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Formel 1: News

Überheblichkeit liegt in der Familie

Carlos Sainz will mit seinem Formel-1-Debüt das "Junior" aus dem Namen streichen - Mit der Bestätigung für Toro Rosso geht für den 20-Jährigen ein Traum in Erfüllung.

Lange hat es gedauert, aber seit der vergangenen Woche steht fest, dass Carlos Sainz jun. im kommenden Jahr für Toro Rosso in der Formel 1 debütieren wird. Der Meistertitel in der Renault-World-Series war für den Spanier die Eintrittskarte in die Königsklasse. "Ausschlaggebend war, dass er mit sieben Siegen in der World-Series eindrucksvoll den Titel holte", sagt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko. "Letztlich ausschlaggebend waren die 100 Testrunden in Abu Dhabi. Er hat nicht nur technisch, sondern auch vom Speed her ganz klar überzeugt."

Sainz durfte am vergangenen Dienstag für Red Bull einen Testtag absolvieren. Er saß nach einem Jahr Pause zum ersten Mal wieder am Steuer eines Formel-1-Boliden und meisterte die Aufgabe souverän. "Ich bin das ganze Jahr im Simulator gefahren, aber auf der Strecke ist es ganz anders", sagt der Spanier bei ServusTV. "Zwei Tage zuvor fand in Abu Dhabi noch das Formel-1-Rennen statt."

"Es war ein Traum für mich. Ich bin 100 problemlose Runden im Red Bull gefahren. Es war ein perfekter Tag für mich und ich bin sehr dankbar für diese Chance." Mit dieser Vorstellung löste Sainz endgültig das Formel-1-Ticket. Vor allem seine Arbeitsweise und Einstellung überzeugten die Verantwortlichen bei Red Bull. "Bei diesem Test musste ich natürlich etwas vorsichtig sein. Man kann nicht zu 100 Prozent pushen, denn am nächsten Tag saß Daniel Ricciardo im Auto."

"Du kannst dir keine großen Fehler leisten", weiß der 20-Jährige. "Ich habe mich darauf konzentriert, gutes Feedback zu geben und auch Vergleiche zwischen dem Simulator und dem echten Auto anzustellen. Wir haben alle Ziele abgearbeitet und waren zufrieden." Am Ende war noch eine Qualifyingsimulation mit weichen Reifen vorgesehen, die Sainz wegen einer Testunterbrechung aber nicht fahren konnte.

"Ein bisschen habe ich mich schon geärgert, denn ich hätte die Chance gehabt, mit den superweichen Reifen eine schnelle Runde zu fahren. Dann kam allerdings die rote Flagge heraus. Trotzdem war ich mit meinem Tag sehr zufrieden." Sein berühmter Vater mit gleichem Namen gilt heutzutage als eine der großen Legenden des Rallye-Sports. Dazu gewann Sainz auch einmal die Rallye Dakar.

Da sich mit dem Formel-1-Start nun die eigene Karriere erfüllt, möchte der Youngster das "Junior" im Namen ablegen. "Da ich es jetzt in die Formel 1 geschafft habe, kann man es streichen. Bisher war es okay, wenn man mich Junior genannt hat, denn mein Vater wurde zweimal Rallye-Weltmeister", sagt Sainz. "Deshalb war ich der Junior. Wenn ich Rallye fahren würde, dann würde der Junior bleiben. Aber in der Formel 1 gab es bisher keinen Sainz. Deshalb kann ich mich nur Carlos Sainz nennen."

Noch ist er den Toro Rosso nicht gefahren. Bis zum Formel-1-Debüt in knapp 100 Tagen in Melbourne wartet auf den talentierten Spanier noch viel Vorbereitungsarbeit: "Es stehen viele Trainings im Simulator an. Ich werde aber auch viel Reisen und die Ingenieure treffen. Der Sitz muss angepasst werden. Das macht mir Spaß, denn ich kann das Auto kennenlernen."

"Der erste Test wird im nächsten Jahr in Jerez stattfinden. Es wird ein besonderes Gefühl sein, denn auf dieser Strecke wurde ich auch Champion. Jerez zählt zu meinen Lieblingsstrecken. Der Test wird auf der Heimstrecke sicher etwas Besonderes sein." Der Toro Rosso von Sainz wird im kommenden Jahr die Startnummer 55 tragen. Die Nummer 5, seine Glückszahl, wird von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel verwendet.

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