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Formel 1: Interview

Keine FIA-Lösung für Boxenstopppannen

Laut FIA-Rennleiter Charlie Whiting könnte eine doppelte Sensorabsicherung Boxenstopppannen verhindern, Eile herrscht aber keine.

Nach dem Grand Prix von China hat FIA-Rennleiter Charlie Whiting den Vorschlag gemacht, weitere Boxenstoppunfälle in Zukunft über eine doppelte Sensorabsicherung zu verhindern. Diese Maßnahmen seien aber noch nicht in Kraft getreten, wie Haas-Teamchef Günther Steiner offenbarte. "Wir haben nichts geändert", gab der Südtiroler, dessen Rennstall beim Auftaktrennen in Melbourne gleich beiden Autos durch solche Pannen verlor, zu Protokoll.

"Es gibt weiterhin Gespräche, die von Charlie initiiert wurden, um Ideen zu entwickeln, wie wir die Stopps sicherer gestalten können, und damit dafür sorgen, dass diese Dinge nicht mehr passieren", erklärte Steiner, der auch nicht mit einer baldigen Änderung rechnet: "Wir werden in den kommenden Monaten Ideen bringen, dann werden die Änderungen umgesetzt." Wie würde so eine doppelte Sensorenabsicherung funktionieren? Manche Teams nutzen eine solche Lösung bereits und haben den Schlagschrauber nicht nur mit einem Drehmoment-, sondern auch mit einem Positionssensor versehen.

Wenn also eine Radmutter beim Aufsetzen verkantet, und der Schlagschrauber mit dem korrekten Drehmoment arbeitet, erkennt der Positionssensor, ob die Mutter beim Anschrauben auch den nötigen Weg zurückgelegt hat. Wenn das nicht der Fall ist, erhält der Pilot keine Freigabe. Ferrari hat als Folge des Unfalls in Bahrain, bei dem ein Mechaniker schwer verletzt wurde, einen zusätzlichen dritten Beobachter für die Hinterachse abgestellt, der nun neben dem Kolegen am hinteren Wagenheber sowie einem Beobachter des gesamten Stopps für die Freigabe zuständig ist.

Steiner sieht übrigens keine große Notwendigkeit, rasch Lösungen einzuführen, obwohl es heuer bereits zu sechs Boxenstopppannen gekommen ist. "Es stimmt, dass das Auto bei uns aus der Box fuhr, was nicht der Fall sein sollte", gab er zu, "aber es bestand nie Gefahr, dass jemand verletzt wird, denn das Rad blieb ja am Auto."

Das ist auf ein doppeltes Rückhaltesystem zurückzuführen, das verhindern soll, dass sich ein nicht korrekt angeschraubtes Rad von der Achse löst, durch die Gegend schleudert und so eventuell jemanden verletzt. "Das FIA-System funktioniert, und es sind keine Räder lose geworden. Das ist das Wichtigste", so Steiner. "Das Gefährlichste ist ein herumfliegendes Rad, denn diese Räder sind so gefährlich."

Um alles andere müsse sich das Team selbst kümmern. Haas habe in Melbourne ohnedies einen hohen Preis bezahlt, spielte Steiner auf die verlorene Chance auf die Plätze vier und fünf an: "Wir selbst müssen jetzt dafür sorgen, dass wir das Auto nicht auf die Strecke schicken, wenn das Rad nicht korrekt angeschraubt ist."

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