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Formel 1: Interview

Vettel: Weniger Kritik an der Formel 1

Anders als Lewis Hamilton fordert Sebastian Vettel ein Ende der Rufe nach mehr Überholmanövern; manche Rennen seien eben langweilig.

Eine umfassende Statistik zur abgelaufenen Saison offenbarte unter anderem, dass die Zahl der Überholmanöver im Vergleich zu 2016 um fast die Hälfte zurückgegangen ist. Seit zur Saison 2011 eine Überholhilfe in Form des Klappflügels DRS eingeführt worden ist, wurden noch nie so wenige Überholmanöver gezählt wie heuer.

Sebastian Vettel aber mahnt zur Besinnung und zur Beruhigung: "Für nächstes Jahr wünsche ich mir, dass alle mal die Füße still halten. Einige Rennen sind halt einfach langweilig. Ich sehe darin kein Problem. Ich finde nicht, dass wir bei jedem Rennen einen neuen Rekord oder mehr und mehr Überholmanöver brauchen."

Vettel gibt aber auch zu, dass der Mangel an Überholmanövern nicht nur die Fans, sondern zuweilen auch die Fahrer frustriert. "Insbesondere wenn du hinterherfährst und schneller bist, aber nicht vorbeikommst, ist es lästig. Das stimmt", so der vierfache Weltmeister, der allerdings auch die andere Seite sieht: "Wenn du es dann trotzdem schaffst vorbeizukommen, ist die Genugtuung umso größer."

"Was ich damit sagen will ist, dass Überholen eine Leistung sein sollte und einem nicht in den Schoß gelegt werden sollte", unterstreicht Vettel seine Argumentation. Damit schlägt der Ex-Champion in die selbe Kerbe wie Jenson Button. Der Weltmeister von 2009 hatte kürzlich sogar die Abschaffung von DRS angeregt.

Liberty Media, der neue Mehrheitseigner der Rennserie, will derweil an einem anderen Punkt ansetzen und erwägt einen Umbau aller Grand-Prix-Strecken. Lewis Hamilton geht es vor allem um einen Punkt. "Mit Blick auf die Zukunft hoffe ich, dass das Überholen einfacher wird. Damit meine ich nicht, dass einem der Überholen erleichtert wird, aber dass es möglich wird, anderen Autos wieder dichter zu folgen. Das ist es, was der Sport wirklich braucht."

In diesem Zusammenhang vertraut Hamilton mit Leib und Seele der Führungsetage um Sean Bratches, Ross Brawn und Chase Carey. "Das Tolle an Chase, Ross und dem Liberty-Team ist, dass sie dieses Jahr etwas Neues gebracht haben, während sie nach wie vor den Sport kennenlernen und herausfinden, was die Fans wollen", sagt der diesjährige Weltmeister, für den allerdings auch zweifelsfrei feststeht: "Es gibt keinen Grund, warum ein Formel-2-Auto lauter sein sollte und besseren Rennsport zulässt [als die Formel 1; Anm.]. Da müssen wir ansetzen."

"Je mehr überholt wird, desto mehr Freude haben die Leute beim Zuschauen", ist Hamilton überzeugt. Ungeachtet dessen hält Vettel an seinem Ratschlag fest und formuliert mit Blick auf die Saison 2018 nachdrücklich: "Die Leute sollten sich manchmal einfach entspannen, beruhigen und akzeptieren, dass es mal ein, zwei langweilige Rennen gibt, dann aber auch wieder ein, zwei großartige."

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