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Formel 1: News

Neue F1-Antriebe schon 2015?

Renault und Ferrari hinken in Sachen Antrieb Mercedes deutlich hinterher, für 2015 dürfen sie aber eine neue Power-Unit entwickeln.

Das Thema Antrieb ist in der Formel 1 derzeit ein heiß diskutiertes: Red Bull Racing jammert permanent, dass Renault das neue Hybrid-Reglement komplett verschlafen hat, und auch Ferrari stand in Sachen PS-Leistung und Antriebskonzept schon mal besser da. Aber obwohl die Antriebe durch die FIA homologiert sind und während der Saison 2014 zumindest an der Hardware nicht gearbeitet werden darf, ist keineswegs ausgeschlossen, dass Renault und Ferrari früher oder später (nach 2014) zu Mercedes aufschließen werden.

Denn es gibt zwar einen festgelegten Homologierungs-Fahrplan bis 2020, aber entgegen der landläufigen Meinung bedeutet Homologierung keineswegs, dass die Antriebe nicht zumindest über die Winter weiterentwickelt werden dürfen. "Für 2015", erklärt beispielsweise Peter Schöggl, Chef des Geschäftsbereichs Motorsport beim Antriebsstrang-Spezialisten AVL, "kann man praktisch eine komplett neue Antriebseinheit entwickeln."

Auf Seite 89 (Anhang 4) des Technischen Reglements der Formel 1 ist genau festgehalten, was nach dieser Saison gemacht werden darf und was nicht. Von insgesamt 66 definierten Komponenten können nicht weniger als 61 ausgewechselt werden, in Prozenten der gesamten Antriebseinheit ausgedrückt sogar 92 Prozent. 2016 sind dann schon 23 statt acht Prozent "eingefroren", 2018 25 und ab 2019 sogar 95 Prozent. Sprich: 2015 ist die beste Chance, die bestehenden Basisantriebe zu verbessern.

Das relativiert auch die unzufriedenen Aussagen von Renault und Ferrari, denn im Winter haben die beiden Hersteller die Gelegenheit, ihre Fehler bei der Entwicklung des Erstkonzepts auszubessern - und zwar nicht nur im Software- (sogar während der Saison möglich), sondern eben auch im Hardware-Bereich (nur nach Saisonende). Und das bedeutet: Wenn etwa Honda 2015 daneben greift, werden es die Japaner schon schwerer haben, dies in den Griff zu bekommen.

"Die Regeln lassen keine radikalen Maßnahmen zu, also ist es nicht möglich, den Abstand zu verringern. Arbeiten kann man nur an der Zuverlässigkeit", klagt Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci, bezieht sich damit aber offensichtlich nur auf 2014. Genau wie sein Fahrer Fernando Alonso: "Der Unterschied ist zu groß. Wir können den Motor nicht anfassen, also sind keine großen Änderungen möglich." Fazit: 2014 am besten abschreiben und schon am neuen Antrieb für 2015 arbeiten.

Aber im Ferrari-spezifischen Fall sieht Mattiacci das Problem ohnehin nicht auf diesen Bereich beschränkt: "Ferrari ist momentan nicht besser als Mercedes. Ich möchte aber nicht mit dem Finger auf einzelne Bereiche zeigen, denn das wäre nicht fair", sagt er. "Der Motor ist nicht unsere einzige Schwachstelle, sondern es geht um das Gesamtpaket. Das ist nicht gut genug. Klar ist aber, dass Mercedes mit der Antriebseinheit gute Arbeit geleistet hat."

Uneinholbar gut? Alonso hofft zumindest, dass das nicht der Fall ist, und gibt sich optimistisch: "In einem Jahr kann eine Menge passieren, das haben wir in der Vergangenheit schon oft gesehen. Dieses Jahr war alles neu, daher rechne ich 2015 mit großen Schritten von allen, einschließlich Mercedes. Nächstes Jahr wird alles besser sein." Die Entwicklung des 2015er-Antriebs muss aber im Hintergrund schon jetzt vorangetrieben werden.

Was Ferrari betrifft, fehlen nicht nur PS, sondern es ist dem Vernehmen nach auch zu viel Gewicht vorhanden - ein Grund, warum Kundenteam Sauber solche Probleme hat. Alonso irritiert das aber nicht: "Wir starten mit einer schlechteren Basis, haben dadurch aber mehr Spielraum nach oben. Wir werden näher an Mercedes rankommen - zumindest hoffen wir das. Wir brauchen Zeit. Es ist keine Aufgabe, die man über Nacht erledigen kann, aber unser Ziel ist, da hinzukommen."

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