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Budgetstrafe gegen Red Bull nicht hart genug? Frederic Vasseur sieht bei Red Bull keine Probleme durch die Strafe
Motorsport Images

Ferrari: Budgetstrafe gegen Red Bull war nicht hart genug

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur glaubt nicht, dass die Strafe gegen Red Bull große Auswirkungen hat: Kostet die Strafe nur eine Zehntelsekunde?

Angesichts der aktuellen Dominanz von Red Bull kann man sich durchaus die Frage stellen: War die Strafe gegen das Team für den Verstoß gegen die Budgetgrenze 2021 ausreichend? Fragt man Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur, dann lautet die Antwort darauf ganz klar: Nein! Für ihn ist Red Bull damals zu glimpflich weggekommen.

"Ich denke, das war keine Strafe", sagt der Franzose über die sieben Millionen US-Dollar Geldstrafe und den Abzug von zehn Prozent Aerodynamik-Entwicklung für zwölf Monate. "Das ist sehr wenig", sagt er und begründet das mit Zahlen: "Wenn man bedenkt, dass wir in einer Saison weniger als eine Sekunde über die Aerodynamik gewinnen, dann sind zehn Prozent eine Zehntelsekunde."

Doch weil der Fortschritt für ihn nicht linear sei und die Schritte am Ende kleiner werden, sei die Strafe vermutlich sogar noch geringer. "Und sie können das Geld woanders einsetzen. Das heißt, dass die Strafe wirklich marginal ist", so Vasseur.

Hinzu kommt laut ihm, dass Red Bull dafür zu Beginn einen Vorteil hatte, weil sie mehr Geld ausgegeben haben als erlaubt - rund 2,2 Millionen Euro sollen es 2021 gewesen sein, die auch in die Entwicklung der neuen Fahrzeuggeneration geflossen sind.

"Ich möchte nicht sagen, dass sie keinen guten Job gemacht haben, weil sie mit ihrem Auto einen sehr guten Job gemacht haben", betont Vasseur. "Und ich versuche auch keine Ausreden zu finden, so ist es nicht. Aber wenn ihr mich fragt, ob die Strafe zu sanft war, dann sage ich Ja."

Ferrari: Zwölf Prozent mehr Entwicklung als Red Bull

Red Bull darf als Konstrukteursmeister von 2022 ohnehin die geringste Aerodynamik-Entwicklung vornehmen. Den Bullen stehen nur 70 Prozent der Ressourcen von Aston Martin zur Verfügung, die das Vorjahr auf dem siebten Platz abgeschlossen haben. Durch die Strafe wurde das Kontingent auf 63 Prozent gesenkt, Ferrari hat als Vizemeister bis Ende Juni 75 Prozent.

Die Scuderia ist bislang in dieser Formel-1-Saison nur vierte Kraft und steht nach drei Saisonrennen bei 26 Punkten - Red Bull hat 123. Max Verstappen und Sergio Perez dominieren die Saison nach Belieben und haben vor allem bei offenem DRS einen enormen Speedvorteil, wie Vasseur bemerkt hat.

"Sie haben einen mega großen DRS-Effekt, größer als alle anderen", stellt er fest. "Und wir müssen verstehen, wie sie so etwas machen können. Ich denke, im vergangenen Jahr war es wahrscheinlich noch offensichtlicher, aber wir haben einen Teil der Lücke kompensiert. Aber das müssen wir noch verbessern."

Red-Bull-Vorteil in Melbourne geringer?

Red Bulls größter Vorteil scheint aber im Rennen zu sein, wo man die Konkurrenz in Grund und Boden fährt, während das Reifenmanagement nicht gerade zu Ferraris Stärken gezählt hat.

"Ja, es stimmt, dass wir bei den ersten drei Veranstaltungen - und wir müssen erst einmal verstehen, dass drei Rennen nicht das komplette Tableau der Strecken sind - immer das Gefühl hatten, dass wir nicht weit weg sind und mit ihnen im Qualifying um die erste Reihe kämpfen können, und im Rennen war es schwieriger", so Vasseur.

Er betont aber, dass der Vorteil von Red Bull in Melbourne schon viel geringer gewesen sei - zumindest nach den Zahlen von Ferrari.

"Wenn ein Auto zu spitz ist, kann man die Situation im Quali vielleicht eine Runde lang mit neuen Reifen managen. Nach fünf Sätzen weicher Reifen im Quali kennt man die Balance", sagt der Teamchef. "Aber im Rennen ist es wahrscheinlich etwas schwieriger. Und wir haben uns in den letzten Wochen ein wenig in dieser Hinsicht entwickelt."

Motorsport-Total.com

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