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Formel 1: News

Jugendschutz für die F1

Mindestens 18 Jahre alt und nationaler Führerschein: Würden die neuen FIA-Regeln jetzt schon gelten, dann dürfte Max Verstappen nicht Formel 1 fahren.

Max Verstappen wird genau 18 Jahre alt sein, wenn am 1. Januar 2016 eine neue FIA-Regel in Kraft tritt, die er selbst verursacht hat. Denn der Motorsport-Weltrat hat bei seiner Sitzung am Mittwoch in Doha (Katar) eine "Anti-Verstappen-Klausel" formuliert und abgesegnet. Diese drohte in der Masse an Entscheidungen des Weltrats und Erkenntnissen der Bianchi-Kommission, über die von den Medien zeitnah berichtet werden musste, zunächst unterzugehen.

Konkret geht es um verschärfte Kriterien für die Ausstellung einer FIA-Superlizenz, die wiederum Grundvoraussetzung ist, um an einem Grand-Prix-Wochenende teilnehmen zu können. So greift zum Beispiel ein Mindestalter von 18 Jahren, das bisher nicht erforderlich war, und der Lizenzinhaber muss über einen nationalen Führerschein verfügen. Beides ist bei Toro-Rosso-Rookie Verstappen nicht der Fall - hat aber, da die Regel erst 2016 in Kraft tritt, keine konkreten Auswirkungen.

Paradox: Der erst seit 30. September 17-jährige Verstappen darf nächstes Jahr gegen Champions wie Lewis Hamilton, Sebastian Vettel oder Fernando Alonso Formel 1 fahren, aber außerhalb der Rennstrecke nicht einmal mit dem Privat-PKW von Papa Jos oder Mama Sophie Milch einkaufen fahren. Interessant auch: Sollte ein Formel-1-Fahrer künftig seinen Führerschein abgeben müssen, wie Jenson Button schon einmal passiert, könnte das Auswirkungen auf seine Superlizenz haben.

Neben den beiden genannten gibt es noch mindestens zwei weitere neue Superlizenz-Kriterien, die Verstappen Stand jetzt nicht erfüllen würde. Erstens das Bestehen einer Prüfung, bei der getestet wird, ob der Fahrer die Formel-1-Regeln ausreichend kennt, und zweitens die Voraussetzung von mindestens zwei Jahren in Nachwuchsformeln. Der Niederländer stieg 2014 direkt vom Kartsport in die Formel-3-Europameisterschaft auf und wurde dort auf Anhieb Gesamtdritter.

Damit hätte er wohl die Mindestpunkteanzahl erreicht, die ab 2016 nach einem Schlüssel zur Bewertung der Ergebnisse in Nachwuchsformeln gefordert wird. Die FIA bleibt Berechnungsdetails aber vorerst schuldig. Neu ist zudem auch die Grundvoraussetzung, 300 Kilometer in einem einigermaßen aktuellen Formel-1-Auto zurücklegen zu müssen. Bisher diente das lediglich als Ausnahme-Hintertür, wenn ein Fahrer nicht alle anderen geforderten Kriterien erfüllen konnte.

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