abend mit dem entsprechenden Pokal ausgestattet. Entgegengenommen hat ihn stellvertretend William de Braekeleer, Hondas Motorsport-Direktor in Europa.

"Diese Weltmeisterschaftsehre für Honda ist eine große Belohnung für jeden, der so hart an diesem Programm gearbeitet hat, egal ob auf der Strecke oder zuhause in Japan, Italien und Ungarn", sagt de Braekeleer. "Dank der fortwährenden Hingabe und Expertise der Leute bei JAS, Zengö, Mugen sowie Honda RD - und nicht zu vergessen dem Talent von Gabriele Tarquini, Tiago Monteiro und Norbert Michelisz - haben wir vier Siege und 16 weitere Podestresultate erreichen können."

"Das ist etwas, das einem ein echtes Gefühl von Stolz für ein erstes Jahr in der WTCC gibt. Und natürlich ist es unser Ziel, 2014 sogar noch besser zu werden", so der Motorsport-Direktor abschließend. Für Honda war es der erste Weltmeistertitel bei der FIA seit dem letzten Triumph als Motorenhersteller mit McLaren 1991.

Die besten Bilder von der FIA-Gala finden Sie im Menü rechts oben.

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